Freitag, 10. Mai 2024

Dramatik, Tore und ein Quäntchen Glück: Leverkusens Weg nach Dublin

In der epischen Nachspielzeit-Operette, die nur Bayer Leverkusen inszenieren kann, hat sich die Werkself mit einem nervenaufreibenden 2:2 gegen AS Rom ins Finale der Europa League gekämpft. Was für eine Vorstellung in der BayArena! Dank einer Mischung aus unerschütterlichem Willen, einem Eigentor der Römer und Josip Stanisic’ Heldentat in letzter Sekunde, lebt der Traum vom Triple weiter. Dublin, wir kommen!

Die Ausgangslage vor dem Rückspiel war vielversprechend: Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel galt Bayer als klarer Favorit. Doch Fußball wäre nicht Fußball, wenn alles nach Plan laufen würde. Die Römer, allen voran Romelu Lukaku, setzten früh Akzente und zwangen Bayer zum Handeln. Trotz einer Vielzahl an Chancen in der ersten Halbzeit, musste Leverkusen durch einen Elfmeter von Leandro Paredes mit einem 0:1 in die Pause gehen.

Der zweite Durchgang entwickelte sich zum Krimi. Paredes verwandelte einen weiteren Elfmeter, und plötzlich war die komfortable Führung aus dem Hinspiel dahin. Doch Bayer blieb unbeeindruckt und antwortete mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Eine kuriose Szene führte zum Anschlusstreffer: Eine Ecke von Grimaldo wurde vom unglücklichen Gianluca Mancini ins eigene Netz gelenkt. Der Ausgleich in der Nachspielzeit war dann das Sahnehäubchen: Josip Stanisic traf nach Vorlage von Granit Xhaka und ließ die BayArena erbeben.

Nach dem Schlusspfiff war die Freude unermesslich. Granit Xhaka dankte den Fans für ihren unermüdlichen Support, während Last-Minute-Held Stanisic den Moment als "unbeschreiblich" bezeichnete. Trainer Xabi Alonso zeigte sich stolz auf sein Team: „Ich habe in den Augen der Jungs gesehen, dass sie daran geglaubt haben, dieses Spiel noch zu drehen. Jetzt haben wir das große Ziel, die drei Titel zu gewinnen.“

Mit diesem Remis hat Bayer 04 einen neuen Europa-Rekord aufgestellt: 49 Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage! Diese beeindruckende Serie brach den bisherigen Rekord von Benfica Lissabon aus der Saison 1963/64. "Last-Minute-Kusen" bleibt also weiterhin unbesiegbar und zieht mit voller Motivation ins Finale gegen Atalanta Bergamo ein.

Bevor es nach Dublin geht, steht noch ein weiteres Highlight auf dem Programm: Das Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfL Bochum. Ein Ort, an dem Bayer in der letzten Saison die letzte Niederlage hinnehmen musste. Ein gutes Omen? Wir werden sehen! Danach wartet das Heimspiel gegen den FC Augsburg, wo die Werkself dann endlich die Meisterschale entgegennehmen wird.

Die Reise von Bayer Leverkusen in dieser Saison ist nichts weniger als außergewöhnlich. Mit einer Mischung aus Talent, Kampfgeist und ein bisschen Glück hat die Mannschaft Geschichte geschrieben. Dublin erwartet uns, und die Fans dürfen träumen – vom Triple und mehr.

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