Samstag, 24. August 2024

Last-Minute-Wahnsinn: Wenn Bayer 04 erst nach der 90. Minute so richtig warm wird

Bayer Leverkusen hat die neue Bundesliga-Saison mit einem Herzschlagfinale eröffnet, das selbst die härtesten Nerven auf die Probe gestellt hat. Beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach sicherte sich die Werkself in buchstäblich letzter Sekunde einen dramatischen 3:2-Sieg – und knüpfte damit nahtlos an die verrückten Schlussphasen der vergangenen Saison an.

Bereits in der ersten Halbzeit zeigten die Leverkusener, dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben. Granit Xhaka eröffnete den Torreigen mit einem sehenswerten Treffer aus der Distanz, der die Fans im ausverkauften Borussia-Park verstummen ließ. Nicht lange danach legte Florian Wirtz nach, der seine brillante Form aus der letzten Saison zu bestätigen scheint. Die Gastgeber aus Mönchengladbach, anfangs noch zurückhaltend, fanden erst nach und nach ins Spiel, kämpften sich aber beeindruckend zurück.

Nach der Pause änderte sich die Dynamik des Spiels. Nico Elvedi verkürzte für die Borussen auf 1:2, und plötzlich war das Spiel wieder offen. Die Spannung stieg und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Leverkusen kurzzeitig die Kontrolle zu verlieren schien. Tim Kleindienst nutzte eine der Chancen und erzielte den Ausgleich, der die Hoffnung auf ein Remis bei den Gladbachern weckte. Doch Bayer 04 wäre nicht Bayer 04, wenn sie nicht auch in der Nachspielzeit ihre beste Form zeigen würden.

In einer verrückten Schlussphase, die 101 Minuten dauerte, fiel die Entscheidung. Ein Foul von Ko Itakura an Amine Adli führte nach einer VAR-Überprüfung zum Elfmeter für Leverkusen. Florian Wirtz trat an, scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Jonas Omlin, nutzte dann aber den Nachschuss, um den Ball doch noch über die Linie zu drücken und die drei Punkte zu sichern.

Damit setzte Leverkusen seine Serie der Last-Minute-Tore fort, die in der vergangenen Saison bereits zu einer Art Markenzeichen geworden war. Xabi Alonsos Team scheint ein besonderes Talent dafür entwickelt zu haben, in den entscheidenden Momenten zuzuschlagen – wenn die Gegner schon mit einem Punkt rechnen und die Zuschauer kurz davor sind, nach Hause zu gehen.

Der Sieg in Mönchengladbach zeigt, dass die Werkself bereit ist, die Jagd auf den nächsten Titel fortzusetzen, auch wenn es manchmal ein wenig Glück und eine ordentliche Portion Nachspielzeit braucht. Die Saison verspricht jedenfalls, spannend zu werden, wenn Bayer Leverkusen diesen Trend fortsetzt. Weiter geht es für die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Carl Zeiss Jena und kurz darauf in der Bundesliga gegen RB Leipzig – und man darf gespannt sein, ob die späten Treffer auch in den kommenden Spielen eine Rolle spielen werden.

Eines ist sicher: Für Fans mit schwachen Nerven könnte diese Saison eine echte Herausforderung werden. Aber für alle anderen verspricht sie viel Spannung, Nervenkitzel und sicherlich noch mehr von diesem typischen Bayer-Wahnsinn.

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