Donnerstag, 29. August 2024

Ein Hofmann allein macht noch keinen Sommer

Bayer 04 hat es geschafft: Mit einem knappen 1:0-Sieg gegen den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena zieht die Werkself in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Doch der Titelverteidiger tat sich schwerer als erwartet und zeigte in Jena eine durchwachsene Leistung. Einzig Jonas Hofmann schien die Zielsicherheit gepachtet zu haben und erzielte per Kopf das entscheidende Tor des Abends nach einer präzisen Flanke von Alejandro Grimaldo.

Xabi Alonso rotierte fleißig und nahm im Vergleich zum Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach sieben Veränderungen in der Startelf vor. Im Tor ersetzte Matej Kovar den erkrankten Lukas Hradecky, und auch in der Abwehr und im Mittelfeld gab es einige Umstellungen. Ein Wiedersehen mit Victor Boniface und Martin Terrier blieb den Fans allerdings verwehrt, da beide Spieler gesperrt waren. Erfreulich war hingegen der Einsatz von drei U19-Spielern im Kader, was den Fans einen kleinen Blick in die Zukunft ermöglichte.

Zu Beginn des Spiels schien Bayer 04 die Partie fest im Griff zu haben. Mit viel Ballbesitz und sicherem Passspiel versuchten die Leverkusener, die kompakt stehende Abwehr von Jena zu knacken. Amine Adli hatte in der 16. Minute Pech, als er nur den Pfosten traf. Die Jenaer machten es der Werkself allerdings alles andere als leicht und verteidigten couragiert. Der Regionalligist versteckte sich nicht und suchte immer wieder mutig den Weg nach vorne. Leverkusen hatte Schwierigkeiten, sein Spiel durchzusetzen, und so ging es torlos in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel brachte Alonso mit Alejandro Grimaldo frischen Wind in die Partie. Der Spanier zeigte sich sofort von seiner besten Seite und lieferte in der 52. Minute die perfekte Flanke auf den Kopf von Jonas Hofmann, der die Werkself mit 1:0 in Führung brachte. In der Folgezeit verlegte sich Bayer 04 allerdings mehr auf die Spielkontrolle, anstatt nachzulegen und die Führung auszubauen. Matej Kovar verhinderte in der 65. Minute mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich durch Seidemann, doch die Werkself musste bis zum Schluss zittern. Erst in der Nachspielzeit hatten die Leverkusener das Glück des Tüchtigen, als Jenas Muqaj aus kurzer Distanz übers Tor schoss.

Am Ende war es ein Arbeitssieg für Bayer 04 Leverkusen, der sicher nicht als Glanzleistung in die Geschichte eingehen wird, aber dennoch das Weiterkommen im Pokal sicherte. Der knappe Erfolg gegen einen gut aufgelegten Regionalligisten zeigt, dass die Mannschaft noch an einigen Stellschrauben drehen muss, um die hohen Ansprüche zu erfüllen. Am Samstag wartet mit dem Topspiel gegen RB Leipzig bereits die nächste Herausforderung auf die Werkself, und Xabi Alonso wird hoffen, dass seine Spieler bis dahin die nötige Frische und Schärfe zurückgewinnen.

Doch nicht nur das sportliche Geschehen stand im Mittelpunkt: Die Werkself lief mit Trauerflor auf, um dem kürzlich verstorbenen Christoph Daum zu gedenken, der den Verein in den späten 90er Jahren prägte. Zudem trugen die Spieler das Logo der Deutschen Krebshilfe auf dem Ärmel, um deren 50-jähriges Bestehen zu feiern und auf deren wertvolle Arbeit aufmerksam zu machen.

Insgesamt hat Bayer 04 die Pflichtaufgabe im DFB-Pokal erfüllt, auch wenn noch Luft nach oben ist. Der knappe Sieg könnte ein Weckruf zur rechten Zeit sein, denn die Saison ist noch jung, und die wirklich harten Prüfungen stehen erst noch bevor. Hoffen wir, dass die Werkself beim nächsten Spiel wieder mehr Glanz auf den Platz bringen kann – dann vielleicht auch mit etwas mehr Komfort für die Nerven der Fans.

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