Na bravo, wieder ein Punkt – aber diesmal ohne jeglichen Torjubel. Null zu Null in Wolfsburg, das klingt ungefähr so aufregend wie ein ungesüßter Kamillentee an einem Montagmorgen. Dabei ist doch eigentlich alles rosig in Leverkusen: Die Werkself bleibt auswärts weiter ungeschlagen, 27 Bundesligaspiele in der Fremde ohne Niederlage! Eine Serie, die selbst eingefleischte Pessimisten ins Grübeln bringt. Aber, und da liegt der Haken, der Rückstand auf die Bayern wächst – und das schmerzt.
Trainer Xabi Alonso war sich der Brisanz bewusst und wirbelte seine Startelf kräftig durcheinander. Acht Wechsel im Vergleich zum Pokal-Sieg gegen Köln – und das war nicht nur Rotation, das war eine komplette Neugestaltung. Boniface vorne, Hermoso hinten, Tella auf dem Flügel – einmal durchmischen, bitte! Das Spiel selbst? Nun ja, nennen wir es mal „taktisch geprägt“. Wolfsburg, berühmt für seine Standardstärke, wähnte sich früh im Glück, aber der VAR hatte etwas gegen ein vermeintliches 1:0. Ein Moment, in dem sich alle Leverkusener insgeheim fragten, ob das vielleicht ein Weckruf wäre. War es nicht.
Auch unsere Werkself kam nur durch Standards in gefährliche Zonen. Nordi Mukiele hatte die Führung auf dem Kopf, aber anscheinend dachte er, er sei noch im Training – drüber! Danach viel Mittelfeldgeplänkel, ein paar Halbchancen hier und da, aber so richtig Fahrt nahm das Spiel nicht auf. Wolfsburgs Tiago Tomas prüfte Hradecky, der zwei starke Paraden zeigte. Auf der anderen Seite? Granit Xhaka mit einem Schuss über den Kasten – immerhin eine Erinnerung daran, dass man es auch mal aus der Distanz probieren könnte.
Die zweite Halbzeit begann mit mehr Mut von Bayer 04. Tella und Xhaka versuchten es, Boniface prüfte die Statik des Wolfsburger Tornetzes – aber es blieb beim Bemühen. Und dann? Ein Moment zum Durchatmen für uns alle: Wolfsburgs Fischer knallte das Ding an die Latte. Da hatte die Werkself mal richtig Glück. In der Schlussphase setzte Alonso auf frische Beine, brachte Wirtz und Frimpong – und plötzlich war da dieser Hauch von Magie. Wirtz dribbelte sich sehenswert in den Strafraum, nur um den Ball dann denkbar knapp am langen Eck vorbeizuschieben. Das war’s. Ein Spiel ohne Sieger, ohne Tore, ohne Ekstase.
Fazit? Bayer bleibt stabil, aber der ganz große Wurf blieb aus. Eine Mannschaft, die um die Meisterschaft spielt, braucht Siege – vor allem, wenn der Tabellenführer in Schlagdistanz ist. Aber gut, vielleicht heben sich unsere Jungs das Feuerwerk für das nächste Spiel auf. Denn am kommenden Wochenende kommt der FC Bayern nach Leverkusen. Flutlicht. Heimspiel. Eine Partie, die nach Drama und Spektakel schreit. Wenn da wieder kein Tor fällt, dann wissen wir auch nicht mehr weiter.
Sonntag, 9. Februar 2025
Defensives Bollwerk statt Torfestival – Leverkusen punktet sich durch Wolfsburg
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