Sonntag, 27. September 2020

Lust auf mehr

Natürlich wäre es schön gewesen, wenn die Werkself die Bullen geschlagen hätte. Mit dem 1:1 kann ich jedoch gut leben. Es war schön, am Samstag zu den 6.042 Zuschauern zu gehören, die für das Spiel ausgelost wurden. Alles war sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig: nicht mein angestammter Platz, kein Rauchen im Stadionumlauf, Getränke und Bratwurst nur am Platz. Es war trotzdem cool, zumal man auch mit 6.000 Leuten die heimische Mannschaft in diesen Tagen lautstark unterstützen kann.

Spielerisch hat unsere Mannschaft deutlich zugelegt. Positiv gefallen haben wir vor allem unser Neuzugang Patrik Schick, der unglaublich viele Bälle im Mittelfeld festgemacht hat. Und auch Daley Sinkgraven hat mich nach anfänglicher Nervosität absolut überzeugt und dem einen oder anderen Bullen kräftig den Zahn gezogen.

Natürlich stehen nach zwei Spieltagen nur zwei Punkte auf dem Konto: jetzt geht es auswärts nach Stuttgart, nach der Pause nach Mainz bevor Ende Oktober Augsburg kommt. Das sind neun Punkte absolut nicht außer Reichweite, auch wenn ich sehe, dass Mainz bis dahin wahrscheinlich den Trainer gewechselt hat und Augsburg gerade in der Tabelle von oben grüßt.

Zwischenzeitlich gibt es in dieser Woche noch die EuropaLeague-Auslosung. Auswärtsspiele kann man sich in der Gruppenphase nicht vorstellen. Aber die Heimspiele sollten zumindest vor Kulisse stattfinden. Da wäre ich dabei, wenn der Lostopf das ermöglicht, auch wenn der Gegner aus Albanien, Bulgarien oder woher auch immer kommt und auf dem Papier nicht attraktiv ist. Das gehört halt dazu.


Montag, 21. September 2020

Um besser zu sein braucht man mehr Spielpraxis

Ich bin mit dem 0:0 in Wolfsburg absolut zufrieden, denn man darf nicht unterschätzen, dass Wolfsburg eine gute Mannschaft hat, die sich zuletzt auch immer wieder für die internationalen Plätze qualifiziert hat.

Womit man natürlich überhaupt nicht zufrieden sein kann ist das Auftreten unserer Mannschaft in der Autostadt. Hinten gut gestanden, aber nach vorne fehlte jede Durchschlagskraft. Ich hasse dieses Gerede, dass uns mit dem Abgang von Havertz und Volland so und so viele Scorerpunkte des vergangenen Jahres fehlen. Man merkt der Mannschaft eigentlich die fehlende Spielpraxis aufgrund der sehr kurzen Vorbereitungszeit an. Wenn ich Trainer wäre hätte ich es übrigens genauso gemacht. Wenn man auf den Spielplan schaut, dann Jagd demnächst eine englische Woche die andere. Die letzten Jahre haben immer wieder - und nicht nur bei uns - gezeigt, dass die hinten heraus die Luft ausgeht. Insofern ist meines Erachtens jetzt die Chance größer, um hinten heraus besser zu bestehen.

Und auch dieses Genöle in den sozialen Medien um fehlende Verpflichtungen kann ich nicht teilen. Gerade im jetzigen Transferfenster werden sich die Preise in den nächsten Wochen noch deutlich reduzieren. Dann kann man später besser einkaufen. Das gilt natürlich im umgekehrten Sinne auch für unsere potentiellen Abgänge. Warum als Sportdirektor jetzt teuer einkaufen und später billiger verkaufen?

Meine Dauerkarte liegt im Lostopf. Hoffentlich steigen die Infektionszahlen in Leverkusen in den nächsten Tagen nicht noch weiter, so dass das Spiel „Behind closed doors“ stattfindet. Ich würde gerne dabei sein, auch wenn es nicht so sein wird wie früher, aber ein Schritt zur irgendwann eintretenden Normalität.

Montag, 14. September 2020

Die niemalsmeister Saisonprognose 2020/21

Kaum ist die letzte Saison zu Ende gespielt geht es schon mit der Bundesliga wieder los. Ich bin kein Prophet, wenn ich behaupte, dass dies die schwierigste Saison für alle Vereine werden wird, insbesondere für die, die in internationalen Wettbewerben spielen und noch Nationalspieler abstellen müssen. Hier heißt es, von einer in die andere englische Woche zu gehen. Insofern sollte jedem Verein daran gelegen sein, mit einem entsprechend breiten Kader das Thema 2020/21 anzugehen.

Mit dieser Saisonprognose könnt Ihr wieder meinen Fußballverstand messen. Im letzten Jahr hatte meine Saisonprognose dahingehend Konstanz, dass ich wie im Vorjahr drei von vier Champions League-Teilnehmer richtig vorausgesagt habe ebenso wie einen Europa League Starter. Blöd nur, dass die Werkself der vierte Club war, den ich in der Champions League gesehen habe, der jedoch den Gladbachern diesen Platz überlassen musste. Und auch bei den Absteigern war meine Prognosekraft nicht schlecht, da ich sowohl Paderborn als auch Düsseldorf als Absteiger gesehen habe.

Und hier meine Einlauferwartungen für die kommende Saison:

1.) Bayern München: Ja, leider, Die Bayern bleiben wahrscheinlich wieder in der Liga das Maß aller Dinge, auch wenn dies vielen  - so wie mir - nicht gefällt.

2.) Borussia Dortmund: Auch wenn bei der ersten Niederlage die Trainerdiskussion wieder anfängt. Die Mannschaft ist gut aufgestellt und alles andere als eine Platzierung von drei und schlechter wäre eine Enttäuschung.

3.) Borussia M'Gladbach: Man muss die sportliche Entwicklung neidlos anerkennen. Das zweite Jahr wird für einen Trainer immer schwieriger, weil die Erwartungen hochgeschraubt werden. Nichtsdestotrotz sehe ich Borussia als Verfolger Nummer eins, aber mit Abstand zu den ersten beiden.

4.) Dose Leipzig: Wird sicherlich nach dem kleinen Personalumbruch ein schwierigeres Jahr vor sich haben. Die Dreifachbelastung fordert Tribut. Wir haben aber auch gelernt, dass notfalls in der Winterpause nochmal entscheidend personell nachgelegt werden kann.

5.) WIR: Bis zum Ende der Transferperiode wird sich sicherlich noch das eine oder andere in beiden Richtungen tun. Angesichts des dichten Kalenders ist es wichtig, einen breiten Kader zu haben. Für die EuroLeague sollte es auf jeden Fall reichen, den Rest muss man sehen.

6.) Hoffenheim: Per Saldo schwierig einzuschätzen: gute Spieler weg, den einen oder anderen hinzugeholt, die sich aber noch einleben müssen. Zudem ist der Trainer neu und muss sich einleben. Mehr als Platz Sechs ist auch dieses Jahr nicht drin.

7.) VfL Wolfsburg: Eigentlich müsste mit dem Kader mehr drin sein. Die Strukturen haben sich verbessert, aber auch hier gilt, dass die Dreifachbelastung ihren Tribut fordert.

8.) Eintracht Frankfurt: Nach einem enttäuschenden Vorjahr sollte der Adler wieder angreifen, zumal er sich fast auf die Liga konzentrieren kann.

9.) Werder Bremen war im letzten Jahr noch knapp von der schüppe gesprungen. Ich gehe davon aus, dass die grottige Heimbilanz deutlich aufgebessert wird und damit ein gesicherter Mittelfeldplatz erreicht wird.

10.) Hertha BSC: Irgendwann musst du als Hauptstadtclub auch mal richtig investieren, dich richtig vermarkten und knackige Investoren haben, um besser abzuschneiden. Das nützt nur alles nichts, wenn dein Investor zwar Geld hat, die richtigen Spieler aber nicht unbedingt in die Hauptstadt wollen.

11.) Schalke 04: Ich finde junge Trainer gut. Die Strukturverbesserung geht aber nicht von heute auf morgen. Insofern erwarte ich Schalke ein nahezu unverändert, aber nicht mehr. Die hohen Finanzschulden erlauben auch nicht mehr.

12.) SC Freiburg: Konstanz wird sich auch in diesem Jahr auszeichnen. Der SC kann auch in diesem Jahr mit dem Kader die Klasse halten.

13.) 1.FC Köln: Klassenerhalt ist absolut realistisch. Der eine oder andere überraschende Heimpunkt sollte reichen, sich am unteren Ende des Mittelfelds einzusortieren.

14.) FC Augsburg: Eigentlich kann diese Nichtübermannschaft nicht mehr reißen als sich kurz vor den Abstiegsrängen einzusortieren.

15.) Union Berlin: Gute Personalien, vom Umfeld getragen, sollten angesichts der anhaltenden Euphorie im Umfeld erneut die Klasse halten, wenn auch nicht so einfach wie im Vorjahr.

16.) VfB Stuttgart: Dem VfB fehlt seit Jahren gefühlt der personelle Umbruch, um mit frischerem Blut höheres zu erreichen. In Jahr eins nach dem Aufstieg ist der Relegationsplatz ein realistisches Ziel.

17.) Mainz 05: Ab 2021/22 werden die Karnevalslieder wieder in der zweiten Liga gesungen. Ich erwarte die erste Trainerentlassung der Saison in Mainz. Die Mannschaften in direkter Konkurrenz profitieren sicherlich von der höheren Euphorie.

18.) Arminia Bielefeld: Leider wird Arminia angesichts der fehlenden finanziellen Möglichkeiten nicht so durch die Bundesliga stürmen wie im Vorjahr in der Zweiten Liga. Somit bleibt der Club im Aufstiegsjahr ein klarer Abstiegskandidat.

 

Die Vorhersage der Buchmacher findet Ihr hier:

https://www.fussballportal.de/wettquoten-deutscher-meister

Die der Fans sollte unter nachfolgendem Link bald abrufbar sein:

https://www.bundesligabarometer.de/

Und wenn ihr an Tippspielen teilnehmt, dann schaut Euch mal den folgenden Link an:

https://www.bundesliga-prognose.de/

Sonntag, 13. September 2020

Luft nach oben

Luft nach oben gibt es nach dem heutigen Pokalspiel gegen Norderstedt und dem klaren 7:0 noch in vielen Bereichen, aber wir stehen ja gerade erst am Anfang.

Ich war froh, heute zu den 300  Auserwählten zu gehören, die die Werkself unterstützen durften. Wenn man ehrlich ist, dann hätte man durchaus deutlich mehr Zuschauer ins Stadion lassen können, die Beschränkung der Landesregierung auf 300 ist eine willkürliche Zahl. Da ist noch deutlich Luft nach oben und das unter Einhaltung aller hygienischen Konzepte.

Luft nach oben gibt es sicherlich auch für die Chancenverwertung der Werkself. Wenn man nach 30 Minuten 6:0 führt und danach einiges liegen lässt, na ja. Aber unser neuer Co-Trainer hat ja schon angedeutet, dass insbesondere die Ausbeute nach Standardsituationen verbessert werden muss.

Danke auch an die Norderstedter für ein faires Spiel, so dass alle Bayer-Spieler diese Runde unverletzt überstanden haben. Und Danke auch an den Nordersteder Trainer, der sich alleine in der Pressekonferenz mehrfach für die Gastfreundschaft und das tolle Erlebnis für seine Jungs, mal in diesem Stadion zu spielen, bedankt hat. Das hört man leider nicht auch aller Tage.

Nächstes Sonntag ist dann der erste Spieltag mit dem Gastspiel der Werkself in Wolfsburg. Auswärts haben wir zumindestens unter dem aktuellen Trainer immer besser gespielt als zu Hause. Das gibt. Hoffnung.




Samstag, 5. September 2020

Danke Kai, Danke Kevin

Das waren ja mal ein paar erwartete und erwartete Nachrichten, die in den letzten Tagen auf den Bayer-Fan zugekommen sind.

Schade, Kevin, dass Du nach vier Jahren den Verein verlässt. Mir hat Dein Engagement für den Verein immer gefallen und Du warst sicherlich einer der Leader, der den Jungen viel auf dem Weg nach vorne beigebracht hat. Ich hatte gedacht, dass Du noch viele Jahre unter dem Bayerkreuz spielst, aber es ist ja offensichtlich einiges vorgefallen was man mit Blick auf Geld und die Geschäftsführung nicht in der Öffentlichkeit diskutiert. Alles Gute in Monaco, da lebt es sich wahrscheinlich noch ein bischen besser als in Düsseldorf.

All the Best auch bei Kai. Zehn Jahre und damit die Hälfte des Lebens unter dem Bayer-Kreuz. Danke für die emotionalen Abschiedsworte. London ist natürlich anders, aber alle drücken auch Dir die Daumen für eine erfolgreiche Zukunft. Ich bedauer noch immer die Situation im November letzten Jahres als einige Dich im eigenen Stadion ausgepfiffen und verbal angegriffen haben. Das gehört sich nicht bei einem jungen, erfolgreichen Spieler. Kai, stay safe.

Wenn Lars sein Kapitänsamt abgibt, dann ist das auf den ersten Blick sicherlich auch keine gute Nachricht. Aus meiner Sicht leider aufgrund der Verletzungsanfälligkeit absolut nachvollziehbar. Schade, aber Charles als Nachfolger ist einer der Leader und würdigen Nachfolger.

Und an alle die, die jetzt verzweifeln, weil noch keine Neuzugänge genannt sind. Das Transferfenster ist noch lange offen. Da muss man nicht sofort handeln, weil jeder glaubt, der Bayer sitzt auf einem Sack Geld. Die nächste Saison wird sowieso schwierig mit den vielen englischen Wochen. Das weiß unsere Geschäftsführung und wird an der Breite des Kaders arbeiten, da bin ich mir sicher. Und der eine oder andere Preis für eine Spieler wird sicherlich in zwei Wochen nochmal niedriger sein als heute. Wie an der Börse gilt: die Rendite liegt im Einkauf.