Sonntag, 1. September 2024

462 Tage später: Leipzig zerschlägt die Werkself-Serie

Es hätte so schön weitergehen können! Bayer 04 war seit über einem Jahr ungeschlagen in der Bundesliga, doch Leipzig kam vorbei und beendete die Serie nach 462 Tagen – natürlich mit einem dramatischen 2:3. Dieses Aufeinandertreffen mit RB Leipzig entwickelte sich, wie erwartet, wieder zu einem Spektakel. Im dritten Duell in Folge fielen fünf Tore, diesmal allerdings zum Leidwesen der Werkself-Fans, denn die Sachsen waren nach einem 0:2-Rückstand einfach abgezockter.

Der Beginn des Spiels sah vielversprechend aus. Bayer 04 legte furios los, und Jeremie Frimpong schoss in der 39. Minute zur verdienten Führung ein. Alejandro Grimaldo legte kurz darauf mit einem präzisen Abschluss nach – 2:0 zur Halbzeit! Doch bevor die Pausenlimo ausgepackt werden konnte, hatte Kevin Kampl etwas dagegen und verkürzte in der Nachspielzeit. Diese Szene sollte noch Folgen haben.

Die zweite Halbzeit? Ein Alptraum für die Leverkusener Fans. Leipzig kam mit ordentlich Dampf aus der Kabine und setzte die Werkself zunehmend unter Druck. Erst erzielte Lois Openda den Ausgleich, und dann ließ er auch noch das Siegtor folgen. Ein Doppelschlag, der Bayer den ersten Liga-Dämpfer seit Ewigkeiten beschert hat. Der erhoffte Ausgleich? Fehlanzeige, trotz aller Bemühungen.

Trainer Xabi Alonso analysierte nüchtern: „Nach dem 2:0 haben wir die Kontrolle verloren und Leipzig zu viel Raum gegeben.“ Genau hier lag der Knackpunkt – die Defensive, sonst so stabil, war gegen die Leipziger Offensive löchrig wie ein Schweizer Käse. Jonathan Tah sprach es klar an: „Wir haben in einigen Situationen geschlafen.“ In der Bundesliga kann man sich solche Blackouts einfach nicht leisten, vor allem nicht gegen einen Gegner wie Leipzig, der Fehler eiskalt bestraft.

Die Zahlen nach dem Spiel: 62 Prozent Ballbesitz, 26:8 Torschüsse und 18:2 Ecken zugunsten von Bayer 04. Das klingt nach einem klaren Sieg – wenn Fußball doch nur so einfach wäre! Doch all diese Dominanz brachte am Ende nichts, wenn man den Gegner in den entscheidenden Momenten gewähren lässt.

Jetzt heißt es erstmal Durchatmen. Die erste Länderspielpause der Saison steht an, Zeit für die Werkself, die Wunden zu lecken. Einige Spieler werden für ihre Nationalteams im Einsatz sein, während Xabi Alonso den Rest des Kaders auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Am 14. September geht es dann nach Sinsheim zu Hoffenheim – eine Chance, den Fehlstart direkt zu korrigieren und die Erfolgsserie neu zu starten.

Donnerstag, 29. August 2024

Ein Hofmann allein macht noch keinen Sommer

Bayer 04 hat es geschafft: Mit einem knappen 1:0-Sieg gegen den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena zieht die Werkself in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Doch der Titelverteidiger tat sich schwerer als erwartet und zeigte in Jena eine durchwachsene Leistung. Einzig Jonas Hofmann schien die Zielsicherheit gepachtet zu haben und erzielte per Kopf das entscheidende Tor des Abends nach einer präzisen Flanke von Alejandro Grimaldo.

Xabi Alonso rotierte fleißig und nahm im Vergleich zum Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach sieben Veränderungen in der Startelf vor. Im Tor ersetzte Matej Kovar den erkrankten Lukas Hradecky, und auch in der Abwehr und im Mittelfeld gab es einige Umstellungen. Ein Wiedersehen mit Victor Boniface und Martin Terrier blieb den Fans allerdings verwehrt, da beide Spieler gesperrt waren. Erfreulich war hingegen der Einsatz von drei U19-Spielern im Kader, was den Fans einen kleinen Blick in die Zukunft ermöglichte.

Zu Beginn des Spiels schien Bayer 04 die Partie fest im Griff zu haben. Mit viel Ballbesitz und sicherem Passspiel versuchten die Leverkusener, die kompakt stehende Abwehr von Jena zu knacken. Amine Adli hatte in der 16. Minute Pech, als er nur den Pfosten traf. Die Jenaer machten es der Werkself allerdings alles andere als leicht und verteidigten couragiert. Der Regionalligist versteckte sich nicht und suchte immer wieder mutig den Weg nach vorne. Leverkusen hatte Schwierigkeiten, sein Spiel durchzusetzen, und so ging es torlos in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel brachte Alonso mit Alejandro Grimaldo frischen Wind in die Partie. Der Spanier zeigte sich sofort von seiner besten Seite und lieferte in der 52. Minute die perfekte Flanke auf den Kopf von Jonas Hofmann, der die Werkself mit 1:0 in Führung brachte. In der Folgezeit verlegte sich Bayer 04 allerdings mehr auf die Spielkontrolle, anstatt nachzulegen und die Führung auszubauen. Matej Kovar verhinderte in der 65. Minute mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich durch Seidemann, doch die Werkself musste bis zum Schluss zittern. Erst in der Nachspielzeit hatten die Leverkusener das Glück des Tüchtigen, als Jenas Muqaj aus kurzer Distanz übers Tor schoss.

Am Ende war es ein Arbeitssieg für Bayer 04 Leverkusen, der sicher nicht als Glanzleistung in die Geschichte eingehen wird, aber dennoch das Weiterkommen im Pokal sicherte. Der knappe Erfolg gegen einen gut aufgelegten Regionalligisten zeigt, dass die Mannschaft noch an einigen Stellschrauben drehen muss, um die hohen Ansprüche zu erfüllen. Am Samstag wartet mit dem Topspiel gegen RB Leipzig bereits die nächste Herausforderung auf die Werkself, und Xabi Alonso wird hoffen, dass seine Spieler bis dahin die nötige Frische und Schärfe zurückgewinnen.

Doch nicht nur das sportliche Geschehen stand im Mittelpunkt: Die Werkself lief mit Trauerflor auf, um dem kürzlich verstorbenen Christoph Daum zu gedenken, der den Verein in den späten 90er Jahren prägte. Zudem trugen die Spieler das Logo der Deutschen Krebshilfe auf dem Ärmel, um deren 50-jähriges Bestehen zu feiern und auf deren wertvolle Arbeit aufmerksam zu machen.

Insgesamt hat Bayer 04 die Pflichtaufgabe im DFB-Pokal erfüllt, auch wenn noch Luft nach oben ist. Der knappe Sieg könnte ein Weckruf zur rechten Zeit sein, denn die Saison ist noch jung, und die wirklich harten Prüfungen stehen erst noch bevor. Hoffen wir, dass die Werkself beim nächsten Spiel wieder mehr Glanz auf den Platz bringen kann – dann vielleicht auch mit etwas mehr Komfort für die Nerven der Fans.

Samstag, 24. August 2024

Last-Minute-Wahnsinn: Wenn Bayer 04 erst nach der 90. Minute so richtig warm wird

Bayer Leverkusen hat die neue Bundesliga-Saison mit einem Herzschlagfinale eröffnet, das selbst die härtesten Nerven auf die Probe gestellt hat. Beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach sicherte sich die Werkself in buchstäblich letzter Sekunde einen dramatischen 3:2-Sieg – und knüpfte damit nahtlos an die verrückten Schlussphasen der vergangenen Saison an.

Bereits in der ersten Halbzeit zeigten die Leverkusener, dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben. Granit Xhaka eröffnete den Torreigen mit einem sehenswerten Treffer aus der Distanz, der die Fans im ausverkauften Borussia-Park verstummen ließ. Nicht lange danach legte Florian Wirtz nach, der seine brillante Form aus der letzten Saison zu bestätigen scheint. Die Gastgeber aus Mönchengladbach, anfangs noch zurückhaltend, fanden erst nach und nach ins Spiel, kämpften sich aber beeindruckend zurück.

Nach der Pause änderte sich die Dynamik des Spiels. Nico Elvedi verkürzte für die Borussen auf 1:2, und plötzlich war das Spiel wieder offen. Die Spannung stieg und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Leverkusen kurzzeitig die Kontrolle zu verlieren schien. Tim Kleindienst nutzte eine der Chancen und erzielte den Ausgleich, der die Hoffnung auf ein Remis bei den Gladbachern weckte. Doch Bayer 04 wäre nicht Bayer 04, wenn sie nicht auch in der Nachspielzeit ihre beste Form zeigen würden.

In einer verrückten Schlussphase, die 101 Minuten dauerte, fiel die Entscheidung. Ein Foul von Ko Itakura an Amine Adli führte nach einer VAR-Überprüfung zum Elfmeter für Leverkusen. Florian Wirtz trat an, scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Jonas Omlin, nutzte dann aber den Nachschuss, um den Ball doch noch über die Linie zu drücken und die drei Punkte zu sichern.

Damit setzte Leverkusen seine Serie der Last-Minute-Tore fort, die in der vergangenen Saison bereits zu einer Art Markenzeichen geworden war. Xabi Alonsos Team scheint ein besonderes Talent dafür entwickelt zu haben, in den entscheidenden Momenten zuzuschlagen – wenn die Gegner schon mit einem Punkt rechnen und die Zuschauer kurz davor sind, nach Hause zu gehen.

Der Sieg in Mönchengladbach zeigt, dass die Werkself bereit ist, die Jagd auf den nächsten Titel fortzusetzen, auch wenn es manchmal ein wenig Glück und eine ordentliche Portion Nachspielzeit braucht. Die Saison verspricht jedenfalls, spannend zu werden, wenn Bayer Leverkusen diesen Trend fortsetzt. Weiter geht es für die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Carl Zeiss Jena und kurz darauf in der Bundesliga gegen RB Leipzig – und man darf gespannt sein, ob die späten Treffer auch in den kommenden Spielen eine Rolle spielen werden.

Eines ist sicher: Für Fans mit schwachen Nerven könnte diese Saison eine echte Herausforderung werden. Aber für alle anderen verspricht sie viel Spannung, Nervenkitzel und sicherlich noch mehr von diesem typischen Bayer-Wahnsinn.

Mittwoch, 21. August 2024

Die niemalsmeister-Saisonprognose 2024/25

Die neue Saison steht kurz vor der Tür, Zeit meine niemalsmeister-Saisonprognose zu veröffentlichen. Ihr könnt wie immer zum Ende der Spielzeit meine Prognosefähigkeit gerne loben oder kritisieren.

Die letzten Saisonprognosen hatten dahingehend Konstanz, dass ich drei von vier Champions League-Teilnehmern richtig vorausgesagt hatte, im vergangenen Jahr vier von fünf. Nicht besonders gut war ich in der Vergangenheit bei den Absteigertipps. Dies hatte sich zwischenzeitlich ganz, ganz leicht verbessert, denn während der Corona-Zeit hatte ich beide direkten Absteiger richtig vorausgesagt. Im vorletzten Jahr hingegen hatten meine beiden direkten Abstiegskandidaten die Klasse gehalten. Dafür habe ich in der vergangenen Saison aber wenigstens einen von beiden direkten Absteigern richtig vorausgesagt

Und hier meine Einlauferwartungen für die kommende Saison 2024/25:

1.) Dose Leipzig: Ich glaube, Leipzig hat aus den Vorjahren gelernt. Der Kader verfügt über viele Spieler mit Potenzial und scheint langsam das System des Trainers zu verinnerlichen.

2.) Bayern München: Die Bayern versuchen das Maß aller Dinge zu sein, der Kader ist jedoch trotz der dreifachen Belastung viel zu groß, das gibt schnell Unruhe und Punktverluste.

3.) Bayer Leverkusen: Mit dem aktuellen Kader sollte es uns gelingen, erneut in die Champions League einzuziehen. Wir werden ja wieder von vielen als Geheimfavorit eingestuft, müssen aber realistischerweise den Umgang mit Niederlagen in diesem Jahr lernen.

4.) Borussia Dortmund: Die letzte Saison und das Verpassen des Titels wirken noch nach. Einige Leader haben den Verein verlassen und die Neuzugänge bergen ein gewisses Risikopotenzial.

5.) VfB Stuttgart: Die Mannschaft hat sicherlich im letzten Jahr über ihren Möglichkeiten gespielt. Die Neuzugänge müssen zeigen, dass sie die Abgänge kompensieren können. Mit dem Trainer ist aber allemal der internationale Wettbewerb drin.

6.) Eintracht Frankfurt: Ich befürchte, dass die letzten Transfers die Mannschaft eher geschwächt haben. Der Trainer ist trotz Sympathie der erste Wackelkandidat in der Liga. Danach könnte es eine Stabilisierung und einen internationalen Platz geben.

7.) SC Freiburg: Konstanz wird sich auch in diesem Jahr auszeichnen. Der neue Trainer sollte einen Platz im vorderen Mittelfeld erreichen, auch wenn die Erwartungshaltung im Breisgau zuletzt gestiegen ist.

8.) Hoffenheim: Schwierig einzuschätzen, aber sicherlich stärker als letztes Jahr. Viel verändert hat sich aber gegenüber dem Vorjahr nicht. Die Unruhe im Verein bleibt. Die Illusion sich international zu qualifizieren verpufft.

9.) VfL Wolfsburg: Mit dem Trainer gibt es genügend Luft, sich in diesem Jahr weiter zu verbessern. Mehr aber auch nicht.

10.) Borussia M'Gladbach: Ich bleibe dabei, der Trainer ist Top, das Umfeld eher nicht. Trotzdem sollte Borussia es wenigstens schaffen, sich im gesicherten Mittelfeld festzusetzen, was im Vergleich zu den Vorjahren als Erfolg zu werten ist.

11.) Mainz 05: Nach der schwierigen Vorsaison wird Mainz diesmal im gesicherten Mittelfeld landen. Die Rückkehr zur alten Heimstärke dürfte genügend Punkte sichern.

12.) Union Berlin: In der vorletzten Saison hat Union sicherlich über dem eigenen Limit gespielt, im letzten Jahr darunter. Die Köpenicker sind aber zu gefestigt, um erneut einzubrechen.

13.) Werder Bremen: Die anhaltenden Personal-Diskussionen und finanziellen Notwendigkeiten bringen zumindest zu Saisonbeginn Unsicherheiten. Es sollte aber auch diesmal reichen, da die Mannschaft stärker ist als der Rest der darunter stehenden Teams.

14.) FC Augsburg: Wundertüte Augsburg. Eigentlich kann diese Nichtübermannschaft nicht mehr reißen. Die ganze Zeit sollte die Mannschaft im Abstiegskampf sein, aber irgendwie schaffen sie es wieder, die Klasse zu halten.

15.) VfL Bochum: Die Euphorie in Bochum ist nach dem Klassenerhalt in der Relegation trotz Pokalaus für die entscheidenden Punkte gut. Auch dieses Jahr wird wieder schwierig, aber die Relegation wird vermieden.

16.) FC St. Pauli: Als Aufsteiger hat man es immer schwer. Die Mannschaft ist aber personell stärker als Heidenheim und Kiel. Faszination Millerntor gibt die entscheidenden Punkte, die zur Relegation reichen.

17.) Heidenheim: Ja, das zweite Jahr nach dem Aufstieg sollte auch für Heidenheim die bittere Realität  aufzeigen. Der unbeschwerte Fußball ist vorbei, einige Leistungsträger nicht mehr da. Das führt zum direkten Abstieg.

18.) Holstein Kiel: Die Mannschaft ist klarer Underdog und von fast allen als Abstiegskandidat Nummer 1 gesetzt. Doch das birgt zwar die Chance, hier und da auch auswärts den einen oder anderen Punkt einzufahren. Reichen wird es nicht.

Sonntag, 18. August 2024

Der Trophäenschrank kennt jetzt auch den Supercup - Wir können immer noch Comeback

Die neue Saison beginnt für Bayer 04 Leverkusen genauso, wie die alte aufgehört hat – mit einem Titel! In einem nervenaufreibenden Supercup-Finale gegen den VfB Stuttgart setzte sich die Werkself nach einem intensiven Duell letztlich im Elfmeterschießen durch. Für alle, die ihre Fingernägel noch haben: Herzlichen Glückwunsch! Denn das erste Pflichtspiel der Saison 2024/25 hatte es in sich.

Bayer startete mit viel Energie in die Partie, und schon in der 11. Minute brachte Victor Boniface die Werkself in Führung. Nach einer sauber ausgeführten Ecke landete der Ball bei Edmond Tapsoba, dessen Kopfball Victor Boniface nur noch über die Linie schieben musste. Doch bevor sich die Fans über die Führung freuen konnten, schlug Stuttgart bereits vier Minuten später zurück. Enzo Millot nutzte eine Unachtsamkeit in der Leverkusener Defensive und glich per Flachschuss aus.

Das Spiel nahm danach richtig Fahrt auf. Es folgte eine folgenschwere Szene, die das Match für die Werkself komplizierter machen sollte: Martin Terrier sah nach einem harten Einsteigen gegen Demirovic die Rote Karte, und Bayer war fortan in Unterzahl. Stuttgart, das ohnehin druckvoll spielte, bekam durch die zahlenmäßige Überlegenheit die Oberhand und traf in der zweiten Halbzeit verdient durch Deniz Undav zum 2:1. Für einen Moment sah es so aus, als würde der Supercup-Titel an die Schwaben gehen.

Doch Bayer 04 wäre nicht Bayer 04, wenn sie nicht noch einen Pfeil im Köcher hätten. Trotz Unterzahl zeigte das Team von Xabi Alonso eine beeindruckende Moral. In den letzten Minuten der regulären Spielzeit sorgte Patrik Schick mit einem typischen Last-Minute-Tor für den erlösenden Ausgleich. Ein perfekter Steckpass von Grimaldo, eine kurze Drehung von Schick, und schon zappelte der Ball im Netz.

Im anschließenden Elfmeterschießen zeigten die Leverkusener ihre ganze Coolness. Während alle Werkself-Schützen sicher verwandelten, behielt Lukas Hradecky im Tor die Nerven und parierte einen Versuch der Stuttgarter. Als Silas dann den letzten Elfmeter weit über das Tor schoss, war der Supercup-Sieg perfekt. Es war der erste Supercup-Titel in der Geschichte von Bayer 04 Leverkusen – und wenn man bedenkt, dass es früher eher die Bayern waren, die solche Titel mitnahmen, fühlt sich das gleich doppelt gut an.

Nach diesem erfolgreichen Start geht der Blick nun Richtung Bundesliga-Auftakt. Am kommenden Freitag wartet Borussia Mönchengladbach, und die Werkself wird mit breiter Brust in diese Partie gehen. Denn eines ist sicher: Diese Mannschaft hat Comeback-Qualitäten, die in der Liga sicherlich noch für einige spannende Momente sorgen werden. Die Moral stimmt, die Nerven sind stark.

Sonntag, 26. Mai 2024

Doppelt hält besser: Bayer 04 auf dem Gipfel der Glückseligkeit!

Es war ein Finale, das die Herzen der Bayer 04-Fans höherschlagen ließ. Im Vergleich zum UEFA Europa League-Finale gegen Atalanta Bergamo am Mittwoch, das mit einem 0:3 verloren ging, nahm Cheftrainer Xabi Alonso sechs Änderungen in der Startaufstellung vor. Lukas Hradecky stand anstelle von Matej Kovar im Tor, und Odilon Kossounou, Robert Andrich, Alejandro Grimaldo, Jonas Hofmann und Patrik Schick waren neu dabei.

Granit Xhaka brachte die Werkself mit einem Traumtor in der 16. Minute in Führung. Kaiserslautern versuchte von Beginn an, Bayer 04 mit hohem Pressing unter Druck zu setzen, doch die Werkself blieb unbeeindruckt und dominierte mit viel Ballbesitz. Jeremie Frimpong setzte früh ein Zeichen, als er sich auf der rechten Seite gegen zwei Lauterer durchsetzte, aber an Torwart Julian Krahl scheiterte. Nur wenige Minuten später versuchte es Florian Wirtz ebenfalls, aber auch er konnte Krahl nicht überwinden. Dann kam der große Moment: Xhaka zog aus der Distanz ab und traf perfekt in den Winkel.

Nach dem Führungstreffer kontrollierte Bayer 04 das Spielgeschehen weiter, während sich Kaiserslautern tief in die eigene Hälfte zurückzog. Patrik Schick hatte eine weitere gute Möglichkeit, doch die FCK-Abwehr klärte in letzter Sekunde. Defensiv stand die Werkself sicher und ließ Kaiserslautern kaum Raum für Offensivaktionen. Kurz vor der Halbzeitpause gab es jedoch einen Schockmoment: Odilon Kossounou, der bereits früh Gelb gesehen hatte, wurde nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Trotz Unterzahl ging Bayer 04 mit einer 1:0-Führung in die Pause.

Die zweite Hälfte begann mit einer Verzögerung aufgrund von Pyrotechnik im Stadion. Doch auch mit einem Mann weniger blieb Bayer 04 die dominierende Mannschaft. Die eingewechselten Amine Adli und Josip Stanisic brachten frischen Wind und sorgten sofort für Gefahr. Adli versuchte es mit einem Fernschuss, und Stanisic verfehlte nach einer Ecke nur knapp das Tor. Bayer 04 agierte nun defensiver und ließ Kaiserslautern mehr Ballbesitz, blieb aber bei Kontern gefährlich. Ragnar Ache hatte die beste Chance für den FCK, aber Hradecky parierte souverän.

In der Schlussphase nahm Bayer 04 dem Gegner immer wieder den Ball ab und erspielte sich weitere Chancen. Jeremie Frimpong und Florian Wirtz hatten Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden, scheiterten jedoch knapp. So blieb es nach sechs Minuten Nachspielzeit beim 1:0 für Bayer 04. Damit holte die Werkself den zweiten DFB-Pokalsieg der Klubgeschichte und krönte sich zum Double-Sieger der Saison 2023/24.

Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Die Spieler rannten in die Fankurve, sangen und feierten mit den mitgereisten Anhängern. Es war ein emotionaler Moment, als Kapitän Lukas Hradecky den DFB-Pokal um 22:22 Uhr in den Berliner Nachthimmel stemmte.

Die Feierlichkeiten endeten jedoch nicht im Olympiastadion. Am Sonntag, den 26.5.2024, kehrte die Werkself nach Leverkusen zurück, um das Double gebührend zu feiern. Nach der Landung am Flughafen Köln/Bonn ging es im Mannschaftsbus zum Schloss Morsbroich, wo sich das Team in das Goldene Buch der Stadt Leverkusen eintrug. Anschließend fuhren die Spieler in einem Korso zur BayArena, wo sie von tausenden Fans begeistert empfangen wurden. Das Stadion öffnete bereits um 12:30 Uhr, und die Fans konnten das Bühnenprogramm sowie die Ankunft der Mannschaft auf großen Video-Leinwänden verfolgen.

Die Saison 2023/24 wird für immer in den Köpfen der Bayer 04-Fans bleiben. Das erste Double der Klubgeschichte, errungen in der 120. Saison nach Vereinsgründung, ist ein Triumph, der unvergessen bleibt. Von der ersten Runde des DFB-Pokals bis zum krönenden Abschluss in Berlin – diese Werkself hat sich einen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs gesichert.

Donnerstag, 23. Mai 2024

Ein Hattrick mit Herzschmerz: Bayer 04 und das Finale zum Vergessen

Manche Geschichten aus dem Fußball sind schwer zu verdauen – und das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo gehört definitiv dazu. Bayer 04 Leverkusen musste sich nach einer beeindruckenden Serie von 51 ungeschlagenen Pflichtspielen ausgerechnet im Endspiel der UEFA Europa League mit einem schmerzhaften 0:3 geschlagen geben.

Die Bühne war grandios: Dublin, eine ausverkaufte Arena, 46.500 Zuschauer, davon 12.000 aus Leverkusen angereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Die Stimmung war prächtig, die Fans waren optimistisch, doch der Abend entwickelte sich anders als erhofft. Trainer Xabi Alonso hatte im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel einige Änderungen vorgenommen: Matej Kovar ersetzte Lukas Hradecky im Tor, Josip Stanisic rückte für Odilon Kossounou in die Abwehr, und Exequiel Palacios spielte anstelle von Robert Andrich im Mittelfeld. Piero Hincapie und Florian Wirtz starteten ebenfalls, Victor Boniface und Jonas Hofmann nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Das Spiel begann aggressiv, doch bereits früh schlichen sich einfache Ballverluste ins Leverkusener Spiel ein. In der 12. Minute dann der erste Rückschlag: Davide Zappacosta fand mit einer flachen Hereingabe Ademola Lookman, der am zweiten Pfosten zum 1:0 einschob. Keine zwölf Minuten später war es wieder Lookman, der die Kugel ins rechte untere Eck schlenzte – 2:0 für Atalanta. Bayer 04 kam kaum zu nennenswerten Chancen, die Italiener verteidigten aufmerksam und ließen wenig zu.

In der zweiten Hälfte brachte Alonso mit Victor Boniface einen frischen Stürmer, doch auch das sollte keine Wende bringen. Trotz 67 Prozent Ballbesitz nach einer Stunde fehlte Leverkusen die letzte Konsequenz. Atalanta blieb stark in der Defensive und nutzte eine weitere Konterchance in der 75. Minute erneut durch Lookman, der seinen Hattrick perfekt machte und zum 3:0-Endstand traf.

Die Werkself war damit besiegt, und trotz eines letzten Aufbäumens, inklusive einer strittigen Szene im Strafraum, blieb der Ehrentreffer aus. Schiedsrichter István Kovács entschied auch nach Einschreiten des VAR auf kein Foul.

Für Leverkusen bleibt diese Niederlage schmerzlich, besonders nach einer Saison, die so vielversprechend begann und über lange Strecken dominierte wurde. Die Rekordserie von 51 ungeschlagenen Spielen ist nun beendet, und die erste Niederlage der Saison traf ausgerechnet im wichtigsten Spiel.

Doch die Saison ist noch nicht vorbei. In wenigen Tagen steht bereits das nächste Finale an: Im DFB-Pokal trifft Bayer 04 im Berliner Olympiastadion auf den 1. FC Kaiserslautern. Es bleibt die Chance, die Saison mit einem nationalen Titel zu krönen und die Enttäuschung aus Dublin hinter sich zu lassen. Die Fans, die ihre Mannschaft trotz der Niederlage in Dublin lautstark unterstützten, werden auch in Berlin wieder alles geben, um ihre Werkself nach vorne zu peitschen.

Auf geht's, Leverkusen – es ist noch nicht vorbei!