Sonntag, 9. März 2025

„Wenn schon verlieren, dann richtig“ – Ein gebrauchter Tag gegen Bremen

Es gibt Niederlagen, die tun weh. Und es gibt Niederlagen, bei denen man sich fragt, ob man versehentlich in eine Parallelwelt gerutscht ist. Das 0:2 gegen Werder Bremen war so eine. Nicht, weil Bremen uns hergespielt hätte – nein, es war eher eine dieser Partien, in denen man das Gefühl hatte, dass einfach gar nichts funktionieren will. Ein gebrauchter Tag, wie es so schön heißt. Oder, um es mit den Worten von Xabi Alonso zu sagen: „Ein Spiel, das wir so schnell wie möglich vergessen wollen.“

Aber vergessen? Schwierig. Denn wie oft haben wir das in dieser Saison erlebt? Richtig, genau zweimal. Und wenn eine Niederlage inzwischen ein solches Ereignis ist, dass sie sich anfühlt wie ein Stromausfall im Fußball-Paradies, dann sagt das einiges über die aktuelle Spielzeit aus.

Dabei begann alles wie gewohnt: Leverkusen mit Ballbesitz, mit Spielkontrolle – nur leider auch mit einem frühen Schock. Nach sieben Minuten stand es 0:1, weil Romano Schmid sich dachte, dass ein Bremer Führungstreffer die Spannungskurve der Bundesliga-Redaktion mal wieder ordentlich anhebt. Danach? Ein Abseitstor von Bremen, ein Lattentreffer von Aleix Garcia, viele Versuche, aber kein Glück.

Zur Pause dann die Hoffnung: Alonso brachte mit Wirtz, Palacios und Mukiele frische Kräfte. Wirtz musste allerdings nach 15 Minuten wieder runter, weil der Fußballgott an diesem Tag offenbar beschlossen hatte, dass es nicht schlimm genug war. Auch danach spielte Bayer 04 weiter nach vorne, aber das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. Und als die Werkself in der Nachspielzeit auf den Lucky Punch hoffte, kam stattdessen Bremens Justin Njinmah und machte den Deckel drauf – 0:2, aus, vorbei.

Blicken wir nüchtern auf die Statistik: 73 Prozent Ballbesitz für Leverkusen, 18:11 Torschüsse – es gibt Spiele, die gewinnt man neun von zehn Mal. Diesmal war es die eine von zehn, die einfach nicht sein sollte. Oder wie der kicker schrieb: „Kriselnde Bremer gewinnen eine hochemotionale Begegnung.“ Emotionen gab es, ja. Aber die falschen.

Und jetzt? Jetzt geht es am Dienstag in der Champions League gegen den FC Bayern. Was für ein Kontrastprogramm: Erst Bremen, dann das ultimative Duell gegen den Rekordmeister. Vielleicht gar nicht schlecht, denn wenn es eine Sache gibt, die dieses Team unter Alonso kann, dann ist es eine Reaktion zeigen. Also Mund abputzen, weitermachen – und bitte, bitte, bitte nicht vergessen, dass wir immer noch eine Wahnsinnssaison spielen.

Denn wenn das größte Problem einer Spielzeit ist, dass man zweimal verloren hat, dann hat man wohl doch einiges richtig gemacht.

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