Es gibt sie, diese Spiele, die nicht unbedingt in die Kategorie "glänzendes Feuerwerk" fallen, aber am Ende mit drei Punkten belohnt werden – und seien wir ehrlich: Genau solche Partien muss eine Meistermannschaft gewinnen. Bayer 04 hat Hoffenheim mit 3:1 bezwungen und dabei eindrucksvoll bewiesen, dass man auch dann souverän bleibt, wenn nicht alles nach Plan läuft. Eine Portion Effizienz hier, eine Prise individuelle Klasse da, und fertig ist der nächste Bundesliga-Sieg.
Dabei war es eine dieser Wochen, die selbst den abgeklärtesten Werkself-Fan in leichte Schnappatmung versetzen: Champions-League-Spiel, Transfers, Transferchaos (Victor Boniface bleibt also doch – als hätte jemand ernsthaft geglaubt, dass wir unser Sturm-Monster abgeben). Dazu das Duell gegen eine Hoffenheimer Mannschaft, die in dieser Saison irgendwo zwischen "unangenehmer Gegner" und "können wir die Punkte vielleicht auch einfach per Post schicken?" pendelt.
Aber Bayer wäre nicht Bayer, wenn man nicht mit maximaler Coolness zur Sache gehen würde. Schon nach einer Viertelstunde machte Boniface allen Wechselgerüchten den Garaus, indem er den Ball ins Netz zimmerte – weil er es kann. Kurz darauf packte Frimpong den Turbo aus, lief Hoffenheim davon und erhöhte auf 2:0. So effizient, dass es den Bayern langsam Angst machen sollte.
Hoffenheim? Blieb in den ersten 45 Minuten vor allem damit beschäftigt, hinterherzulaufen. Klar, ein Elfmeterpfiff wurde zurückgenommen, es gab ein bisschen VAR-Drama und den ersten historischen "Durchsage-Moment" des Schiedsrichters, aber im Grunde war die erste Halbzeit eine Demonstration von Kontrolle. Und hätte Nathan Tella sich nicht verletzt, wäre das Ganze womöglich noch deutlicher ausgefallen. Aber sei’s drum – wir haben ja noch ein Ass im Ärmel: Patrik Schick.
Kaum war Boniface nach der Pause auf die Bank gewandert, übernahm der Tscheche und drückte den Ball in Torjägermanier zum 3:0 über die Linie. Wer zwei solche Stürmer in der Hinterhand hat, muss sich um offensive Schlagkraft keine Sorgen machen. Doch weil Bayer Leverkusen bekanntlich nicht Bayer Leverkusen wäre, wenn es nicht doch noch eine Portion Drama gäbe, ließ sich Alejandro Grimaldo zu einer unklugen Aktion hinreißen und holte sich Gelb-Rot ab.
Plötzlich Hoffenheim mit Rückenwind, prompt der Anschlusstreffer – na gut, wenigstens wurde das Wort „geschenkter Vorsprung“ diesmal aus dem Bayer-Wortschatz gestrichen. Statt ins Wanken zu geraten, verteidigte die Werkself souverän und brachte den Vorsprung mit kühlem Kopf über die Zeit. Keine spektakulären Schlussoffensiven, kein zittriges Anrennen des Gegners – einfach solide, einfach clever, einfach reif.
Und damit ist der nächste Dreier im Sack. Jetzt wartet das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Köln – ein Derby, das Emotionen verspricht. Aber wenn Bayer 04 eines in dieser Saison bewiesen hat, dann ist es die Fähigkeit, auch in hitzigen Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren.
Montag, 3. Februar 2025
Grimaldo fliegt, aber Bayer bleibt oben – ein Arbeitssieg mit Stil
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