Donnerstag, 23. Mai 2024

Ein Hattrick mit Herzschmerz: Bayer 04 und das Finale zum Vergessen

Manche Geschichten aus dem Fußball sind schwer zu verdauen – und das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo gehört definitiv dazu. Bayer 04 Leverkusen musste sich nach einer beeindruckenden Serie von 51 ungeschlagenen Pflichtspielen ausgerechnet im Endspiel der UEFA Europa League mit einem schmerzhaften 0:3 geschlagen geben.

Die Bühne war grandios: Dublin, eine ausverkaufte Arena, 46.500 Zuschauer, davon 12.000 aus Leverkusen angereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Die Stimmung war prächtig, die Fans waren optimistisch, doch der Abend entwickelte sich anders als erhofft. Trainer Xabi Alonso hatte im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel einige Änderungen vorgenommen: Matej Kovar ersetzte Lukas Hradecky im Tor, Josip Stanisic rückte für Odilon Kossounou in die Abwehr, und Exequiel Palacios spielte anstelle von Robert Andrich im Mittelfeld. Piero Hincapie und Florian Wirtz starteten ebenfalls, Victor Boniface und Jonas Hofmann nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Das Spiel begann aggressiv, doch bereits früh schlichen sich einfache Ballverluste ins Leverkusener Spiel ein. In der 12. Minute dann der erste Rückschlag: Davide Zappacosta fand mit einer flachen Hereingabe Ademola Lookman, der am zweiten Pfosten zum 1:0 einschob. Keine zwölf Minuten später war es wieder Lookman, der die Kugel ins rechte untere Eck schlenzte – 2:0 für Atalanta. Bayer 04 kam kaum zu nennenswerten Chancen, die Italiener verteidigten aufmerksam und ließen wenig zu.

In der zweiten Hälfte brachte Alonso mit Victor Boniface einen frischen Stürmer, doch auch das sollte keine Wende bringen. Trotz 67 Prozent Ballbesitz nach einer Stunde fehlte Leverkusen die letzte Konsequenz. Atalanta blieb stark in der Defensive und nutzte eine weitere Konterchance in der 75. Minute erneut durch Lookman, der seinen Hattrick perfekt machte und zum 3:0-Endstand traf.

Die Werkself war damit besiegt, und trotz eines letzten Aufbäumens, inklusive einer strittigen Szene im Strafraum, blieb der Ehrentreffer aus. Schiedsrichter István Kovács entschied auch nach Einschreiten des VAR auf kein Foul.

Für Leverkusen bleibt diese Niederlage schmerzlich, besonders nach einer Saison, die so vielversprechend begann und über lange Strecken dominierte wurde. Die Rekordserie von 51 ungeschlagenen Spielen ist nun beendet, und die erste Niederlage der Saison traf ausgerechnet im wichtigsten Spiel.

Doch die Saison ist noch nicht vorbei. In wenigen Tagen steht bereits das nächste Finale an: Im DFB-Pokal trifft Bayer 04 im Berliner Olympiastadion auf den 1. FC Kaiserslautern. Es bleibt die Chance, die Saison mit einem nationalen Titel zu krönen und die Enttäuschung aus Dublin hinter sich zu lassen. Die Fans, die ihre Mannschaft trotz der Niederlage in Dublin lautstark unterstützten, werden auch in Berlin wieder alles geben, um ihre Werkself nach vorne zu peitschen.

Auf geht's, Leverkusen – es ist noch nicht vorbei!

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