Montag, 23. Dezember 2024

🎄⚽ Weihnachtsrot und Meistergold - Mein Bayer Leverkusen Weihnachtslied 2024 🏆✨

Jetzt auf YouTube verfügbar:

https://youtu.be/7NX3Wu5wsws

Das ist für euch, Bayer-Fans! ❤️💛 Nach einem historischen Jahr, in dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister 🏆, DFB-Pokalsieger 🥇 und Supercupsieger 🏅 geworden ist, feiern wir diesen unglaublichen Erfolg mit einem ganz besonderen Weihnachtslied! 🎶🌟


🎅🎤 "Weihnachtsrot und Meistergold" vereint die festliche Stimmung der Weihnachtszeit 🎁 mit der grenzenlosen Freude über die unvergesslichen Erfolge unseres Vereins! 💪⚽

🔥 Ein Dankeschön an alle: Spieler, Trainer, Fans und alle, die Bayer 04 so großartig gemacht haben! 🙌❤️

🎧 Lasst uns gemeinsam singen und feiern! Teilt das Lied mit euren Freunden, Familien und allen Bayer-Fans! 🌟
📌 Vergesst nicht zu liken 👍, zu kommentieren 💬 und zu abonnieren 🔔, um nichts zu verpassen!

💥 Leverkusen für immer! Werkself bis in alle Ewigkeit! 💛❤️

#BayerLeverkusen #DeutscherMeister #Pokalsieger #Supercupsieger #Weihnachtslied #Weihnachten #Werkself 🎄✨

Sonntag, 22. Dezember 2024

Frohe Schicknachten! Ein Jahresabschluss mit Stil

Es gibt Tage, da weißt du einfach: Der Fußballgott hat heute seine beste Laune. Und genau so ein Tag war der vergangene Samstag, als unsere Werkself den SC Freiburg mit einem 5:1 zurück in den Breisgau schickte. Die BayArena war gefühlt im Weihnachtsmodus, doch statt Plätzchenduft gab es den süßen Geruch eines weiteren glorreichen Sieges in diesem außergewöhnlichen Jahr.

Die erste Hälfte ließ noch nicht erahnen, dass wir hier gleich ein kleines Schick-Festival erleben würden. Zwar hatten wir das Spiel meist im Griff, aber irgendwie fehlte noch der letzte Funke. Florian Wirtz vergab sogar einen Elfmeter – doch ehrlich gesagt, hat das in diesem Moment niemanden wirklich gestört. Wir wussten: Irgendwann wird es krachen. Und dann kam sie, die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Ein lupenreiner Lupfer von Patrik Schick – der Anfang eines Abends, der uns wieder einmal klar machte, wie viel Spaß es macht, Fan von Bayer 04 zu sein.

Die zweite Hälfte? Ein echtes Feuerwerk. Wirtz mit einem Solo, das jeder Eiskunstläufer beneiden würde, Schick mit einem Viererpack, bei dem die Freiburger Abwehr eher wie Zuschauer wirkte. Man musste sich fast die Augen reiben: Spielen wir wirklich gegen einen Champions-League-Aspiranten? Oder hat der SC Freiburg heimlich die zweite Mannschaft aufs Feld geschickt? Aber nein, das war einfach nur Bayer 04 in Topform.

Dieses Spiel war mehr als nur ein Sieg. Es war ein Symbol für das, was dieses Jahr für uns Fans bedeutet: eine Mannschaft, die nicht nur Fußball spielt, sondern Kunstwerke auf den Rasen zaubert. Eine Truppe, die nicht nur Tore schießt, sondern Geschichte schreibt. Und ein Trainer, der das Team in eine Maschine verwandelt hat, die vor Spielfreude und Präzision nur so strotzt.

Und dann der Abschluss: Weihnachtslieder mit der Mannschaft, den Fans und einem Kinderchor. Die BayArena war an diesem Abend nicht nur ein Fußballstadion, sondern eine Bühne für etwas, das mehr ist als der Sport. Es war der perfekte Ausklang eines Jahres, das uns so viel gegeben hat – vom Double über glanzvolle Siege bis zu Momenten, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben werden.

Mit diesem Schwung geht es in die Winterpause, die leider viel zu kurz sein wird. Aber hey, wir wollen uns ja nicht beschweren. Denn wenn das nächste Jahr auch nur halb so gut wird wie dieses, stehen uns noch viele großartige Momente bevor. Jetzt heißt es erst mal durchatmen, Kräfte sammeln und den Weihnachtsbaum schmücken – oder besser: ihn in schwarz und rot dekorieren.

Und während wir alle ein wenig innehalten, bleibt ein Gedanke: Wenn das wirklich erst der Anfang der Xabi-Ära ist, dann könnte 2025 genauso spektakulär werden wie das Jahr, das wir gerade erlebt haben. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und ein unvergessliches neues Jahr – mit unserer Werkself ganz oben auf der Liste der Dinge, die uns glücklich machen!

Sonntag, 15. Dezember 2024

Auswärts ist das neue Zuhause

Es gibt sie, diese Phasen, in denen man als Fan von Bayer 04 Leverkusen einfach nur staunen kann. Als wären die vergangenen Jahre voller „Hätte, könnte, sollte“ nur ein böser Traum, präsentiert sich unsere Werkself in dieser Saison als eine nahezu unaufhaltsame Maschine. Der Sieg in Augsburg? Ein weiteres Kapitel dieser Erfolgsgeschichte, geschrieben mit Präzision, Geduld und einer Prise Augsburger Verzweiflung. Wer hätte gedacht, dass wir irgendwann einmal auf ein komplettes Kalenderjahr ohne Auswärtsniederlage zurückblicken würden? Das ist nicht nur rekordverdächtig, das ist historisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass selbst in München nervös auf die Tabellenstände geschielt wird – und das ist erst der Anfang.

Das Spiel gegen Augsburg war ein Paradebeispiel dafür, wie diese Mannschaft tickt: effizient, abgeklärt und vor allem in den entscheidenden Momenten eiskalt. Martin Terrier, der sich immer mehr in die Herzen der Fans spielt, brauchte gerade einmal einen perfekt gespielten Pass von Granit Xhaka, um die Führung zu erzielen. Und Florian Wirtz? Der macht inzwischen Dinge, die man mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Begeisterung beobachtet. Wie er vor dem 2:0 nicht nur die Verteidigung, sondern auch die Physik ausgetrickst hat, war einfach Weltklasse. Es gibt wohl kaum jemanden in der Bundesliga, der sich so elegant durch engste Räume schlängelt – Wirtz ist unser Schmuckstück, unser Wunderkind. Und das Beste daran: Er ist erst 21 und hat noch so viel vor sich.

Aber es war nicht nur die Offensive, die überzeugt hat. Die Defensive um Jonathan Tah hat in Augsburg einmal mehr gezeigt, warum wir uns aktuell nicht nur über Tore, sondern auch über deren Verhinderung freuen dürfen. Augsburg mag heimstark sein, aber unsere Werkself hat ihre Versuche, ins Spiel zu kommen, mit stoischer Ruhe und perfektem Stellungsspiel zunichtegemacht. Nicht einmal ein Abseitstor von Schlotterbeck konnte die Souveränität dieser Truppe erschüttern. Es war eines dieser Spiele, bei denen man sich irgendwann dabei ertappt, nicht mehr nervös zu sein, sondern einfach nur zu genießen. Das Gefühl? Ein Traum.

Die Serie von 24 ungeschlagenen Auswärtsspielen spricht nicht nur für die Qualität des Kaders, sondern auch für die Arbeit von Xabi Alonso. Der Trainer hat es geschafft, die Mannschaft auf ein Niveau zu heben, das wir in Leverkusen schon lange nicht mehr gesehen haben. Spieler wie Granit Xhaka verkörpern diese neue Mentalität: kompromisslos, kampfstark und mit einem unerschütterlichen Siegeswillen. In der Champions League haben wir Inter Mailand bezwungen, in der Liga Augsburg mit all ihrer Heimstärke ausmanövriert. Was bleibt da noch, außer sich die Hände zu reiben und zu hoffen, dass diese Saison das hält, was sie verspricht?

Natürlich ist uns allen bewusst, dass in der Bundesliga die Weihnachtsbäume gern erst im Mai aufgestellt werden. Aber dieser Sieg in Augsburg hat etwas Symbolisches: ein weiteres Puzzlestück in einer Saison, die uns immer wieder zum Träumen einlädt. Und wenn man dann noch hört, dass die Bayern in Mainz gepatzt haben, kommt ein Grinsen auf, das sich nur schwer unterdrücken lässt. Vier Punkte Rückstand, die Meisterschaft noch in Reichweite und ein Team, das Woche für Woche beweist, das es bereit ist für Großes. Es fühlt sich an, als wäre alles möglich.

Jetzt wartet Freiburg in der BayArena – das letzte Pflichtspiel des Jahres. Noch einmal alles geben, bevor wir in die Winterpause gehen, um uns für den großen Endspurt zu rüsten. Und wer weiß, vielleicht erzählen wir irgendwann von der Saison 2023/24 als der Zeit, in der Bayer 04 endgültig zu einem Klub wurde, der keine „Was wäre wenn“-Gedanken mehr zuließ. Ein Team, das auswärts unschlagbar und daheim unbezwingbar war. Ein Team, das endlich den großen Coup landete. Aber eins nach dem anderen – jetzt genießen wir erstmal die Vorweihnachtszeit auf Platz zwei.

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Last-Minute-Mukiele und die Kunst, Inter zum Schweigen zu bringen

Es gibt Dinge, die man als Bayer-Fan nie so ganz erwartet, egal wie oft sie schon passiert sind: Ein Tor in der 90. Minute, das nicht nur ein Spiel entscheidet, sondern auch noch gegen einen defensiven Giganten wie Inter Mailand fällt. Da steht man auf den Tribünen der BayArena, die Hände noch halb in den Taschen, bereit, ein 0:0 irgendwie als „solide“ zu akzeptieren – und plötzlich explodiert die Kurve. Nordi Mukiele, gerade erst eingewechselt, vollendet einen dieser Momente, die man als Fan einfach nur lieben kann. Ein Ball, der ein bisschen glücklich und ein bisschen gewollt bei ihm landet, und ein Abschluss, der so trocken war wie der Humor von Yann Bisseck nach dem Spiel. Und schwupps, der italienische Meister war bezwungen, ausgerechnet in Leverkusen, wo man eigentlich nie so recht mit solchen Geschichten rechnet.

Dabei begann der Abend mit all den Zutaten, die für Bayer 04 in der Champions League typisch sind: eine spielstarke Mannschaft, die den Ball laufen lässt, Chancen herausspielt, aber irgendwie an der Perfektion scheitert. Man kennt das. Es war zum Haare raufen, wie Frimpong in der dritten Minute knapp scheiterte oder wie Tella den Ball ans Aluminium zimmerte. Granit Xhaka hatte sich offenbar vorgenommen, seinen Landsmann Yann Sommer zu testen, aber auch das war so erfolglos wie die Versuche von Inter, offensiv in Erscheinung zu treten. Es schien, als ob der Fußballgott uns einen „ja, aber“-Abend bereiten wollte. Ja, wir spielen gut, aber der Ball geht eben nicht rein.

Aber das war eine andere Werkself. Keine Spur von Resignation, kein Einknicken vor dem defensiven Bollwerk der Italiener. Xabi Alonso hatte einen Plan, und dieser Plan war, die Geduld zu bewahren. Es war ein Match, bei dem man spürte, wie viel Struktur und Ruhe in dieser Mannschaft stecken. Inter war defensiv diszipliniert, das ist klar, aber Leverkusen war schlicht besser. Es war ein Spiel, in dem jeder Ballkontakt saß, die Laufwege stimmten und die Passgenauigkeit beeindruckte – ein Team, das sich darauf verlassen konnte, dass die Lücke irgendwann kommt.

Und dann kam Mukiele. Es ist schon fast filmreif, dass ausgerechnet ein Spieler, der einen schwierigen Start in Leverkusen hatte, den entscheidenden Treffer markiert. In der Szene steckte alles, was Bayer 04 in dieser Saison ausmacht: ein kühler Kopf, eine clevere Ballverlagerung, und dann die Entschlossenheit, genau im richtigen Moment zuzuschlagen. Das war kein Zufall, sondern das Produkt von harter Arbeit, von Vertrauen, das Alonso auch in schwierigeren Phasen in seine Spieler setzt. Dass Mukiele, der bis vor Kurzem eher mit Verletzungen und Formproblemen zu kämpfen hatte, jetzt der Held eines solchen Abends wurde, ist ein Beweis dafür, dass diese Mannschaft nicht nur Talent, sondern auch Mentalität hat.

Mit diesem Sieg hat sich Bayer 04 nicht nur vorübergehend auf Platz zwei der Tabelle geschoben, sondern auch ein Statement gesetzt. Zwei Mal in einer Saison gegen Mailänder Topteams zu gewinnen – das macht Eindruck. Es war nicht nur ein Sieg gegen Inter, es war ein Sieg gegen das Klischee, dass Leverkusen in den großen Momenten immer knapp scheitert. Dieses Team ist anders, und das merkt man in jeder Minute, in der sie auf dem Platz stehen.

Während andere sich jetzt schon mit Rechenschiebern und Tabellenrechnern beschäftigen, darf man als Fan einfach mal genießen, was hier entsteht. Es sind Abende wie dieser, die uns daran erinnern, warum wir uns Woche für Woche in die BayArena schleppen. Denn irgendwo im Lärm der letzten Minute, im Chaos eines späten Siegtreffers, im Glücksgefühl nach dem Schlusspfiff liegt der Kern dessen, was es heißt, Bayer-Fan zu sein. Es mag verrückt sein, aber es ist unser Verrücktsein – und es ist verdammt schön.

Sonntag, 8. Dezember 2024

Zitterpartie für die Statistik – Bayer bleibt der Meister der knappen Siege

Manchmal könnte man meinen, Bayer 04 Leverkusen wäre weniger Fußballverein als eine PR-Agentur für Herzschrittmacher. Auch gegen den FC St. Pauli reichte es am Ende für einen 2:1-Sieg, und das, obwohl wir es mal wieder unnötig spannend gemacht haben. Aber hey, Spannung liegt uns offenbar im Blut – und solange am Ende drei Punkte dabei herausspringen, nehmen wir das gerne mit einem Augenzwinkern hin. Schließlich sind wir Fans ja längst daran gewöhnt, dass es nie ohne Drama geht.

Es war einer dieser Nachmittage, an denen die BayArena von Beginn an elektrisiert war. Früh schon, nach sieben Minuten, durften wir uns über die erste von Florian Wirtz’ kleinen Fußballkunstwerken freuen. Dieser Junge hat einfach ein Gespür dafür, wann es Zeit ist, uns aus den Sitzen zu reißen. Ein Haken hier, ein Dribbling da – und zack, der Ball lag im Netz. Jonathan Tah setzte wenig später per Kopf noch einen drauf, und plötzlich sah es nach einem ruhigen Nachmittag aus. Aber Bayer wäre nicht Bayer, wenn es jemals so einfach wäre.

Denn in bester Leverkusener Tradition brachten wir die Kiezkicker aus Hamburg gegen Ende doch noch einmal ins Spiel. Klar, wir hatten Chancen für ein beruhigendes drittes Tor – und ja, zweimal musste der VAR uns ein reguläres Tor verwehren. Aber mit der Vielzahl an vergebenen Möglichkeiten und einer gewissen Nonchalance in der Defensive haben wir den St. Paulianern in der Schlussphase selbst die Bühne bereitet. Morgan Guilavogui, der sich bei den Gästen als ständiger Unruheherd hervortat, machte das 2:1 – und plötzlich war die Luft voller Nervosität. Die letzten Minuten waren nichts für schwache Nerven, doch diesmal behielten wir die Kontrolle. Kein spätes Remis, kein unerwarteter Punktverlust. Nur der fünfte Sieg in Folge und ein weiterer Schritt, um den Status als Tabellenführer zu untermauern.

Was bleibt von diesem Spiel? Sicherlich die Erkenntnis, dass Xabi Alonso mit seiner Mannschaft ein Händchen dafür hat, knappe Partien ins Ziel zu bringen. Elf Spiele in der Bundesliga ohne Niederlage sprechen eine deutliche Sprache, und die jüngsten Siege geben uns Fans ein beruhigendes Gefühl: Diese Mannschaft lernt aus ihren Fehlern. Noch vor ein paar Wochen hätten wir gegen einen Gegner wie St. Pauli, der sich mit viel Mut und Einsatz präsentierte, womöglich Punkte liegen lassen. Jetzt aber wirkt die Werkself cleverer, fokussierter, auch wenn es hin und wieder knapp wird.

Die Aufstellung, die angesichts der engen Termintaktung erneut rotiert wurde, hat ihren Job gemacht. Wichtige Spieler wie Victor Boniface und Jonas Hofmann fehlen zwar, doch der Kader zeigt sich erstaunlich resilient. Wirtz, Tah, Xhaka und Co. übernehmen Verantwortung, und selbst Spieler wie Nathan Tella, der zweimal Pech hatte, stehen bereit, wenn es darauf ankommt. Diese Flexibilität wird auch nötig sein, denn mit Inter Mailand wartet schon das nächste Highlight. Champions League statt Zweitligist – wir machen keine halben Sachen.

Am Ende kann man das Spiel gegen St. Pauli vielleicht am besten als Business-as-usual abhaken, aber die Fans wissen es besser: Kein Sieg von Bayer 04 ist jemals „nur“ ein Sieg. Egal ob gegen einen kriselnden Aufsteiger oder die Großen der Liga, es gibt immer einen Moment, der uns an die Substanz geht – und daran, warum wir unseren Klub so sehr lieben. Ein bisschen Wahnsinn gehört bei uns eben dazu. Und ehrlich gesagt: Wäre es ohne den Nervenkitzel wirklich so schön?

Mittwoch, 4. Dezember 2024

Rot sehen, Schwarz-Rot jubeln

Es gibt Spiele, bei denen man sich als Bayer-Fan fragt, ob das alles wirklich passiert ist – und dann gibt es solche wie das Pokal-Achtelfinale gegen den FC Bayern, bei denen man weiß: Ja, das war echt, und es war großartig. 1:0 in München, im DFB-Pokal, und das, obwohl man zwischendurch wieder das alte Herzklopfen verspürte, das nur unser geliebter Bayer 04 hervorrufen kann. Aber diesmal war alles anders. Diesmal war es eine Machtdemonstration der anderen Art: Geduldig, clever und, ja, ein bisschen glücklich. Aber Glück gehört dazu, vor allem, wenn Manuel Neuer beschließt, sich mal kurz als Footballspieler zu versuchen.

Das Spiel begann wie erwartet: Bayern wollte den Ton angeben, wir hielten dagegen. Xabi Alonso schickte die Mannschaft taktisch exzellent vorbereitet ins Rennen, und früh wurde klar, dass wir uns nicht verstecken würden. Und dann kam die Szene, die alles veränderte. Neuer, der bislang ohne Platzverweis in über 860 Spielen durch seine Karriere gekommen war, ließ sich von Jeremie Frimpongs Tempo überraschen. Ein Bodycheck, der mehr nach NFL als nach Bundesliga aussah, beendete seinen Abend frühzeitig. Für uns war das der Moment, in dem der Glaube wuchs. Klar, in München zu gewinnen, ist nie ein Selbstläufer – aber ein Bayern ohne Neuer fühlt sich schon ein bisschen weniger unbezwingbar an.

In Überzahl war es allerdings nicht so, dass wir plötzlich den Rasen der Allianz Arena dominierten. Ganz im Gegenteil: Die Bayern zeigten, warum sie als Rekordsieger so gefürchtet sind. Sie kämpften mit einer Mischung aus Trotz und Klasse, und unsere Defensive geriet mehr als einmal ins Wanken. Besonders in der ersten Halbzeit sah es so aus, als würden wir uns selbst um die Früchte unserer Ausgangslage bringen. Doch dann kam der Moment, auf den alle warteten – ein Wechsel, ein Genieblitz und ein Joker, der zum Helden wurde. Nathan Tella, nicht gerade bekannt für seine Kopfballstärke, stieg nach einer perfekten Grimaldo-Flanke in den Münchner Nachthimmel und köpfte uns ins Glück.

Von da an war es ein Spiel, wie es Bayer-Fans oft erleben: Zittern, Bangen, Fluchen – und am Ende Feiern. München drückte, wir hielten dagegen, und die Minuten krochen dahin wie eine Rückfahrt aus Berlin nach einer Pokalpleite. Doch diesmal ging es gut aus. Die Defensive stand, die Bayern fanden kein Mittel, und als Frimpong in der Nachspielzeit noch die Latte traf, war klar: Heute gehört das Glück uns.

Was bleibt, ist mehr als nur ein Viertelfinaleinzug. Es ist der Beweis, dass diese Mannschaft aus einer anderen Zeit zu kommen scheint. Eine Zeit, in der Bayer 04 nicht nur mitspielen, sondern auch gewinnen will. Und das nicht nur in einem Spiel, sondern in einer Saison. Natürlich, es ist nur der Pokal, und da kann alles passieren. Aber wie Xabi Alonso diese Mannschaft führt, wie sie spielt und vor allem wie sie kämpft, macht Lust auf mehr. Wer in München gewinnt, der darf auch träumen. Von Berlin, von Titeln, von mehr als dem, was uns die letzten Jahrzehnte oft gefehlt hat: Konsequenz in den großen Momenten.

Neuer wird seine Sperre absitzen, Bayern wird sich wieder sammeln, und die nächsten Aufgaben stehen an. Aber für uns bleibt dieser Abend in München ein Meilenstein. Der Titelverteidiger lebt, und er lebt gut. Jetzt geht’s weiter: Erst St. Pauli, dann Inter Mailand. Und wenn wir uns so präsentieren wie gegen die Bayern, dann ist nicht nur Berlin ein Ziel, sondern vielleicht auch eine Geschichte, die wir später einmal mit den Worten beginnen: „Weißt du noch, damals in München?“

Samstag, 30. November 2024

Mit der Brust nach Berlin – Patrik Schick schreibt Geschichte und Union fällt um

Manchmal braucht es nicht mehr als eine Brust, einen Moment der Klasse und einen Hauch von Glück, um die Geschichtsbücher umzuschreiben. Bayer 04 hat sich bei Union Berlin mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg durchgesetzt und dabei nicht nur die erste Heimniederlage der Köpenicker in dieser Bundesliga-Saison besiegelt, sondern auch einen neuen Klubrekord gefeiert. Es war eines dieser Spiele, bei denen man als Fan ins Stadion oder vor den Fernseher geht und sich denkt: „Hoffentlich wird’s kein zähes Gekicke.“ Doch hey, wenn Bayer 04 aufläuft, gibt’s wenigstens immer Gesprächsstoff.

Das Stadion An der Alten Försterei hat so etwas von Festung – rustikal, aber nicht unbezwingbar. Das hat Bayer letztes Jahr schon bewiesen, als ein knapper Sieg dort die Meisterschaft fast besiegelte. Diesmal ging es aber nicht um Punktepolster oder Champagnerlaune, sondern ums Dranbleiben an Bayern München. Schon bei der Aufstellung staunte man nicht schlecht: Kein Florian Wirtz in der Startelf? Xabi Alonso musste wohl schon den DFB-Pokal-Kracher am Dienstag im Hinterkopf gehabt haben. Aber so ist das nun mal, wenn man in allen Wettbewerben vorne mitspielen will – die Rotation ist unvermeidlich, selbst wenn sie manchmal wehtut.

Aber Rotation hin oder her, der Start war ein Traum. Ein langer Ball von Jonathan Tah, ein Sprint von Alejandro Grimaldo, eine butterweiche Ablage auf Jeremie Frimpong – und schon stand es 1:0 nach nicht mal zwei Minuten. Berlin war überrumpelt, und als Fan dachte man sich nur: „Läuft!“ Aber wer Union kennt, weiß, dass die sich nicht so leicht abschütteln lassen. Mit typischer Köpenicker Härte und unermüdlichem Kampfgeist holten sie sich den Ausgleich, und plötzlich war die Stimmung wieder angespannt. Bayer hatte zwar mehr Ballbesitz, aber irgendwie fehlte die Durchschlagskraft. Bis zur Pause blieb das Spiel auf Augenhöhe, und als Fan spürte man diese leise Unruhe: „Bitte nicht wieder so ein typisches Bayer-04-Spiel, wo wir das am Ende noch aus der Hand geben.“

Die zweite Halbzeit begann ähnlich zäh, und Union machte es Bayer schwer, ins Spiel zu kommen. Aber dann kam der Moment, auf den wir alle gewartet haben: Florian Wirtz betrat das Spielfeld, und mit ihm kam Schwung. Es war wie ein Energieschub für die ganze Mannschaft. Als dann Patrik Schick den Ball mit der Brust ins Netz drückte, war das pure Erleichterung. Nicht nur, weil es das Siegtor war, sondern auch, weil es Schicks 48. Treffer für Bayer in der Bundesliga war – ein neuer Rekord. Und wie passend, dass dieser Rekord ausgerechnet in so einem wichtigen Spiel fällt.

In der Schlussphase wurde es nochmal hektisch, aber die Werkself brachte den Sieg über die Zeit. Union kämpfte bis zum Schluss, aber Bayer blieb cool. Es war nicht die beste Saisonleistung, aber solche Spiele zu gewinnen, ist das, was eine Spitzenmannschaft ausmacht. Jetzt geht der Blick nach vorne: Bayern München im DFB-Pokal wartet, und danach ein Heimspiel gegen St. Pauli. Als Fan hat man das Gefühl, dass diese Mannschaft etwas Besonderes schaffen kann – sie hat die Qualität, den Willen und auch das Quäntchen Glück, das man manchmal braucht.

Man könnte jetzt sagen, es war ein Arbeitssieg, aber das klingt zu nüchtern. Es war ein Stück Vereinsgeschichte, verpackt in 90 Minuten Bundesliga. Und wer weiß, vielleicht ist genau dieser Sieg in Berlin der Moment, an den wir am Ende der Saison zurückdenken und sagen: Da hat’s angefangen. Da hat Bayer 04 gezeigt, dass sie nicht nur spielen, sondern auch kämpfen können. Und manchmal reicht eben eine Brust, um alles ins Rollen zu bringen.

Mittwoch, 27. November 2024

Fünf-Sterne-Werkself – Wenn selbst die Königsklasse wie ein Trainingskick aussieht

Was für ein Abend in der BayArena! Man hätte meinen können, die Werkself hätte einen exklusiven Deal mit der UEFA abgeschlossen: „Schönspielen mit Tor-Garantie“. 5:0 gegen den FC Salzburg, und das mit einer Leichtigkeit, die fast schon frech wirkte. Als Bayer-Fan reibt man sich aktuell ein wenig ungläubig die Augen. Wann gab es das zuletzt, dass ein Champions-League-Abend weniger an Herzrasen erinnerte und mehr an ein Schaukelspiel auf dem heimischen Bolzplatz? Salzburg, ein ernstzunehmender Gegner, wurde nicht nur geschlagen, sondern beinahe deklassiert. Es wirkt, als würde Xabi Alonso eine Mannschaft aufbauen, die im richtigen Moment auf Hochtouren läuft und dabei auch noch blendend unterhält.

Der Abend war mehr als ein Pflichtsieg – er war ein Schaulaufen. Von der ersten Minute an zeigten die Jungs, dass sie nicht nur gekommen waren, um die drei Punkte mitzunehmen, sondern auch, um den Fans die Eintrittskarte zu vergolden. Ballbesitz? Klar. Pässe? Präzise. Tore? Kunstwerke. Das 1:0 per Elfmeter war noch vergleichsweise unspektakulär, aber danach zündete die Werkself den Turbo. Grimaldo mit einem Freistoß wie aus dem Bilderbuch, Wirtz mit Dribblings, die aussahen, als hätte er sie direkt aus einer Street-Football-Show ins Stadion gebracht. Und dann noch Schick und Garcia, die ihre Momente hatten, um den Abend rund zu machen. Es war, als hätte jeder seinen Beitrag leisten wollen zu einem perfekten Drehbuch. Und das alles ohne das übliche Zittern, das Leverkusener Fans aus der Vergangenheit nur zu gut kennen.

Natürlich schwingt bei all dem Erfolg auch die Frage mit: Kann das Niveau gehalten werden? Diese Mannschaft wirkt anders, abgeklärter, reifer. Spieler wie Florian Wirtz oder Granit Xhaka sorgen für den perfekten Mix aus jugendlichem Elan und kühler Erfahrung. Auch die Einwechslungen von jungen Talenten in der Champions League zeigen, dass Alonso nicht nur kurzfristige Erfolge sucht, sondern langfristig plant. Es fühlt sich an, als sei Bayer 04 endlich angekommen – nicht nur in der Königsklasse, sondern auch in einer neuen Ära.

Doch so schön diese Momentaufnahme auch ist, der Fußball ist unberechenbar, und die kommenden Aufgaben werden es zeigen. Union Berlin wartet am Wochenende, Bayern München im Pokal – zwei Spiele, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber beide den Charakter dieser Mannschaft auf die Probe stellen werden. Es ist also kein Zeitpunkt, sich zurückzulehnen. Aber eines ist klar: Diese Werkself hat uns ein Spiel geschenkt, das in Erinnerung bleiben wird.

Als Fan bleibt da nur noch zu sagen: Mehr davon!

Sonntag, 24. November 2024

Kleiner Rückstand? Kein Problem – wir haben Schick!

Es gibt Spiele, die einen als Fan altern lassen, und dann gibt es Partien wie die gegen den 1. FC Heidenheim, die gleich ein ganzes Jahr kosten. Nach der Länderspielpause, in der wir uns mit Verletzungsmeldungen und Bayern-Höness'schen Meisterschaftsversprechen herumschlagen mussten, war die Rückkehr in den Bundesliga-Alltag schon von einer leisen Anspannung begleitet. Und was macht Bayer 04? Schenkt uns in den ersten 20 Minuten ein kollektives Déjà-vu aus schlechter Abstimmung, fehlender Konsequenz und einem Gegner, der wie so oft aus einer halben Chance gleich ein Tor zaubert.

Zwei Gegentore, der typische Frust setzte ein. Doch wenn man eines über die Werkself in dieser Saison sagen kann, dann, dass sie nie wirklich den Kopf hängen lässt. Es ist, als hätte Xabi Alonso ihnen eine neue Resilienz eingepflanzt, die wir in Leverkusen oft nur aus Erzählungen kannten. Es war klar, dass der Ballbesitz irgendwann Früchte tragen würde. Und genau so kam es. Zunächst war es Palacios, der mit seinem Tor die Hoffnung zurückbrachte, und dann war da Patrik Schick – der Mann, den wir gefühlt die ganze Saison über gesucht haben.

Mit einem Hattrick, der Lehrbuchcharakter hatte, stellte Schick nicht nur die Partie, sondern auch das Selbstverständnis des Teams wieder her. Der Heber zum Ausgleich? Kunst. Das Tor nach der Pause? Eiskalt. Der Kopfball zur Entscheidung? Eine Demonstration seiner Klasse. Es war, als hätte Schick all die Zweifel, die wir seit Wochen im Kopf hatten – Boniface verletzt, keine klare Alternative im Sturm – in eine Energie verwandelt, die uns daran erinnerte, warum er einer der besten Stürmer der Bundesliga ist, wenn er fit ist.

Doch so groß die Freude über diesen Sieg auch ist, bleibt ein mulmiges Gefühl. Warum müssen wir uns erst selbst in Schwierigkeiten bringen, um dann unsere wahre Stärke zu zeigen? Warum wirkt das Team in den ersten Minuten so, als ob es sich noch aufwärmen müsste, während der Gegner bereits mit voller Intensität spielt? Natürlich ist es beeindruckend, wie wir die Kontrolle über das Spiel zurückgewonnen haben, aber warum kann das nicht von Anfang an der Fall sein? Es sind diese Fragen, die einen als Fan manchmal verzweifeln lassen, weil sie nicht zum ersten Mal aufkommen.

Vielleicht ist es das berühmte Leverkusen-Ding, dass man nie ganz zufrieden sein kann, selbst nach einem 5:2-Sieg. Doch während wir uns im Stadion von den Gesängen für Schick und dem Jubel für Xhakas Distanzschuss tragen ließen, bleibt die größere Perspektive: Diese Mannschaft hat das Potenzial, sich endlich von den alten Mustern zu lösen. Ob sie das auch gegen Salzburg und in den kommenden Wochen in der Bundesliga zeigt, wird entscheidend sein. Für den Moment bleibt der Stolz, dass wir einmal mehr gezeigt haben, wie spektakulär Bayer-Fußball sein kann – auch wenn wir uns den Weg dorthin manchmal unnötig schwer machen.

Am Ende ist es genau das, was die Liebe zu diesem Verein ausmacht: das Gefühl, dass immer alles möglich ist – im Guten wie im Schlechten. Und wer weiß, vielleicht sind es genau diese emotionalen Achterbahnfahrten, die uns eines Tages doch noch dorthin bringen, wo wir immer hinwollen: an die Spitze. Bis dahin genießen wir die Momente wie diesen Samstag, an dem Patrik Schick mit einem Ball unterm Arm das Stadion verließ und wir alle wussten, dass es manchmal eben genau so läuft: erst Drama, dann Ekstase. Ein typischer Bayer-Nachmittag.

Sonntag, 10. November 2024

Eine Führung ist noch kein Sieg – Die Werkself lässt wieder Punkte liegen

Es ist schon fast zum Verzweifeln: Bayer 04 kann einfach nicht lernen, wie man eine Führung über die Zeit bringt. Da spielt die Werkself in Bochum mit 70 Prozent Ballbesitz und sieht lange wie der sichere Sieger aus – und dann kommt diese 90. Minute, und das Drama nimmt seinen Lauf. Schon wieder. Und wieder einmal ist es ein Team aus dem Tabellenkeller, das am Ende doch noch den Punkt mitnimmt. Bochum, das in dieser Saison bisher selten ein Punktelieferant war, hat uns genau das gezeigt, was Bayer zu fehlen scheint: Entschlossenheit und der unbedingte Wille, nicht aufzugeben.

Xabi Alonso und die Mannschaft waren nach dem Spiel hörbar frustriert. Wieder das gleiche Gefühl wie gegen Kiel, als man kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen musste. Es war auch die gleiche Geschichte wie gegen Bremen. Wieder kein Sieg, wieder dieses späte Tor, das alles kaputtmacht. Dass Alonso mehr erwartet und sogar in der Halbzeit betonte, dass ein 1:0 nicht ausreichen würde, lässt erahnen, wie sehr es ihn wurmt, dass die Mannschaft das nicht auf den Platz bringt. Woran liegt es, dass wir so oft nach einer Führung einfach nicht nachlegen? Warum fühlt sich ein Bayer-Sieg in dieser Saison immer wie ein wackliges Konstrukt an, das jederzeit zusammenbrechen kann?

Kapitän Hradecky wirkte konsterniert und sprach von einem "herben Schlag ins Gesicht" – aber auch davon können wir uns als Fans inzwischen kaum noch überraschen lassen. Es wirkt, als ob die Mannschaft immer wieder in die gleichen Muster fällt, als ob sie nach einer Führung automatisch den Fuß vom Gas nimmt. Vielleicht ist es auch eine Art psychologisches Problem, dass wir mit dieser Favoritenrolle noch immer nicht richtig umgehen können. Als Vizemeister wird von Bayer 04 Leverkusen erwartet, auch gegen vermeintlich leichtere Gegner souverän aufzutreten – doch die Realität sieht anders aus.

Der Punktgewinn von Bochum hat uns schmerzlich gezeigt, dass einfach nicht alles klappt, nur weil man nominell das stärkere Team ist. Bochum hat sich nicht nur teuer verkauft, sondern zeigte den unbedingten Willen, ein Team auf Augenhöhe zu sein. Wir hingegen? Man könnte meinen, dass wir uns gelegentlich auf unserer individuellen Klasse ausruhen. Der schmerzhafte Lerneffekt scheint bei Bayer noch immer auf sich warten zu lassen, denn dieses Malheur zieht sich nun schon durch die gesamte Saison. Bereits elf Punkte haben wir nach Führungen hergeschenkt, was uns zur Liga-Spitze in dieser Kategorie bringt – nicht gerade ein Titel, den man als Bayer-Fan gern sehen möchte.

Die frustrierten Gesichter bei den Spielern nach dem Spiel sprechen Bände, und doch scheint sich nichts zu ändern. Die Statistiken machen es nur noch bitterer: Über 70 Prozent Ballbesitz, eine hohe Passquote – und am Ende zählt trotzdem nur der eine Punkt, der uns wie ein schlechter Scherz vorkommt. Wir müssen besser lernen, wie man als Spitzenmannschaft agiert, wenn man in Führung liegt. Uns fehlt nicht nur die Abgeklärtheit, sondern auch das nötige Selbstverständnis, um den Druck bis zum Schlusspfiff standzuhalten.

Nach der Länderspielpause haben wir wieder Heimspiele. Da könnte die Unterstützung des eigenen Publikums vielleicht den Unterschied machen. Doch selbst das ist keine Garantie dafür, dass wir die dringend benötigten Punkte mitnehmen werden. Der Auftritt in Bochum war einmal mehr eine Erinnerung daran, dass Bayer 04 noch weit davon entfernt ist, eine Spitzenmannschaft zu sein, die souverän ihre Spiele über die Zeit bringt.

Mittwoch, 6. November 2024

„Bonfire Night“ in Liverpool: Bayer gibt dem Feuerwerk zu viele Funken

Wer am Dienstagabend die grauen Wolken über Liverpool betrachtete, hätte es vielleicht ahnen können: In England war Bonfire Night, und die Stadt an der Anfield Road zeigte uns eindrucksvoll, wie es aussieht, wenn ein Stadion zur Festung wird und eine Party auf dem Spielfeld in vollem Gange ist. Es knallte und blitzte – leider nur aus Sicht der Gastgeber. Dabei hatte es in der ersten Halbzeit noch so ausgesehen, als könnte unsere Werkself hier tatsächlich bestehen.

Mit sieben Punkten aus drei Champions-League-Spielen waren wir angetreten, um Anfield mal so richtig aufzumischen. Xabi Alonso, unser Dirigent an der Seitenlinie, stellte seine Elf mutig auf, sogar mit der einen oder anderen Personalrochade, die für eine stärkere Defensive sorgen sollte. Die erste Halbzeit? Gelungen. Liverpool war zwar heimstark und heiß auf den Sieg, aber Bayer machte dicht, kontrollierte das Spiel sogar phasenweise und ließ den Ball laufen. Die „Reds“ versuchten es mal hier, mal da, doch im Grunde hatte unsere Werkself alles im Griff. Bei Ballbesitz und Zweikampfquote lagen wir vorne – ja, wirklich, wir zeigten den Engländern, wie es geht. Und wer in Anfield über 45 Minuten das Spiel in der Hand hat, darf sich ruhig mal was drauf einbilden.

Doch es wäre zu schön gewesen, wenn wir mit dem nötigen Schwung zurückgekommen wären. Im zweiten Durchgang zündete Liverpool ein Feuerwerk, das jede Bonfire Night würdig war. Erst Diaz, dann Gakpo – ein Doppelschlag, dem wir nichts entgegenzusetzen hatten. Anfield tobte, und wir konnten nur zuschauen, wie Luis Diaz sich im Laufe des Spiels weiter ein Feuerwerk nach dem anderen abfeuerte. Innerhalb von wenigen Minuten stand es 2:0, und der Traum von einem weiteren Punkt in der Champions League war geplatzt.

Bayer versuchte, wieder Kontrolle zu gewinnen, aber wir alle kennen das: Anfield kann ein Hexenkessel sein, und wenn die Fans einmal wach sind, gibt es kaum ein Zurück. Auch wenn Granit Xhaka und Co. nicht aufhörten zu kämpfen, war die Luft raus. Die entscheidenden letzten Pässe kamen nicht an, und Liverpools Abwehr ließ nichts mehr durch. Diaz legte noch zwei Tore nach, die uns dann endgültig zum Fußvolk in diesem Festival der Premier-League-Führung machten. Die 0:4-Klatsche tat weh – vor allem, weil wir im ersten Durchgang gezeigt hatten, dass wir durchaus mithalten können.

Doch es gibt keine Zeit, den Kopf hängen zu lassen. Die Champions League geht weiter, und für uns heißt es am Wochenende wieder Bundesliga-Alltag in Bochum. Eine Pause wäre bei dem dichten Spielkalender fast schon Luxus, aber noch nicht. Am Samstag zählt’s wieder in der Liga, und wenn wir etwas mitnehmen können aus dieser Anfield-Nacht, dann ist es die Erkenntnis, dass wir gegen die ganz Großen gelernt haben, wie wichtig die letzten 30 Minuten sein können. Xabi Alonso wusste, dass es schwer werden würde, aber vielleicht sind es genau diese Lektionen, die uns langfristig weiterbringen.

Samstag, 2. November 2024

Ein Abend ohne Happy End

Freitagabend, Flutlicht in der BayArena, volle Hütte – und ein torloses Remis, das niemand vorhergesehen hat. 0:0 gegen den VfB Stuttgart, den Überraschungsvizemeister der letzten Saison. Wenn Bayer 04 auf die Schwaben trifft, sind Tore und Spektakel eigentlich Programm. Ein knackiges Hin und Her, meistens mit einem Happy End für die Werkself. Aber diesmal? Nichts da! Am Ende stand die Null – und zwar nicht nur hinten, sondern eben auch vorne. Man könnte es fast für einen schlechten Scherz halten, angesichts der vielen Chancen und dieser selbstbewussten Leistung unserer Jungs. Da kommt Stuttgart mit seinem hohen Pressing, will uns das Leben schwer machen, und was macht die Werkself? Dominanz pur! Der Plan von Xabi Alonso ging auf. Wir übernahmen nach und nach die Kontrolle, trieben die Offensivmaschine an, und die Chancen häuften sich. Nur das Netz blieb leer. Schon in der ersten Halbzeit mussten wir mehrfach Luft holen. Das Abseitstor von Frimpong ließ kurz die Herzen höher schlagen, nur um uns dann wieder in die Realität zurückzuholen. Und als Tapsobas Kopfball an die Latte krachte, hatten wir schon eine böse Ahnung, dass das Aluminium heute ein harter Gegner sein würde.

Es gibt Abende, an denen man es einfach spürt: Der Ball will nicht ins Tor, und an diesem Abend war das wohl genauso. Die zweite Halbzeit ging genauso los, wie die erste aufgehört hatte – mit Druck und Chancen für Leverkusen. Wir warfen alles nach vorne, und dann wieder dieser Pfosten, diesmal bei Boniface. Wie oft sind wir eigentlich in dieser Saison schon am Aluminium gescheitert? Manchmal fühlt es sich an, als hätten die Tore sich gegen uns verschworen. Aber auch nach dem 17. Abschluss an diesem Abend war klar, dass Alexander Nübel und seine Abwehr fest entschlossen waren, uns mit leeren Händen nach Hause zu schicken. Eine Abwehrwand aus dem Schwabenland, die wir einfach nicht durchbrechen konnten.

Man muss fairerweise sagen: Defensiv war das eine bärenstarke Leistung unserer Mannschaft. Tah und Tapsoba ließen hinten nichts anbrennen. Stuttgart hatte lange keinen einzigen Torschuss zustande gebracht, und auch sonst lief bei denen nicht viel zusammen. Das lag nicht daran, dass die Schwaben keine Ideen hatten – es war vielmehr das konzentrierte Defensivspiel unserer Jungs, das Stuttgart früh unter Druck setzte und ihnen kaum Luft ließ. Es kam keine Gefahr auf, und Hradecky hätte sich bei diesem Spiel fast einen entspannten Abend machen können. Nur, dass wir Fans eben auf Tore gewartet haben und die Spannung jedes Mal wieder anstieg, wenn die Werkself nach vorne zog.

Zum Glück bleibt trotz der Frustration das Positive. Es ist auch beruhigend zu sehen, dass unsere Defensive über die vollen 90 Minuten so gut wie keine Fehler macht – ein Zeichen dafür, wie weit das Team in der letzten Zeit gekommen ist. Aber klar, mit so einer Offensive, die immer unter Volldampf steht, erwartet man eben auch Tore. Das Auswärtsspiel in Liverpool steht jetzt vor der Tür, und das wird kein Zuckerschlecken. Da braucht es vielleicht noch ein bisschen mehr Effizienz vor dem Tor, um im Hexenkessel von Anfield bestehen zu können. Aber so oder so, die Werkself hat uns wieder gezeigt, dass sie mittlerweile auf jeder Bühne mithalten kann – jetzt fehlt nur noch ein bisschen Glück.

Mittwoch, 30. Oktober 2024

Ein halbes Dutzend Wechsel und trotzdem Vollgas

Im Pokalspiel gegen Elversberg zeigte Bayer Leverkusen genau das, was man als Fan sehen will, wenn ein Erstligist auf einen Zweitligisten trifft: Dominanz, Effizienz und jede Menge Konzentration. Mit Patrik Schick, der gleich zweimal in den ersten zehn Minuten zuschlug, wurde früh klargestellt, dass die Werkself den Einzug ins Achtelfinale ganz ohne Wackler über die Bühne bringen wollte. Schick machte im Grunde den Dosenöffner und den zweiten Deckel gleich hinterher, so wie er seine Chancen verwandelte. Man sah ihm einfach an, dass er, nach seiner Verletzungspause, wieder im Strafraum den richtigen Riecher hat – und wie.

Natürlich war es auch eine Gelegenheit für Cheftrainer Xabi Alonso, mit den Positionen und der Belastung zu experimentieren. Acht Neue standen in der Startelf, darunter Nachwuchs- und Rotationsspieler, die sonst eher weniger Minuten bekommen, was das Ganze spannend und für den Kader absolut notwendig macht. Alle, die da ran durften, waren sofort präsent. Die Werkself spielte von Anfang an mit einem Ballbesitz und einer Überzeugung, die den Klassenunterschied spürbar machte. Aleix Garcia, unser Neuzugang, der bisher mehr durch sein präzises Passspiel als durch Tore auf sich aufmerksam gemacht hatte, bewies eindrucksvoll, dass auch er den Ball ins Netz zaubern kann. Sein Freistoß-Treffer zum 3:0 ließ die Ränge feiern und zeigte, wie vielseitig er für das Team sein kann.

Dass die Elversberger in der zweiten Hälfte mehr vom Ball hatten, war kein Grund zur Besorgnis. Bayer nahm das Tempo raus, ohne jedoch die Kontrolle herzugeben, und stellte defensiv sicher, dass den Gästen wenig Platz blieb. Letztlich hatte Bayer das Geschehen komplett im Griff. So konnte sich Alonso darauf konzentrieren, auch einem weiteren Nachwuchstalent eine besondere Erinnerung zu schenken: Francis Onyeka, ein Leverkusener Eigengewächs, gab mit seinem Kurzeinsatz sein Profi-Debüt. Für die Fans war das ein kleiner Bonus in einem Spiel, das sowieso schon unter dem Motto „Pflichtsieg“ lief.

Auch wenn Pokalspiele gegen vermeintlich unterklassige Gegner im Vorfeld immer als "Pflichtaufgabe" abgestempelt werden, weiß jeder Fußballfan, dass sie manchmal genau die kniffligsten Partien sind. Doch diese Hürde hat Bayer souverän gemeistert. Die starke Bank gibt Alonso die Möglichkeit, in jeder Position durchzuwechseln, ohne an Qualität zu verlieren. Dass dabei ein Spieler wie Schick, der in der Bundesliga noch nicht wieder in voller Torgefahr angekommen war, hier so überzeugt, ist genau der Rückenwind, den das Team für die nächsten Aufgaben in der Liga und Champions League brauchen wird. Auch die Fans haben Schicks Doppelschlag gefeiert, besonders, weil er damit in die Top Ten der Leverkusener Pflichtspiel-Torschützen aufstieg – eine beachtliche Marke, die zeigt, wie wertvoll er trotz Verletzungspech ist.

Während das Spiel selbst vielleicht nicht als das spektakulärste der Saison in Erinnerung bleibt, hat Bayer eindrucksvoll unterstrichen, wie reibungslos der Kader mittlerweile funktioniert. Vor der Pause ging es spielerisch dominant zur Sache, mit Geduld, einer guten Balance und der nötigen Entschlossenheit in den entscheidenden Momenten. Der kleine Durchhänger in der Liga gegen Bremen scheint abgehakt, und das Team tritt mit dem nötigen Selbstbewusstsein auf. Das ist auch wichtig, denn schon die nächsten Gegner könnten kaum unterschiedlicher sein: erst Stuttgart, dann Liverpool, dann Bochum. Der Blick geht weiter nach vorne, und im Achtelfinale des Pokals ist alles drin.

Sonntag, 27. Oktober 2024

Ein Herz für Spannung – aber bitte ohne Happy End!

Es ist fast zum Verzweifeln: Da fährt die Werkself nach Bremen, führt zwei Mal und sieht eigentlich wie der sichere Sieger aus – und dann geht es wieder nur mit einem Punkt zurück ins Rheinland. Man könnte fast meinen, unsere Jungs hätten sich vorgenommen, das Adrenalin bis zur letzten Minute aufrechtzuerhalten. In der Fußballromantik könnte man das ja schön finden, wenn der Underdog am Ende jubeln darf, doch wer das Wochenende aus Leverkusener Sicht erleben musste, dem dürfte am Ende wohl eher der Sinn nach einem stabilen Herzschlag stehen.

Von Anfang an hatte dieses Duell das Zeug zum Spektakel. Unter dem Weserstadion-Flutlicht herrschte beste Fußball-Atmosphäre. Während die Bremer Fans im Nebelhorn-Modus waren, bot Xabi Alonso uns eine Elf, die so einiges an Überraschungen zu bieten hatte. Sieben neue Gesichter standen im Vergleich zum Champions-League-Auftritt bei Stade Brest auf dem Platz. Und wer denkt, dass Rotation Ruhe bringt, kennt Leverkusen nicht. Unser Victor Boniface legte gleich in der Anfangsphase gut los und nutzte prompt die Vorlage von Frimpong zur Führung. Aber dieser Vorsprung, so schön er auch war, hielt nicht lange genug, um uns Fans eine entspannte zweite Hälfte zu gönnen.

Der SVW, ausgerüstet mit unerschütterlichem Kampfgeist, kam in der zweiten Halbzeit zurück – und wie. Es war nicht das erste Mal, dass wir erleben mussten, wie ein harter Kopfball für Nervenkitzel sorgt. Der Ausgleich durch Ducksch war dann auch so ein typischer "Hoffentlich-wird's-jetzt-ruhiger"-Moment. Aber Pustekuchen. Denn Leverkusen schaltete im Gegenstoß direkt einen Gang höher und besorgte die erneute Führung – mit freundlicher Unterstützung von Bremens Felix Agu, dessen Eigentor der Werkself kurz wieder Oberwasser bescherte. Ein bisschen kurios? Ja, aber an sich doch endlich mal das Glück, das man für so einen Auswärtssieg braucht.

Doch, wie das beim Bayer gerade öfter vorkommt, blieb uns der entspannte Abpfiff verwehrt. Schon im Champions-League-Spiel hatten wir es versäumt, eine Führung in trockene Tücher zu bringen, und hier setzte Bremen noch einen drauf. Als Romano Schmid in der letzten Minute das Leder versenkte, war die Enttäuschung auf der Leverkusener Seite deutlich zu spüren. Gerade weil man sich zuvor mit aller Kraft dagegen gestemmt hatte, diesen Vorsprung erneut herzuschenken.

Es lässt sich nicht leugnen, dass die Rückkehr des unglücklichen Remis-Phänomens an uns nagt. Schließlich hat diese Mannschaft so viel Potenzial – und das sah man auch in Bremen immer wieder. Die Offensive rund um Boniface, Wirtz und Frimpong sprüht förmlich vor Spielfreude und Gefahr, aber eben auch vor der Herausforderung, diese Momente in Zählbares umzuwandeln. Gerade die Aktionen von Frimpong, der auch an seinen verletzten Teamkollegen Adli mit einer schönen Geste erinnerte, zeigten, wie sehr das Team im Moment füreinander einsteht. Lukas Hradecky durfte übrigens sein 200. Bundesliga-Spiel feiern – eine echte Bayer-Legende, dem wir für viele kommende Spiele dankbar sind.

Was bleibt, ist der Blick nach vorn. Die Saison ist jung, die Herausforderungen wachsen, und die Mannschaft hat gezeigt, dass sie zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist. In dieser Woche stehen zwei Heimspiele auf dem Programm, die eine Gelegenheit bieten, endlich wieder die gewünschte Stabilität zu finden. Die Fans dürfen sich auf den Pokalfight gegen Elversberg und das Bundesliga-Duell gegen Stuttgart freuen, zwei Gelegenheiten, um den Bayer in gewohnter Siegesstärke zu erleben – und vielleicht auch mit einem Happy End.

Donnerstag, 24. Oktober 2024

In der Bretagne regnet es Tore? Leider nicht für uns!

Was für eine zähe Angelegenheit. Eigentlich rechnet man ja in der Champions League mit magischen Momenten, fulminanten Toren und einem souveränen Bayer 04, der selbst den härtesten Gegnern zeigt, wo der Hammer hängt. Aber nicht in der Bretagne, und schon gar nicht gegen Stade Brest, ein Team, das schon vor dem Spiel die Rolle des Underdogs bis ins Letzte verinnerlicht hatte. 1:1 hieß es am Ende – ein Ergebnis, das sich so durchschnittlich anfühlt wie ein Montagmorgen, wenn der Kaffee kalt ist. Dabei war doch mehr drin, oder?

Die Vorzeichen hätten kaum kurioser sein können. Victor Boniface, der Torgarant, musste nach einem Autounfall zuhause bleiben, und Xabi Alonso rotierte seine Startelf auf gleich acht Positionen durch – was sich dann auf dem Spielfeld genauso unrund anfühlte, wie es klingt. Natürlich, man muss verstehen, dass auch die Ersatzspieler Vertrauen und Spielpraxis brauchen, aber manchmal beschleicht einen das Gefühl, dass es doch schöner wäre, einfach mit den stärksten Jungs anzutreten und den Job zu erledigen. Denn während die bretonischen Fans mit erstaunlich viel Elan die Ränge in einem Stadion rockten, das so klein ist, dass man sich kurzzeitig fragte, ob man nicht doch in die Europa League abgerutscht war, tat sich Bayer 04 auf dem Platz schwer, ins Spiel zu finden.

Das Spiel selbst plätscherte die meiste Zeit dahin. Ja, Florian Wirtz zauberte uns mal wieder in Führung – darauf kann man sich in dieser Saison wohl verlassen. Wirtz und die frühen Tore sind derzeit wie Brot und Butter. Und trotzdem: Kaum war die Freude über das 1:0 verflogen, da kam Brest mit einem Ausgleich, der so unerwartet kam wie ein Novembersturm an der Küste. Der Spielverlauf? Alles andere als königlich. Man hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die Sache komplett im Griff zu haben, und die vielen Wechsel taten ihr Übriges, um den Spielfluss nicht gerade zu beflügeln.

Was bleibt also? Ein Punkt. Klar, in der Gruppenphase zählt jeder Zähler, und wir bleiben ungeschlagen. Aber so richtig zufrieden kann damit niemand sein, der es mit der Werkself hält. Besonders bitter: Das Foul an Amine Adli in der Schlussphase. Wenn man mit ansehen muss, wie ein Spieler unter Schmerzen vom Platz getragen wird, stellt das alle sportlichen Ambitionen hinten an. Die Verletzung trübte das Ergebnis noch mehr und hinterließ viele Sorgenfalten. Genau das wollten wir in einem Spiel, das eigentlich nur als Pflichtaufgabe galt, auf gar keinen Fall mitnehmen.

Man muss die Champions League ernst nehmen, auch gegen die „Kleinen“. Stade Brest mag nicht wie ein großer Name im europäischen Fußball klingen, aber das Team aus der Bretagne hat bereits Sturm Graz und Salzburg ordentlich Probleme bereitet. Und jetzt eben uns. Dabei hatten wir gehofft, diese Gegner auf dem Weg ins Achtelfinale einfach abzuhaken, doch das ist die Champions League, und wie man so schön sagt: Es gibt keine leichten Gegner. Trotzdem bleibt ein fahler Nachgeschmack. Drei Punkte in Brest und wir wären im Fahrersitz gewesen, was die K.o.-Runde angeht. Jetzt sind wir in einer Lage, in der wir uns jeden Punkt hart erkämpfen müssen.

Aber hey, wir sind immer noch Bayer 04, und es gibt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Die nächsten Spiele kommen schnell – in der Bundesliga und im Pokal ist keine Zeit, sich lange zu ärgern. Hoffen wir einfach, dass die Rotation nicht zur Regel wird und dass wir bald wieder in alter Stärke zurückschlagen. Die Fans in der BayArena hätten sicher nichts gegen ein paar klare Siege in den kommenden Wochen – und vor allem gegen eine packende Performance in der Königsklasse.

Denn eines steht fest: Uns reicht ein 1:1 in Brest nicht. Wir wollen mehr. Immer.

Sonntag, 20. Oktober 2024

Heimstärke Reloaded: Leverkusen holt sich die BayArena zurück

Endlich, es ist wieder da: Dieses gute, alte Gefühl, wenn du in die BayArena kommst und weißt, heute geht keiner hier mit Punkten raus, außer wir. Nach dem unglücklichen Remis gegen Holstein Kiel und der Länderspielpause hat Bayer 04 sich gegen Eintracht Frankfurt eindrucksvoll zurückgemeldet – mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg. Es war nicht nur ein Sieg, sondern ein Statement. Unsere Heimstärke, die in den letzten Spielen ein wenig unter Beschuss geraten war, ist zurück. Und das genau zur richtigen Zeit!

Man könnte meinen, dass das Team nach dem Elfer-Drama zu Beginn, als Boniface vom Punkt scheiterte und im Gegenzug Marmoush die Eintracht in Führung brachte, mental hätte einknicken können. Aber denkste! Xabi Alonso hat da offensichtlich ein echtes Siegergen implantiert – egal, was kommt, die Jungs bleiben fokussiert. Der Coach sprach nach dem Spiel von einer „großen Mentalität und einem super Zusammenhalt“, und das war deutlich zu sehen. Wo früher vielleicht der Kopf hängen gelassen wurde, ging's diesmal direkt in den nächsten Gang. Robert Andrich, der gefühlt sowieso überall auf dem Platz war, erzielte den verdienten Ausgleich nach einer traumhaften Kombination – das war kein Zufall, das war pure Entschlossenheit.

Und dann war da noch Boniface, der sich nach seinem verschossenen Elfer sicherlich erstmal sammeln musste, aber am Ende doch als Held des Abends gefeiert wurde. Sein Kopfball in der 72. Minute zur 2:1-Führung war nicht nur wunderschön heraus gespielt, sondern auch sinnbildlich für das Comeback dieser Werkself. Fehler passieren – entscheidend ist, wie du darauf reagierst. Und Boniface reagierte, wie es sich für einen echten Torjäger gehört.

Was mich persönlich besonders gefreut hat: Es waren nicht nur die üblichen Verdächtigen, die auftrumpften. Klar, Andrich und Boniface waren stark, aber auch Martin Terrier, der zum ersten Mal einen Assist für uns verbuchte, und der omnipräsente Granit Xhaka, der schon nach einer Minute das erste Ausrufezeichen setzte, trugen ihren Teil dazu bei, dass dieses Spiel so dominant verlief. Und hey, 27 Torschüsse! Das zeigt, dass wir nicht nur spielerisch überzeugen, sondern auch ständig für Gefahr sorgen. Es war ein Kraftakt, ja, aber genau solche Spiele musst du gewinnen, wenn du ganz oben mitspielen willst.

Natürlich dürfen wir auch den Mann zwischen den Pfosten nicht vergessen: Lukas Hradecky feierte sein 300. Bundesligaspiel – als erster ausländischer Keeper überhaupt! Dass er dieses Jubiläum ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein feierte, macht die Sache noch ein bisschen spezieller. Auch wenn er beim Elfer gegen Marmoush machtlos war, hat er einmal mehr gezeigt, warum er für uns so wichtig ist. Und sein selbstironischer Kommentar „Das bedeutet dann wohl, dass ich ein alter Sack bin!“ zeigt, dass der Humor bei ihm trotz aller Ernsthaftigkeit nie zu kurz kommt.

Es war nicht nur ein Sieg. Es war ein Statement! Die Rückkehr der Heimstärke, die uns in dieser Saison vielleicht kurzzeitig abhanden gekommen war. Jetzt geht es Schlag auf Schlag weiter, erst nach Brest in der Champions League, dann nach Bremen in der Bundesliga. Aber mit der Form, die die Jungs derzeit an den Tag legen, kann uns eigentlich nichts schrecken.

Also, liebe Bayer-Familie, genießt diesen Sieg! Wir sind wieder da, wo wir hingehören – und das ist nicht nur die BayArena, sondern ganz klar die Spitze der Bundesliga!

Sonntag, 6. Oktober 2024

120 Jahre Bayer – und dann sowas: Wenn der Aufsteiger die Party crasht

„Punkte verschenkt“ – das Gefühl kennt man als Bayer-Fan. Da führst du nach acht Minuten mit 2:0, die Party zum 120-jährigen Jubiläum läuft, und am Ende gehst du doch nur mit einem Punkt vom Platz. Gegen Holstein Kiel. Einen Aufsteiger. Zu Hause. In der BayArena, die ausverkauft ist und die Atmosphäre eigentlich so wunderbar euphorisch. Aber irgendwie war da wieder dieses flaue Gefühl im Magen, das man als Leverkusen-Anhänger nur zu gut kennt: Die Tendenz, aus sicheren Siegen plötzlich Wackelpartien zu machen.

Die ersten Minuten waren traumhaft. Boniface und Hofmann netzten ein, Palacios – der Argentinier, der an seinem Geburtstag mal eben den Taktstock schwang – bereitete beide Tore vor. 2:0, alles sah nach einem entspannten Nachmittag aus, nach einem weiteren souveränen Sieg für Xabi Alonso in seinem 100. Spiel an der Seitenlinie. Doch anstatt Kiel danach endgültig den Stecker zu ziehen, ließ man die Gäste wieder zurück ins Spiel finden. Warum? Ja, das fragen wir uns als Fans auch. „Unkonzentriert“, sagte Hradecky. „Nicht intelligent genug“, meinte Alonso. Was auch immer es war, es fühlte sich an, als hätte man den Schalter umgelegt – nur leider in die falsche Richtung.

Und dann, kurz vor der Halbzeit, fiel dieser Anschlusstreffer. Geschwill köpfte nach einer Ecke – ein typisches Bayer-Tor, wenn man ehrlich ist. Standard-Gegentreffer, da schütteln sich die Leverkusener seit Jahren gegenseitig die Köpfe. Und was machen die Störche? Sie kommen zurück. Nicht mit wilder Offensive, sondern einfach nur durch Beharrlichkeit. Kiel hat gekämpft, das muss man ihnen lassen. Aber es war ja nicht so, als ob sie uns an die Wand gespielt hätten. Es war vielmehr Bayer 04, das sich selbst in Schwierigkeiten brachte. Chancen gab es genug, aber das Tor? Fehlanzeige. Und dann war da noch dieser Elfmeter. Frimpong brachte Gigovic zu Fall, Arp verwandelte sicher. Auf einmal stand es 2:2, und wir Fans fragten uns: „Das passiert doch nicht wirklich, oder?“ Doch, es passierte. Mal wieder.

Das Bittere an diesem Unentschieden ist nicht nur der Punktverlust. Es war ein Tag zum Feiern: 120 Jahre Bayer 04, Xabis 100. Spiel, volle Hütte – und doch bleibt am Ende dieses schale Gefühl. Nicht weil Kiel so stark war, sondern weil man sich selbst geschwächt hat. Hradecky sprach von „verschenkten Punkten“, und ja, das trifft es. Man fragt sich, warum wir nach einer so dominanten Anfangsphase plötzlich aufhören, Fußball zu spielen. Warum lässt man den Gegner wiederkommen, anstatt den Deckel draufzumachen?

Natürlich, es gibt auch Positives: Palacios’ starke Rückkehr in die Startelf, Boniface, der wieder trifft, und die Erkenntnis, dass diese Mannschaft spielerisch auf einem hohen Niveau agiert. Aber das allein reicht eben nicht, um solche Spiele zu gewinnen. Es braucht mehr – Konstanz, Cleverness, ein bisschen mehr Kaltblütigkeit vielleicht. Denn wenn man den Anspruch hat, Meister zu werden oder zumindest oben mitzuspielen, dann darf man ein Spiel wie dieses nicht aus der Hand geben.

Und so sitzen wir Fans wieder hier, mit gemischten Gefühlen. Einerseits wissen wir, wie gut diese Mannschaft ist. Andererseits wissen wir auch, wie sie sich manchmal selbst im Weg steht. Klar, es gibt jetzt die Länderspielpause und danach Eintracht Frankfurt, ein weiteres Heimspiel. Und vielleicht hilft uns diese kleine Unterbrechung, den Kopf wieder freizukriegen. Aber eines bleibt sicher: Wenn Bayer 04 in dieser Saison wirklich ganz oben mitspielen will, müssen sie lernen, solche Spiele nach Hause zu bringen.

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Mailand oder Madrid – Hauptsache ein Champions-League-Sieg!

Es ist wieder soweit: die Champions League hat Einzug in die BayArena gehalten. Und wie! Ein 1:0 gegen den AC Mailand, vor ausverkauftem Haus, bei bester Flutlicht-Atmosphäre. Es gibt doch kaum etwas Schöneres als die „Königsklasse“ in Leverkusen, wenn unsere Jungs den großen Namen Europas zeigen, dass man in der „kleinen“ Bayer-Stadt ganz groß aufspielen kann.

Aber mal ehrlich: Ein 1:0? Gefühlt hätten wir zur Halbzeit schon locker mit zwei, drei Toren führen müssen. Der ein oder andere Bayer-Fan dürfte sich wohl zwischendurch gefragt haben, warum wir es uns mal wieder selbst so schwer machen. Der Fußballgott scheint es bei uns irgendwie immer spannend halten zu wollen. Denn wer die Werkself kennt, weiß: eine klare Führung gibt es hier selten ohne das obligatorische Nervenflattern. Doch diesmal, das muss man sagen, gab es zumindest keinen totalen Herzinfarkt – auch wenn Theo Hernandez in der Schlussphase mit seinem Lattentreffer für einen kurzen Moment das kollektive Luftholen im Stadion verursacht hat.

Taktisch war das Spiel wie aus dem Lehrbuch. Xabi Alonso scheint die Truppe wirklich auf ein Level gehoben zu haben, das uns lange gefehlt hat. Geduldig wurde der AC Mailand ausgehebelt, mal mit den typisch schnellen Seitenwechseln, mal mit Bällen in die Tiefe. Gerade Aleix Garcia hat da für viele den Unterschied gemacht – der Typ hat Augen im Hinterkopf. Die Art und Weise, wie er die Pässe auf Frimpong und Co. rausgehauen hat, war schlichtweg eine Augenweide. Er ist ja auch der Mann, der den entscheidenden Pass auf Grimaldo spielt, bevor Frimpong zum Abschluss kommt und Boniface eiskalt abstaubt. Ein Tor, das zeigt: Wir können nicht nur schöne Tore schießen, sondern auch im Stile einer Spitzenmannschaft dann da sein, wenn's mal hässlich werden muss.

Über Boniface braucht man kaum noch Worte verlieren. Der Junge macht einfach Spaß. Kaum zu glauben, dass er sein erstes Champions-League-Tor überhaupt erst geschossen hat. Aber irgendwie hat man bei ihm das Gefühl, dass da noch viele weitere kommen werden – vor allem, wenn er weiter so eiskalt bleibt. Denn genau solche Stürmer braucht es in Europa. Kein Firlefanz, keine unnötigen Dribblings – Ball rein, Abgang, fertig.

Klar, gegen Ende kam dann wieder dieser Moment, den wir Bayer-Fans nur allzu gut kennen: Rückzug in die eigene Hälfte, der Gegner wird stärker, wir zittern. Warum das immer sein muss, weiß wohl nur der Fußballgott. Aber diesmal haben wir es durchgezogen. Hradecky war wieder mal da, wenn er gebraucht wurde, und die Verteidigung stand, auch wenn die Italiener am Schluss nochmal alles reingeworfen haben. Genau das ist eben der Unterschied, den man bei uns in der letzten Saison noch oft vermisst hat. Früher hätte es womöglich noch den Ausgleich gegeben, diesmal blieb es beim knappen Sieg. Wachsen wir etwa doch noch zu einer Mannschaft heran, die solche knappen Kisten über die Zeit bringt? Es sieht fast so aus. Alonso hat es offensichtlich geschafft, aus der Werkself ein Team zu formen, das auch in der Champions League vor keinem Gegner Angst haben muss. Und wenn es weiter so läuft, dann wird die BayArena in dieser Saison noch die eine oder andere magische Nacht erleben. Denn eines ist klar: Diese Mannschaft hat das Zeug dazu, uns noch einige solcher Abende zu bescheren.

Aber jetzt richten wir den Blick erstmal wieder auf die Bundesliga. Holstein Kiel steht vor der Tür, und nach der Champions-League-Euphorie heißt es: Bodenständig bleiben! Denn wir kennen das ja: In der Bundesliga sind solche Spiele gerne mal Stolpersteine. Trotzdem – mit der Form und der Mannschaft dürfte auch gegen den Aufsteiger nichts anbrennen. Mal sehen, ob Boniface seinen Lauf fortsetzt.


Sonntag, 29. September 2024

Bayer trotzt den Bayern

Ein Unentschieden in der Allianz Arena – da jubeln normalerweise nur die Münchner. Doch nach dem 1:1 gegen den Rekordmeister am vergangenen Samstag dürften die meisten Leverkusen-Fans das Ergebnis mit einem breiten Grinsen aufgenommen haben. Warum? Weil das Team von Xabi Alonso nicht nur einfach einen Punkt mitgenommen hat, sondern einmal mehr bewiesen hat, dass die Werkself unter dem Spanier gereift ist.

„Wer Bayern schlagen will, muss verteidigen können“, sagte einst ein kluger Kopf. Und genau das tat Bayer 04. Vom Anpfiff weg war klar, dass Alonso den Matchplan darauf ausgelegt hatte, die Münchner Offensive in Schach zu halten – mit viel Disziplin, Kampfgeist und einer gehörigen Portion Mut. Denn nur defensiv zu stehen, reicht gegen die Bayern bekanntlich nicht. Doch die Werkself zeigte, dass sie den Spagat zwischen einem kompakten Abwehrverhalten und gelegentlichen Nadelstichen beherrscht.

Dass Robert Andrich in der 31. Minute bei der ersten echten Leverkusener Torchance eiskalt zuschlug, war kein Zufall. Eine Ecke, ein cleveres Abspiel von Xhaka, ein präziser Abschluss – das war pure Effizienz. Dass Bayerns Aleksandar Pavlovic nur acht Minuten später mit einem Distanzschuss antwortete, zeigte, dass die Bayern auch an diesem Abend ihre individuelle Klasse ausspielen konnten. Aber was danach passierte, war das eigentlich Beeindruckende: Bayern rannte an, Leverkusen verteidigte. Und das mit einer Konsequenz, die man bei der Werkself nicht immer gewohnt war.

Mal ehrlich, das war kein Leckerbissen für Fußball-Romantiker. Aber genau solche Spiele sind es, die eine Mannschaft auf das nächste Level bringen. Die Leverkusener wussten, dass sie an diesem Tag nicht viel Ballbesitz haben würden (31 Prozent), aber sie machten das Beste daraus. Es war nicht das zauberhafte Offensivspektakel, das wir von Bayer 04 in dieser Saison schon mehrfach gesehen haben – aber es war ein Spiel, in dem die Werkself ihre defensiven Hausaufgaben machte. Ein Punkt in München ist eben auch ein Zeichen dafür, dass dieses Team gereift ist.

Xabi Alonso brachte es auf den Punkt: „Wir waren bereit zu leiden.“ Genau das zeichnet erfolgreiche Teams aus – das Wissen, dass man nicht immer glänzen muss, sondern manchmal einfach nur funktionieren. Und das tat Bayer 04. Auch wenn die Münchner zweimal den Pfosten trafen und mehr Ballbesitz hatten – am Ende zählte das Ergebnis. Und das liest sich mit 1:1 eben ziemlich gut aus Leverkusener Sicht.

Noch vor wenigen Jahren hätte man solche Spiele verloren. Gerade in München, wo man regelmäßig unter die Räder kam. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Bayer 04 hat es nun vier Mal in Folge geschafft, gegen die Bayern in der Bundesliga ungeschlagen zu bleiben. Das ist nicht nur eine Statistik, die gut aussieht, sondern vor allem ein Beleg dafür, dass in Leverkusen endlich etwas zusammenwächst. Ein Team, das auch in den großen Spielen bestehen kann. Ein Team, das auch mal die Zähne zeigt und nicht nur auf sein feines Füßchen vertraut.

Natürlich darf man sich nach einem Punkt in München nicht in den Himmel loben, aber es scheint, als ob Xabi Alonso eine klare Idee verfolgt. Stabilität und Effizienz sind zwei Tugenden, die Bayer 04 lange gefehlt haben. Klar, es gibt immer noch Luft nach oben – das sagen auch die Spieler selbst, wie Granit Xhaka es nach dem Spiel treffend formulierte. Aber wenn man gegen die Bayern bestehen kann, dann darf man auch mal zufrieden sein.

Mit dem Punkt im Gepäck kann sich die Werkself jetzt auf die kommende Aufgabe konzentrieren: Der AC Mailand kommt nach Leverkusen! In der Champions League wird ein anderes Spiel auf dem Programm stehen, aber eines bleibt sicher: Bayer 04 hat gezeigt, dass sie bereit sind, auch in den ganz großen Spielen abzuliefern. Es wird spannend zu sehen, wie die Mannschaft am Dienstag auftreten wird.

Fazit: Der Punkt in München war ein hart erkämpfter und gleichzeitig ein verdienter. Mit Stabilität und Effizienz hat sich Bayer 04 in die Riege der ernsthaften Bayern-Jäger eingereiht. Und das mit Stil.

Montag, 23. September 2024

Ein Eigentor und sieben Treffer – Wenn die Defensive Urlaub macht

Es gibt Spiele, die das Herz höherschlagen lassen. Und dann gibt es Partien wie das 4:3 von Bayer 04 gegen den VfL Wolfsburg – eine Achterbahnfahrt für die Nerven und ein wilder Ritt zwischen Freude und Frust. Als Bayer-Fan hat man ja schon einiges erlebt, aber an diesem Spieltag war die Werkself besonders kreativ, sowohl im Tore schießen als auch im Verteidigen, oder besser: im Nicht-Verteidigen.

Ein kurioses Eigentor von Neuzugang Nordi Mukiele in der fünften Minute setzte den Ton für das Spektakel, und das in seinem Startelf-Debüt. Willkommen in Leverkusen, Nordi! Doch der Ausrutscher wurde schnell weggesteckt, denn Florian Wirtz und Jonathan Tah sorgten für die zwischenzeitliche Führung, bevor es mal wieder knüppeldick kam. Denn wie es bei Bayer oft so läuft, folgte prompt der nächste Rückschlag: Zwei Gegentore noch vor der Halbzeitpause. Statt mit einer komfortablen Führung in die Kabine zu gehen, fand sich die Werkself plötzlich in einem 2:3-Rückstand wieder.

Wie man in Leverkusen jedoch weiß, gibt man niemals auf. Trainer Xabi Alonso zückte in der Pause die richtigen Karten, brachte frische Kräfte und bewies erneut ein goldenes Händchen. Piero Hincapie egalisierte nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff, und es war, als ob die Mannschaft plötzlich wieder Vertrauen in ihr Spiel fand. Doch eine Frage bleibt bestehen: Wie oft will sich Bayer in dieser Saison noch selbst in die Bredouille bringen?

Denn die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Neun Gegentore nach vier Spielen. Das ist für eine Mannschaft, die in der letzten Saison gerade einmal 24 Gegentreffer in 34 Spielen kassierte, ein deutlicher Weckruf. Nicht nur Granit Xhaka, sondern auch die Fans sehen es kritisch, wenn man zwar im Angriff glänzt, aber hinten Löcher wie ein Schweizer Käse aufweist. Der Vergleich mit der letztjährigen Meister-Abwehr ist beinahe schmerzhaft. Wo einst Stabilität und taktische Disziplin herrschten, ist nun Verunsicherung und Leichtsinn eingezogen.

Dass die Offensive trotz allem nicht müde wird, sich die drei Punkte zu erkämpfen, ist der große Lichtblick in dieser Saison. Vor allem Neuzugang Victor Boniface, der mit seinem Last-Minute-Treffer die Fans in der BayArena erneut in Ekstase versetzte, zeigt, dass er nicht nur Tore schießen kann, sondern auch Nerven aus Stahl besitzt. Es war sein mittlerweile drittes wichtiges Tor in den Schlussminuten in dieser noch jungen Saison – ein echter Joker im Ärmel von Xabi Alonso. Doch während die Fans über die späte Erlösung jubelten, machte sich bei vielen ein ungutes Gefühl breit: Mit einer solchen Abwehrleistung wird es gegen die kommenden Gegner – allen voran Bayern München – schwer werden.

Natürlich ist es schön, wenn die Offensive blendend funktioniert. Spieler wie Florian Wirtz oder Patrik Schick sorgen regelmäßig für magische Momente, die einen aus den Sitzen reißen. Aber wenn hinter ihnen die Verteidigung derart wackelt, muss man sich fragen, wie lange dieser Drahtseilakt gut geht. Schon gegen RB Leipzig gab es drei Gegentore – nun wieder gegen Wolfsburg. Man hat das Gefühl, dass in Leverkusen noch immer keine richtige Balance gefunden wurde. Die Dominanz im Ballbesitz und die Kreativität nach vorne stehen im Gegensatz zur anfälligen Defensive, die sich regelmäßig selbst ins Abseits manövriert.

Was also tun? Xabi Alonso und seine Mannschaft stehen nun vor einer entscheidenden Phase. Mit dem anstehenden Auswärtsspiel beim FC Bayern München und dem Champions-League-Duell gegen AC Mailand warten zwei echte Prüfsteine. Die Zeit für Experimente ist vorbei. Leverkusen muss sich defensiv stabilisieren, will man nicht Gefahr laufen, in diesen Partien gnadenlos ausgekontert zu werden. Der Schlüssel wird darin liegen, das richtige Gleichgewicht zwischen Angriffslust und Abwehrdisziplin zu finden. Einfach wird das sicher nicht – aber wer Bayer 04 kennt, weiß, dass diese Mannschaft zu Überraschungen fähig ist.

Bis dahin bleibt den Fans nur die Hoffnung, dass die Werkself im Spiel gegen den Rekordmeister eine Reaktion zeigt. Vielleicht bringt die Aussicht auf ein großes Spiel ja auch die nötige Schärfe in der Defensive zurück. Eines ist jedenfalls sicher: Spannend wird es. Aber vielleicht wäre ein etwas ruhigeres Spiel fürs Nervenkostüm auch mal ganz angenehm.

Freitag, 20. September 2024

Hexenkessel abgebrannt: Wie Bayer 04 in Rotterdam nicht nur die Stimmung, sondern auch Feyenoord zerstörte

Es war ein Champions-League-Abend, der aus Leverkusener Sicht kaum perfekter hätte laufen können. Schon im Vorfeld hatte das Spiel bei Feyenoord Rotterdam einiges versprochen: Ein berüchtigtes Stadion, in dem die Fans lautstark feiern und eine Mannschaft, die in der Eredivisie Jahr für Jahr zu den Topteams gehört. Doch was die Leverkusener Werkself an diesem Abend auf den Platz zauberte, ließ selbst die enthusiastischsten Feyenoord-Fans verstummen – und das schon nach fünf Minuten.

Das Aufeinandertreffen im De Kuip, jenem Kessel aus Beton und Bass, begann genau so wie erwartet: Lautstark, intensiv und mit dem Gefühl, dass Feyenoord hier den Ton angeben würde. Doch da hatten die Niederländer die Rechnung ohne Bayer 04 gemacht. Statt unter dem Druck des Hexenkessels einzubrechen, spielte die Mannschaft von Xabi Alonso so, als wäre sie völlig immun gegen den Lärm. Gleich zu Beginn übernahm ein Mann das Zepter, auf den man bei Leverkusen ohnehin stets seine Hoffnungen setzt: Florian Wirtz.

Mit seiner Spielfreude und Coolness war er es, der den niederländischen Pokalsieger frühzeitig schockte. Schon nach fünf Minuten ließ Wirtz den Ball ins Netz zappeln und dämpfte die rot-weiße Euphorie erheblich. Es sollte nicht sein einziger Auftritt bleiben – denn während Feyenoord sich noch von diesem Schock zu erholen versuchte, drehte Leverkusen erst richtig auf.

Wirtz' Geschichte an diesem Abend war eine, wie sie sich kaum besser hätte schreiben lassen. Für ihn war es das erste Spiel in der Champions League – eine Bühne, auf der er lange hatte mitmischen wollen, aber durch Verletzungen ausgebremst wurde. Umso mehr brannte er darauf, zu zeigen, dass er nicht nur ein Versprechen für die Zukunft ist, sondern bereits im Hier und Jetzt auf Top-Niveau glänzen kann. Mit seinem zweiten Treffer in der 36. Minute schrieb er sogar deutsche Fußballgeschichte. Noch nie zuvor hatte ein deutscher Spieler bei seinem Champions-League-Debüt doppelt getroffen. Es war ein Abend, an dem Wirtz nicht nur Rotterdam, sondern auch das Geschichtsbuch eroberte.

Doch es wäre zu einfach, den Erfolg allein auf Wirtz zu reduzieren. Die gesamte Mannschaft zeigte eine Effizienz, die man in der Champions League braucht, um weit zu kommen. Leverkusen nutzte nahezu jede sich bietende Chance – und das mit einer Kaltblütigkeit, die Feyenoord den Glauben an ein Comeback nahm. Alejandro Grimaldo und ein Eigentor des bedauernswerten Timon Wellenreuther sorgten dafür, dass es zur Halbzeit bereits 4:0 stand.

Interessant ist, wie diese Partie den aktuellen Kurs von Bayer Leverkusen widerspiegelt. Unter Xabi Alonso hat sich die Werkself zu einem Team entwickelt, das nicht nur attraktiv und offensiv spielt, sondern gleichzeitig enorm effizient ist. In der Bundesliga mischt man schon seit Saisonbeginn ganz vorne mit, und in der Champions League scheint man ebenfalls bereit zu sein, die großen Gegner herauszufordern. Es war nicht nur ein Sieg, sondern ein Statement.

Auch wenn die zweite Hälfte deutlich ruhiger verlief und die Leverkusener das Spiel nur noch verwalteten, hatte Feyenoord in keiner Phase die Chance, das Ruder herumzureißen. Selbst kleinere Offensivbemühungen wurden von der Leverkusener Abwehr und Keeper Lukas Hradecky souverän entschärft.

Was dieser Sieg aber auch zeigt, ist die Tiefe des Kaders. Spieler wie Aleix Garcia und Jeanuel Belocian bekamen ihre ersten Minuten auf der großen europäischen Bühne und fügten sich nahtlos ins Spiel ein. Es scheint, als hätte Bayer 04 in dieser Saison nicht nur elf starke Spieler, sondern einen Kader, der auf jeder Position doppelt besetzt ist und selbst in intensiven Phasen wie der Champions League und Bundesliga voll konkurrenzfähig bleibt.

Jetzt, nach diesem perfekten Start, richtet sich der Blick bereits auf den nächsten Gegner: AC Mailand. Ein Klassiker im europäischen Fußball. Und während die Werkself sich auf die Italiener vorbereitet, wartet in der Bundesliga noch der VfL Wolfsburg und ein brisantes Spitzenspiel gegen den FC Bayern München. Doch nach diesem Auftritt in Rotterdam dürfte klar sein: Bayer 04 Leverkusen ist in dieser Saison eine Mannschaft, die Großes erreichen kann – egal, wie heiß der Hexenkessel auch sein mag.

Sonntag, 15. September 2024

Boniface-Doppelpack und die Kunst, ein Spiel locker auszukicken

Bayer Leverkusen ist zurück auf der Erfolgsspur, und das mit einem souveränen 4:1-Auswärtssieg gegen Hoffenheim. Nach der Niederlage gegen Leipzig vor der Länderspielpause hätte man vermuten können, dass die Werkself vielleicht noch ein bisschen angeknackst auftritt, aber das Gegenteil war der Fall. Victor Boniface, mittlerweile so etwas wie der Torgarant der Mannschaft, lieferte mit zwei Treffern und einer Vorlage eine Leistung ab, die das Prädikat "meisterlich" verdient. Man könnte fast sagen, Boniface macht in dieser Saison so etwas wie einen „Doppelpack zum Lebensstil“.

Schon früh zeichnete sich ab, dass Bayer in diesem Spiel nichts anbrennen lassen würde. Martin Terrier, einer der Neuzugänge, eröffnete den Torreigen mit einem schönen Treffer nach Vorarbeit von – natürlich – Boniface. Dabei musste der VAR kurz eingreifen, um das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu überprüfen, aber am Ende zählte der Treffer und Bayer war auf Kurs. Die erste Halbzeit verlief insgesamt in einem sehr dynamischen Tempo. Leverkusen kontrollierte das Spiel und ließ Hoffenheim nur selten wirklich zur Entfaltung kommen. Zwar gelang Mergim Berisha noch der Anschlusstreffer, doch wirklich bedrohlich wurde es für die Werkself nie.

In der zweiten Hälfte schaltete Bayer zunächst einen Gang zurück, aber das reichte immer noch, um die Kontrolle zu behalten. Als Florian Wirtz dann im Strafraum zu Fall gebracht wurde und den fälligen Elfmeter selbst verwandelte, war der Widerstand der Kraichgauer endgültig gebrochen. Nur drei Minuten später legte Boniface noch einmal nach und schoss das 4:1, was die Partie endgültig entschied. Das war nicht nur der zweite Treffer des Nigerianers, sondern auch das Signal, dass Bayer den Gegner spätestens jetzt in der Tasche hatte.

Auch abseits der Torjägerliste gab es positive Nachrichten: Neuzugang Nordi Mukiele durfte sein Debüt feiern und machte seine Sache in den letzten Minuten des Spiels ordentlich. Terrier, der mit seinem ersten Bundesligator glänzte, fügt sich ebenfalls immer besser in die Mannschaft ein. Mit dieser Breite im Kader dürfte Leverkusen in dieser Saison noch für einige Überraschungen gut sein. Xabi Alonso scheint es jedenfalls gelungen zu sein, nach der Niederlage gegen Leipzig die richtigen Hebel umzulegen. Sein Team wirkte fokussiert, strukturiert und zeigte kaum Schwächen, abgesehen von einigen Wacklern kurz vor der Pause.

Statistisch ist der Sieg in Sinsheim ein weiterer Meilenstein: Die Werkself ist nun seit 19 Auswärtsspielen ungeschlagen, was beeindruckend genug ist, um sogar Bayern-Fans ein anerkennendes Nicken zu entlocken. Es war zudem das erste Mal, dass Bayer in einer Bundesligasaison mit zwei Auswärtssiegen startete. Victor Boniface ist auf dem besten Weg, in den kommenden Wochen und Monaten das Gesicht der Leverkusener Offensive zu werden – wenn er das nicht schon längst ist. Mit seinen zwei Toren und der Vorlage in Sinsheim hat er gezeigt, dass er für die Gegner brandgefährlich ist.

Die nächsten Herausforderungen lassen nicht lange auf sich warten. Schon am Donnerstag geht es in der Champions League gegen Feyenoord Rotterdam, und am Sonntag wartet der VfL Wolfsburg in der Bundesliga. Eines ist sicher: Mit einer Leistung wie gegen Hoffenheim braucht sich Bayer weder in Europa noch in der Liga verstecken. Wenn Boniface und Co. weiter in dieser Form auflaufen, könnte diese Saison ein ganz besonderes Kapitel in der Vereinsgeschichte werden. Leverkusen hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet – und das könnte erst der Anfang sein.

Sonntag, 1. September 2024

462 Tage später: Leipzig zerschlägt die Werkself-Serie

Es hätte so schön weitergehen können! Bayer 04 war seit über einem Jahr ungeschlagen in der Bundesliga, doch Leipzig kam vorbei und beendete die Serie nach 462 Tagen – natürlich mit einem dramatischen 2:3. Dieses Aufeinandertreffen mit RB Leipzig entwickelte sich, wie erwartet, wieder zu einem Spektakel. Im dritten Duell in Folge fielen fünf Tore, diesmal allerdings zum Leidwesen der Werkself-Fans, denn die Sachsen waren nach einem 0:2-Rückstand einfach abgezockter.

Der Beginn des Spiels sah vielversprechend aus. Bayer 04 legte furios los, und Jeremie Frimpong schoss in der 39. Minute zur verdienten Führung ein. Alejandro Grimaldo legte kurz darauf mit einem präzisen Abschluss nach – 2:0 zur Halbzeit! Doch bevor die Pausenlimo ausgepackt werden konnte, hatte Kevin Kampl etwas dagegen und verkürzte in der Nachspielzeit. Diese Szene sollte noch Folgen haben.

Die zweite Halbzeit? Ein Alptraum für die Leverkusener Fans. Leipzig kam mit ordentlich Dampf aus der Kabine und setzte die Werkself zunehmend unter Druck. Erst erzielte Lois Openda den Ausgleich, und dann ließ er auch noch das Siegtor folgen. Ein Doppelschlag, der Bayer den ersten Liga-Dämpfer seit Ewigkeiten beschert hat. Der erhoffte Ausgleich? Fehlanzeige, trotz aller Bemühungen.

Trainer Xabi Alonso analysierte nüchtern: „Nach dem 2:0 haben wir die Kontrolle verloren und Leipzig zu viel Raum gegeben.“ Genau hier lag der Knackpunkt – die Defensive, sonst so stabil, war gegen die Leipziger Offensive löchrig wie ein Schweizer Käse. Jonathan Tah sprach es klar an: „Wir haben in einigen Situationen geschlafen.“ In der Bundesliga kann man sich solche Blackouts einfach nicht leisten, vor allem nicht gegen einen Gegner wie Leipzig, der Fehler eiskalt bestraft.

Die Zahlen nach dem Spiel: 62 Prozent Ballbesitz, 26:8 Torschüsse und 18:2 Ecken zugunsten von Bayer 04. Das klingt nach einem klaren Sieg – wenn Fußball doch nur so einfach wäre! Doch all diese Dominanz brachte am Ende nichts, wenn man den Gegner in den entscheidenden Momenten gewähren lässt.

Jetzt heißt es erstmal Durchatmen. Die erste Länderspielpause der Saison steht an, Zeit für die Werkself, die Wunden zu lecken. Einige Spieler werden für ihre Nationalteams im Einsatz sein, während Xabi Alonso den Rest des Kaders auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Am 14. September geht es dann nach Sinsheim zu Hoffenheim – eine Chance, den Fehlstart direkt zu korrigieren und die Erfolgsserie neu zu starten.

Donnerstag, 29. August 2024

Ein Hofmann allein macht noch keinen Sommer

Bayer 04 hat es geschafft: Mit einem knappen 1:0-Sieg gegen den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena zieht die Werkself in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Doch der Titelverteidiger tat sich schwerer als erwartet und zeigte in Jena eine durchwachsene Leistung. Einzig Jonas Hofmann schien die Zielsicherheit gepachtet zu haben und erzielte per Kopf das entscheidende Tor des Abends nach einer präzisen Flanke von Alejandro Grimaldo.

Xabi Alonso rotierte fleißig und nahm im Vergleich zum Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach sieben Veränderungen in der Startelf vor. Im Tor ersetzte Matej Kovar den erkrankten Lukas Hradecky, und auch in der Abwehr und im Mittelfeld gab es einige Umstellungen. Ein Wiedersehen mit Victor Boniface und Martin Terrier blieb den Fans allerdings verwehrt, da beide Spieler gesperrt waren. Erfreulich war hingegen der Einsatz von drei U19-Spielern im Kader, was den Fans einen kleinen Blick in die Zukunft ermöglichte.

Zu Beginn des Spiels schien Bayer 04 die Partie fest im Griff zu haben. Mit viel Ballbesitz und sicherem Passspiel versuchten die Leverkusener, die kompakt stehende Abwehr von Jena zu knacken. Amine Adli hatte in der 16. Minute Pech, als er nur den Pfosten traf. Die Jenaer machten es der Werkself allerdings alles andere als leicht und verteidigten couragiert. Der Regionalligist versteckte sich nicht und suchte immer wieder mutig den Weg nach vorne. Leverkusen hatte Schwierigkeiten, sein Spiel durchzusetzen, und so ging es torlos in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel brachte Alonso mit Alejandro Grimaldo frischen Wind in die Partie. Der Spanier zeigte sich sofort von seiner besten Seite und lieferte in der 52. Minute die perfekte Flanke auf den Kopf von Jonas Hofmann, der die Werkself mit 1:0 in Führung brachte. In der Folgezeit verlegte sich Bayer 04 allerdings mehr auf die Spielkontrolle, anstatt nachzulegen und die Führung auszubauen. Matej Kovar verhinderte in der 65. Minute mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich durch Seidemann, doch die Werkself musste bis zum Schluss zittern. Erst in der Nachspielzeit hatten die Leverkusener das Glück des Tüchtigen, als Jenas Muqaj aus kurzer Distanz übers Tor schoss.

Am Ende war es ein Arbeitssieg für Bayer 04 Leverkusen, der sicher nicht als Glanzleistung in die Geschichte eingehen wird, aber dennoch das Weiterkommen im Pokal sicherte. Der knappe Erfolg gegen einen gut aufgelegten Regionalligisten zeigt, dass die Mannschaft noch an einigen Stellschrauben drehen muss, um die hohen Ansprüche zu erfüllen. Am Samstag wartet mit dem Topspiel gegen RB Leipzig bereits die nächste Herausforderung auf die Werkself, und Xabi Alonso wird hoffen, dass seine Spieler bis dahin die nötige Frische und Schärfe zurückgewinnen.

Doch nicht nur das sportliche Geschehen stand im Mittelpunkt: Die Werkself lief mit Trauerflor auf, um dem kürzlich verstorbenen Christoph Daum zu gedenken, der den Verein in den späten 90er Jahren prägte. Zudem trugen die Spieler das Logo der Deutschen Krebshilfe auf dem Ärmel, um deren 50-jähriges Bestehen zu feiern und auf deren wertvolle Arbeit aufmerksam zu machen.

Insgesamt hat Bayer 04 die Pflichtaufgabe im DFB-Pokal erfüllt, auch wenn noch Luft nach oben ist. Der knappe Sieg könnte ein Weckruf zur rechten Zeit sein, denn die Saison ist noch jung, und die wirklich harten Prüfungen stehen erst noch bevor. Hoffen wir, dass die Werkself beim nächsten Spiel wieder mehr Glanz auf den Platz bringen kann – dann vielleicht auch mit etwas mehr Komfort für die Nerven der Fans.

Samstag, 24. August 2024

Last-Minute-Wahnsinn: Wenn Bayer 04 erst nach der 90. Minute so richtig warm wird

Bayer Leverkusen hat die neue Bundesliga-Saison mit einem Herzschlagfinale eröffnet, das selbst die härtesten Nerven auf die Probe gestellt hat. Beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach sicherte sich die Werkself in buchstäblich letzter Sekunde einen dramatischen 3:2-Sieg – und knüpfte damit nahtlos an die verrückten Schlussphasen der vergangenen Saison an.

Bereits in der ersten Halbzeit zeigten die Leverkusener, dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben. Granit Xhaka eröffnete den Torreigen mit einem sehenswerten Treffer aus der Distanz, der die Fans im ausverkauften Borussia-Park verstummen ließ. Nicht lange danach legte Florian Wirtz nach, der seine brillante Form aus der letzten Saison zu bestätigen scheint. Die Gastgeber aus Mönchengladbach, anfangs noch zurückhaltend, fanden erst nach und nach ins Spiel, kämpften sich aber beeindruckend zurück.

Nach der Pause änderte sich die Dynamik des Spiels. Nico Elvedi verkürzte für die Borussen auf 1:2, und plötzlich war das Spiel wieder offen. Die Spannung stieg und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Leverkusen kurzzeitig die Kontrolle zu verlieren schien. Tim Kleindienst nutzte eine der Chancen und erzielte den Ausgleich, der die Hoffnung auf ein Remis bei den Gladbachern weckte. Doch Bayer 04 wäre nicht Bayer 04, wenn sie nicht auch in der Nachspielzeit ihre beste Form zeigen würden.

In einer verrückten Schlussphase, die 101 Minuten dauerte, fiel die Entscheidung. Ein Foul von Ko Itakura an Amine Adli führte nach einer VAR-Überprüfung zum Elfmeter für Leverkusen. Florian Wirtz trat an, scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Jonas Omlin, nutzte dann aber den Nachschuss, um den Ball doch noch über die Linie zu drücken und die drei Punkte zu sichern.

Damit setzte Leverkusen seine Serie der Last-Minute-Tore fort, die in der vergangenen Saison bereits zu einer Art Markenzeichen geworden war. Xabi Alonsos Team scheint ein besonderes Talent dafür entwickelt zu haben, in den entscheidenden Momenten zuzuschlagen – wenn die Gegner schon mit einem Punkt rechnen und die Zuschauer kurz davor sind, nach Hause zu gehen.

Der Sieg in Mönchengladbach zeigt, dass die Werkself bereit ist, die Jagd auf den nächsten Titel fortzusetzen, auch wenn es manchmal ein wenig Glück und eine ordentliche Portion Nachspielzeit braucht. Die Saison verspricht jedenfalls, spannend zu werden, wenn Bayer Leverkusen diesen Trend fortsetzt. Weiter geht es für die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Carl Zeiss Jena und kurz darauf in der Bundesliga gegen RB Leipzig – und man darf gespannt sein, ob die späten Treffer auch in den kommenden Spielen eine Rolle spielen werden.

Eines ist sicher: Für Fans mit schwachen Nerven könnte diese Saison eine echte Herausforderung werden. Aber für alle anderen verspricht sie viel Spannung, Nervenkitzel und sicherlich noch mehr von diesem typischen Bayer-Wahnsinn.

Mittwoch, 21. August 2024

Die niemalsmeister-Saisonprognose 2024/25

Die neue Saison steht kurz vor der Tür, Zeit meine niemalsmeister-Saisonprognose zu veröffentlichen. Ihr könnt wie immer zum Ende der Spielzeit meine Prognosefähigkeit gerne loben oder kritisieren.

Die letzten Saisonprognosen hatten dahingehend Konstanz, dass ich drei von vier Champions League-Teilnehmern richtig vorausgesagt hatte, im vergangenen Jahr vier von fünf. Nicht besonders gut war ich in der Vergangenheit bei den Absteigertipps. Dies hatte sich zwischenzeitlich ganz, ganz leicht verbessert, denn während der Corona-Zeit hatte ich beide direkten Absteiger richtig vorausgesagt. Im vorletzten Jahr hingegen hatten meine beiden direkten Abstiegskandidaten die Klasse gehalten. Dafür habe ich in der vergangenen Saison aber wenigstens einen von beiden direkten Absteigern richtig vorausgesagt

Und hier meine Einlauferwartungen für die kommende Saison 2024/25:

1.) Dose Leipzig: Ich glaube, Leipzig hat aus den Vorjahren gelernt. Der Kader verfügt über viele Spieler mit Potenzial und scheint langsam das System des Trainers zu verinnerlichen.

2.) Bayern München: Die Bayern versuchen das Maß aller Dinge zu sein, der Kader ist jedoch trotz der dreifachen Belastung viel zu groß, das gibt schnell Unruhe und Punktverluste.

3.) Bayer Leverkusen: Mit dem aktuellen Kader sollte es uns gelingen, erneut in die Champions League einzuziehen. Wir werden ja wieder von vielen als Geheimfavorit eingestuft, müssen aber realistischerweise den Umgang mit Niederlagen in diesem Jahr lernen.

4.) Borussia Dortmund: Die letzte Saison und das Verpassen des Titels wirken noch nach. Einige Leader haben den Verein verlassen und die Neuzugänge bergen ein gewisses Risikopotenzial.

5.) VfB Stuttgart: Die Mannschaft hat sicherlich im letzten Jahr über ihren Möglichkeiten gespielt. Die Neuzugänge müssen zeigen, dass sie die Abgänge kompensieren können. Mit dem Trainer ist aber allemal der internationale Wettbewerb drin.

6.) Eintracht Frankfurt: Ich befürchte, dass die letzten Transfers die Mannschaft eher geschwächt haben. Der Trainer ist trotz Sympathie der erste Wackelkandidat in der Liga. Danach könnte es eine Stabilisierung und einen internationalen Platz geben.

7.) SC Freiburg: Konstanz wird sich auch in diesem Jahr auszeichnen. Der neue Trainer sollte einen Platz im vorderen Mittelfeld erreichen, auch wenn die Erwartungshaltung im Breisgau zuletzt gestiegen ist.

8.) Hoffenheim: Schwierig einzuschätzen, aber sicherlich stärker als letztes Jahr. Viel verändert hat sich aber gegenüber dem Vorjahr nicht. Die Unruhe im Verein bleibt. Die Illusion sich international zu qualifizieren verpufft.

9.) VfL Wolfsburg: Mit dem Trainer gibt es genügend Luft, sich in diesem Jahr weiter zu verbessern. Mehr aber auch nicht.

10.) Borussia M'Gladbach: Ich bleibe dabei, der Trainer ist Top, das Umfeld eher nicht. Trotzdem sollte Borussia es wenigstens schaffen, sich im gesicherten Mittelfeld festzusetzen, was im Vergleich zu den Vorjahren als Erfolg zu werten ist.

11.) Mainz 05: Nach der schwierigen Vorsaison wird Mainz diesmal im gesicherten Mittelfeld landen. Die Rückkehr zur alten Heimstärke dürfte genügend Punkte sichern.

12.) Union Berlin: In der vorletzten Saison hat Union sicherlich über dem eigenen Limit gespielt, im letzten Jahr darunter. Die Köpenicker sind aber zu gefestigt, um erneut einzubrechen.

13.) Werder Bremen: Die anhaltenden Personal-Diskussionen und finanziellen Notwendigkeiten bringen zumindest zu Saisonbeginn Unsicherheiten. Es sollte aber auch diesmal reichen, da die Mannschaft stärker ist als der Rest der darunter stehenden Teams.

14.) FC Augsburg: Wundertüte Augsburg. Eigentlich kann diese Nichtübermannschaft nicht mehr reißen. Die ganze Zeit sollte die Mannschaft im Abstiegskampf sein, aber irgendwie schaffen sie es wieder, die Klasse zu halten.

15.) VfL Bochum: Die Euphorie in Bochum ist nach dem Klassenerhalt in der Relegation trotz Pokalaus für die entscheidenden Punkte gut. Auch dieses Jahr wird wieder schwierig, aber die Relegation wird vermieden.

16.) FC St. Pauli: Als Aufsteiger hat man es immer schwer. Die Mannschaft ist aber personell stärker als Heidenheim und Kiel. Faszination Millerntor gibt die entscheidenden Punkte, die zur Relegation reichen.

17.) Heidenheim: Ja, das zweite Jahr nach dem Aufstieg sollte auch für Heidenheim die bittere Realität  aufzeigen. Der unbeschwerte Fußball ist vorbei, einige Leistungsträger nicht mehr da. Das führt zum direkten Abstieg.

18.) Holstein Kiel: Die Mannschaft ist klarer Underdog und von fast allen als Abstiegskandidat Nummer 1 gesetzt. Doch das birgt zwar die Chance, hier und da auch auswärts den einen oder anderen Punkt einzufahren. Reichen wird es nicht.

Sonntag, 18. August 2024

Der Trophäenschrank kennt jetzt auch den Supercup - Wir können immer noch Comeback

Die neue Saison beginnt für Bayer 04 Leverkusen genauso, wie die alte aufgehört hat – mit einem Titel! In einem nervenaufreibenden Supercup-Finale gegen den VfB Stuttgart setzte sich die Werkself nach einem intensiven Duell letztlich im Elfmeterschießen durch. Für alle, die ihre Fingernägel noch haben: Herzlichen Glückwunsch! Denn das erste Pflichtspiel der Saison 2024/25 hatte es in sich.

Bayer startete mit viel Energie in die Partie, und schon in der 11. Minute brachte Victor Boniface die Werkself in Führung. Nach einer sauber ausgeführten Ecke landete der Ball bei Edmond Tapsoba, dessen Kopfball Victor Boniface nur noch über die Linie schieben musste. Doch bevor sich die Fans über die Führung freuen konnten, schlug Stuttgart bereits vier Minuten später zurück. Enzo Millot nutzte eine Unachtsamkeit in der Leverkusener Defensive und glich per Flachschuss aus.

Das Spiel nahm danach richtig Fahrt auf. Es folgte eine folgenschwere Szene, die das Match für die Werkself komplizierter machen sollte: Martin Terrier sah nach einem harten Einsteigen gegen Demirovic die Rote Karte, und Bayer war fortan in Unterzahl. Stuttgart, das ohnehin druckvoll spielte, bekam durch die zahlenmäßige Überlegenheit die Oberhand und traf in der zweiten Halbzeit verdient durch Deniz Undav zum 2:1. Für einen Moment sah es so aus, als würde der Supercup-Titel an die Schwaben gehen.

Doch Bayer 04 wäre nicht Bayer 04, wenn sie nicht noch einen Pfeil im Köcher hätten. Trotz Unterzahl zeigte das Team von Xabi Alonso eine beeindruckende Moral. In den letzten Minuten der regulären Spielzeit sorgte Patrik Schick mit einem typischen Last-Minute-Tor für den erlösenden Ausgleich. Ein perfekter Steckpass von Grimaldo, eine kurze Drehung von Schick, und schon zappelte der Ball im Netz.

Im anschließenden Elfmeterschießen zeigten die Leverkusener ihre ganze Coolness. Während alle Werkself-Schützen sicher verwandelten, behielt Lukas Hradecky im Tor die Nerven und parierte einen Versuch der Stuttgarter. Als Silas dann den letzten Elfmeter weit über das Tor schoss, war der Supercup-Sieg perfekt. Es war der erste Supercup-Titel in der Geschichte von Bayer 04 Leverkusen – und wenn man bedenkt, dass es früher eher die Bayern waren, die solche Titel mitnahmen, fühlt sich das gleich doppelt gut an.

Nach diesem erfolgreichen Start geht der Blick nun Richtung Bundesliga-Auftakt. Am kommenden Freitag wartet Borussia Mönchengladbach, und die Werkself wird mit breiter Brust in diese Partie gehen. Denn eines ist sicher: Diese Mannschaft hat Comeback-Qualitäten, die in der Liga sicherlich noch für einige spannende Momente sorgen werden. Die Moral stimmt, die Nerven sind stark.

Sonntag, 26. Mai 2024

Doppelt hält besser: Bayer 04 auf dem Gipfel der Glückseligkeit!

Es war ein Finale, das die Herzen der Bayer 04-Fans höherschlagen ließ. Im Vergleich zum UEFA Europa League-Finale gegen Atalanta Bergamo am Mittwoch, das mit einem 0:3 verloren ging, nahm Cheftrainer Xabi Alonso sechs Änderungen in der Startaufstellung vor. Lukas Hradecky stand anstelle von Matej Kovar im Tor, und Odilon Kossounou, Robert Andrich, Alejandro Grimaldo, Jonas Hofmann und Patrik Schick waren neu dabei.

Granit Xhaka brachte die Werkself mit einem Traumtor in der 16. Minute in Führung. Kaiserslautern versuchte von Beginn an, Bayer 04 mit hohem Pressing unter Druck zu setzen, doch die Werkself blieb unbeeindruckt und dominierte mit viel Ballbesitz. Jeremie Frimpong setzte früh ein Zeichen, als er sich auf der rechten Seite gegen zwei Lauterer durchsetzte, aber an Torwart Julian Krahl scheiterte. Nur wenige Minuten später versuchte es Florian Wirtz ebenfalls, aber auch er konnte Krahl nicht überwinden. Dann kam der große Moment: Xhaka zog aus der Distanz ab und traf perfekt in den Winkel.

Nach dem Führungstreffer kontrollierte Bayer 04 das Spielgeschehen weiter, während sich Kaiserslautern tief in die eigene Hälfte zurückzog. Patrik Schick hatte eine weitere gute Möglichkeit, doch die FCK-Abwehr klärte in letzter Sekunde. Defensiv stand die Werkself sicher und ließ Kaiserslautern kaum Raum für Offensivaktionen. Kurz vor der Halbzeitpause gab es jedoch einen Schockmoment: Odilon Kossounou, der bereits früh Gelb gesehen hatte, wurde nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Trotz Unterzahl ging Bayer 04 mit einer 1:0-Führung in die Pause.

Die zweite Hälfte begann mit einer Verzögerung aufgrund von Pyrotechnik im Stadion. Doch auch mit einem Mann weniger blieb Bayer 04 die dominierende Mannschaft. Die eingewechselten Amine Adli und Josip Stanisic brachten frischen Wind und sorgten sofort für Gefahr. Adli versuchte es mit einem Fernschuss, und Stanisic verfehlte nach einer Ecke nur knapp das Tor. Bayer 04 agierte nun defensiver und ließ Kaiserslautern mehr Ballbesitz, blieb aber bei Kontern gefährlich. Ragnar Ache hatte die beste Chance für den FCK, aber Hradecky parierte souverän.

In der Schlussphase nahm Bayer 04 dem Gegner immer wieder den Ball ab und erspielte sich weitere Chancen. Jeremie Frimpong und Florian Wirtz hatten Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden, scheiterten jedoch knapp. So blieb es nach sechs Minuten Nachspielzeit beim 1:0 für Bayer 04. Damit holte die Werkself den zweiten DFB-Pokalsieg der Klubgeschichte und krönte sich zum Double-Sieger der Saison 2023/24.

Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Die Spieler rannten in die Fankurve, sangen und feierten mit den mitgereisten Anhängern. Es war ein emotionaler Moment, als Kapitän Lukas Hradecky den DFB-Pokal um 22:22 Uhr in den Berliner Nachthimmel stemmte.

Die Feierlichkeiten endeten jedoch nicht im Olympiastadion. Am Sonntag, den 26.5.2024, kehrte die Werkself nach Leverkusen zurück, um das Double gebührend zu feiern. Nach der Landung am Flughafen Köln/Bonn ging es im Mannschaftsbus zum Schloss Morsbroich, wo sich das Team in das Goldene Buch der Stadt Leverkusen eintrug. Anschließend fuhren die Spieler in einem Korso zur BayArena, wo sie von tausenden Fans begeistert empfangen wurden. Das Stadion öffnete bereits um 12:30 Uhr, und die Fans konnten das Bühnenprogramm sowie die Ankunft der Mannschaft auf großen Video-Leinwänden verfolgen.

Die Saison 2023/24 wird für immer in den Köpfen der Bayer 04-Fans bleiben. Das erste Double der Klubgeschichte, errungen in der 120. Saison nach Vereinsgründung, ist ein Triumph, der unvergessen bleibt. Von der ersten Runde des DFB-Pokals bis zum krönenden Abschluss in Berlin – diese Werkself hat sich einen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs gesichert.

Donnerstag, 23. Mai 2024

Ein Hattrick mit Herzschmerz: Bayer 04 und das Finale zum Vergessen

Manche Geschichten aus dem Fußball sind schwer zu verdauen – und das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo gehört definitiv dazu. Bayer 04 Leverkusen musste sich nach einer beeindruckenden Serie von 51 ungeschlagenen Pflichtspielen ausgerechnet im Endspiel der UEFA Europa League mit einem schmerzhaften 0:3 geschlagen geben.

Die Bühne war grandios: Dublin, eine ausverkaufte Arena, 46.500 Zuschauer, davon 12.000 aus Leverkusen angereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Die Stimmung war prächtig, die Fans waren optimistisch, doch der Abend entwickelte sich anders als erhofft. Trainer Xabi Alonso hatte im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel einige Änderungen vorgenommen: Matej Kovar ersetzte Lukas Hradecky im Tor, Josip Stanisic rückte für Odilon Kossounou in die Abwehr, und Exequiel Palacios spielte anstelle von Robert Andrich im Mittelfeld. Piero Hincapie und Florian Wirtz starteten ebenfalls, Victor Boniface und Jonas Hofmann nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Das Spiel begann aggressiv, doch bereits früh schlichen sich einfache Ballverluste ins Leverkusener Spiel ein. In der 12. Minute dann der erste Rückschlag: Davide Zappacosta fand mit einer flachen Hereingabe Ademola Lookman, der am zweiten Pfosten zum 1:0 einschob. Keine zwölf Minuten später war es wieder Lookman, der die Kugel ins rechte untere Eck schlenzte – 2:0 für Atalanta. Bayer 04 kam kaum zu nennenswerten Chancen, die Italiener verteidigten aufmerksam und ließen wenig zu.

In der zweiten Hälfte brachte Alonso mit Victor Boniface einen frischen Stürmer, doch auch das sollte keine Wende bringen. Trotz 67 Prozent Ballbesitz nach einer Stunde fehlte Leverkusen die letzte Konsequenz. Atalanta blieb stark in der Defensive und nutzte eine weitere Konterchance in der 75. Minute erneut durch Lookman, der seinen Hattrick perfekt machte und zum 3:0-Endstand traf.

Die Werkself war damit besiegt, und trotz eines letzten Aufbäumens, inklusive einer strittigen Szene im Strafraum, blieb der Ehrentreffer aus. Schiedsrichter István Kovács entschied auch nach Einschreiten des VAR auf kein Foul.

Für Leverkusen bleibt diese Niederlage schmerzlich, besonders nach einer Saison, die so vielversprechend begann und über lange Strecken dominierte wurde. Die Rekordserie von 51 ungeschlagenen Spielen ist nun beendet, und die erste Niederlage der Saison traf ausgerechnet im wichtigsten Spiel.

Doch die Saison ist noch nicht vorbei. In wenigen Tagen steht bereits das nächste Finale an: Im DFB-Pokal trifft Bayer 04 im Berliner Olympiastadion auf den 1. FC Kaiserslautern. Es bleibt die Chance, die Saison mit einem nationalen Titel zu krönen und die Enttäuschung aus Dublin hinter sich zu lassen. Die Fans, die ihre Mannschaft trotz der Niederlage in Dublin lautstark unterstützten, werden auch in Berlin wieder alles geben, um ihre Werkself nach vorne zu peitschen.

Auf geht's, Leverkusen – es ist noch nicht vorbei!