Sonntag, 20. Oktober 2024

Heimstärke Reloaded: Leverkusen holt sich die BayArena zurück

Endlich, es ist wieder da: Dieses gute, alte Gefühl, wenn du in die BayArena kommst und weißt, heute geht keiner hier mit Punkten raus, außer wir. Nach dem unglücklichen Remis gegen Holstein Kiel und der Länderspielpause hat Bayer 04 sich gegen Eintracht Frankfurt eindrucksvoll zurückgemeldet – mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg. Es war nicht nur ein Sieg, sondern ein Statement. Unsere Heimstärke, die in den letzten Spielen ein wenig unter Beschuss geraten war, ist zurück. Und das genau zur richtigen Zeit!

Man könnte meinen, dass das Team nach dem Elfer-Drama zu Beginn, als Boniface vom Punkt scheiterte und im Gegenzug Marmoush die Eintracht in Führung brachte, mental hätte einknicken können. Aber denkste! Xabi Alonso hat da offensichtlich ein echtes Siegergen implantiert – egal, was kommt, die Jungs bleiben fokussiert. Der Coach sprach nach dem Spiel von einer „großen Mentalität und einem super Zusammenhalt“, und das war deutlich zu sehen. Wo früher vielleicht der Kopf hängen gelassen wurde, ging's diesmal direkt in den nächsten Gang. Robert Andrich, der gefühlt sowieso überall auf dem Platz war, erzielte den verdienten Ausgleich nach einer traumhaften Kombination – das war kein Zufall, das war pure Entschlossenheit.

Und dann war da noch Boniface, der sich nach seinem verschossenen Elfer sicherlich erstmal sammeln musste, aber am Ende doch als Held des Abends gefeiert wurde. Sein Kopfball in der 72. Minute zur 2:1-Führung war nicht nur wunderschön heraus gespielt, sondern auch sinnbildlich für das Comeback dieser Werkself. Fehler passieren – entscheidend ist, wie du darauf reagierst. Und Boniface reagierte, wie es sich für einen echten Torjäger gehört.

Was mich persönlich besonders gefreut hat: Es waren nicht nur die üblichen Verdächtigen, die auftrumpften. Klar, Andrich und Boniface waren stark, aber auch Martin Terrier, der zum ersten Mal einen Assist für uns verbuchte, und der omnipräsente Granit Xhaka, der schon nach einer Minute das erste Ausrufezeichen setzte, trugen ihren Teil dazu bei, dass dieses Spiel so dominant verlief. Und hey, 27 Torschüsse! Das zeigt, dass wir nicht nur spielerisch überzeugen, sondern auch ständig für Gefahr sorgen. Es war ein Kraftakt, ja, aber genau solche Spiele musst du gewinnen, wenn du ganz oben mitspielen willst.

Natürlich dürfen wir auch den Mann zwischen den Pfosten nicht vergessen: Lukas Hradecky feierte sein 300. Bundesligaspiel – als erster ausländischer Keeper überhaupt! Dass er dieses Jubiläum ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein feierte, macht die Sache noch ein bisschen spezieller. Auch wenn er beim Elfer gegen Marmoush machtlos war, hat er einmal mehr gezeigt, warum er für uns so wichtig ist. Und sein selbstironischer Kommentar „Das bedeutet dann wohl, dass ich ein alter Sack bin!“ zeigt, dass der Humor bei ihm trotz aller Ernsthaftigkeit nie zu kurz kommt.

Es war nicht nur ein Sieg. Es war ein Statement! Die Rückkehr der Heimstärke, die uns in dieser Saison vielleicht kurzzeitig abhanden gekommen war. Jetzt geht es Schlag auf Schlag weiter, erst nach Brest in der Champions League, dann nach Bremen in der Bundesliga. Aber mit der Form, die die Jungs derzeit an den Tag legen, kann uns eigentlich nichts schrecken.

Also, liebe Bayer-Familie, genießt diesen Sieg! Wir sind wieder da, wo wir hingehören – und das ist nicht nur die BayArena, sondern ganz klar die Spitze der Bundesliga!

Sonntag, 6. Oktober 2024

120 Jahre Bayer – und dann sowas: Wenn der Aufsteiger die Party crasht

„Punkte verschenkt“ – das Gefühl kennt man als Bayer-Fan. Da führst du nach acht Minuten mit 2:0, die Party zum 120-jährigen Jubiläum läuft, und am Ende gehst du doch nur mit einem Punkt vom Platz. Gegen Holstein Kiel. Einen Aufsteiger. Zu Hause. In der BayArena, die ausverkauft ist und die Atmosphäre eigentlich so wunderbar euphorisch. Aber irgendwie war da wieder dieses flaue Gefühl im Magen, das man als Leverkusen-Anhänger nur zu gut kennt: Die Tendenz, aus sicheren Siegen plötzlich Wackelpartien zu machen.

Die ersten Minuten waren traumhaft. Boniface und Hofmann netzten ein, Palacios – der Argentinier, der an seinem Geburtstag mal eben den Taktstock schwang – bereitete beide Tore vor. 2:0, alles sah nach einem entspannten Nachmittag aus, nach einem weiteren souveränen Sieg für Xabi Alonso in seinem 100. Spiel an der Seitenlinie. Doch anstatt Kiel danach endgültig den Stecker zu ziehen, ließ man die Gäste wieder zurück ins Spiel finden. Warum? Ja, das fragen wir uns als Fans auch. „Unkonzentriert“, sagte Hradecky. „Nicht intelligent genug“, meinte Alonso. Was auch immer es war, es fühlte sich an, als hätte man den Schalter umgelegt – nur leider in die falsche Richtung.

Und dann, kurz vor der Halbzeit, fiel dieser Anschlusstreffer. Geschwill köpfte nach einer Ecke – ein typisches Bayer-Tor, wenn man ehrlich ist. Standard-Gegentreffer, da schütteln sich die Leverkusener seit Jahren gegenseitig die Köpfe. Und was machen die Störche? Sie kommen zurück. Nicht mit wilder Offensive, sondern einfach nur durch Beharrlichkeit. Kiel hat gekämpft, das muss man ihnen lassen. Aber es war ja nicht so, als ob sie uns an die Wand gespielt hätten. Es war vielmehr Bayer 04, das sich selbst in Schwierigkeiten brachte. Chancen gab es genug, aber das Tor? Fehlanzeige. Und dann war da noch dieser Elfmeter. Frimpong brachte Gigovic zu Fall, Arp verwandelte sicher. Auf einmal stand es 2:2, und wir Fans fragten uns: „Das passiert doch nicht wirklich, oder?“ Doch, es passierte. Mal wieder.

Das Bittere an diesem Unentschieden ist nicht nur der Punktverlust. Es war ein Tag zum Feiern: 120 Jahre Bayer 04, Xabis 100. Spiel, volle Hütte – und doch bleibt am Ende dieses schale Gefühl. Nicht weil Kiel so stark war, sondern weil man sich selbst geschwächt hat. Hradecky sprach von „verschenkten Punkten“, und ja, das trifft es. Man fragt sich, warum wir nach einer so dominanten Anfangsphase plötzlich aufhören, Fußball zu spielen. Warum lässt man den Gegner wiederkommen, anstatt den Deckel draufzumachen?

Natürlich, es gibt auch Positives: Palacios’ starke Rückkehr in die Startelf, Boniface, der wieder trifft, und die Erkenntnis, dass diese Mannschaft spielerisch auf einem hohen Niveau agiert. Aber das allein reicht eben nicht, um solche Spiele zu gewinnen. Es braucht mehr – Konstanz, Cleverness, ein bisschen mehr Kaltblütigkeit vielleicht. Denn wenn man den Anspruch hat, Meister zu werden oder zumindest oben mitzuspielen, dann darf man ein Spiel wie dieses nicht aus der Hand geben.

Und so sitzen wir Fans wieder hier, mit gemischten Gefühlen. Einerseits wissen wir, wie gut diese Mannschaft ist. Andererseits wissen wir auch, wie sie sich manchmal selbst im Weg steht. Klar, es gibt jetzt die Länderspielpause und danach Eintracht Frankfurt, ein weiteres Heimspiel. Und vielleicht hilft uns diese kleine Unterbrechung, den Kopf wieder freizukriegen. Aber eines bleibt sicher: Wenn Bayer 04 in dieser Saison wirklich ganz oben mitspielen will, müssen sie lernen, solche Spiele nach Hause zu bringen.

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Mailand oder Madrid – Hauptsache ein Champions-League-Sieg!

Es ist wieder soweit: die Champions League hat Einzug in die BayArena gehalten. Und wie! Ein 1:0 gegen den AC Mailand, vor ausverkauftem Haus, bei bester Flutlicht-Atmosphäre. Es gibt doch kaum etwas Schöneres als die „Königsklasse“ in Leverkusen, wenn unsere Jungs den großen Namen Europas zeigen, dass man in der „kleinen“ Bayer-Stadt ganz groß aufspielen kann.

Aber mal ehrlich: Ein 1:0? Gefühlt hätten wir zur Halbzeit schon locker mit zwei, drei Toren führen müssen. Der ein oder andere Bayer-Fan dürfte sich wohl zwischendurch gefragt haben, warum wir es uns mal wieder selbst so schwer machen. Der Fußballgott scheint es bei uns irgendwie immer spannend halten zu wollen. Denn wer die Werkself kennt, weiß: eine klare Führung gibt es hier selten ohne das obligatorische Nervenflattern. Doch diesmal, das muss man sagen, gab es zumindest keinen totalen Herzinfarkt – auch wenn Theo Hernandez in der Schlussphase mit seinem Lattentreffer für einen kurzen Moment das kollektive Luftholen im Stadion verursacht hat.

Taktisch war das Spiel wie aus dem Lehrbuch. Xabi Alonso scheint die Truppe wirklich auf ein Level gehoben zu haben, das uns lange gefehlt hat. Geduldig wurde der AC Mailand ausgehebelt, mal mit den typisch schnellen Seitenwechseln, mal mit Bällen in die Tiefe. Gerade Aleix Garcia hat da für viele den Unterschied gemacht – der Typ hat Augen im Hinterkopf. Die Art und Weise, wie er die Pässe auf Frimpong und Co. rausgehauen hat, war schlichtweg eine Augenweide. Er ist ja auch der Mann, der den entscheidenden Pass auf Grimaldo spielt, bevor Frimpong zum Abschluss kommt und Boniface eiskalt abstaubt. Ein Tor, das zeigt: Wir können nicht nur schöne Tore schießen, sondern auch im Stile einer Spitzenmannschaft dann da sein, wenn's mal hässlich werden muss.

Über Boniface braucht man kaum noch Worte verlieren. Der Junge macht einfach Spaß. Kaum zu glauben, dass er sein erstes Champions-League-Tor überhaupt erst geschossen hat. Aber irgendwie hat man bei ihm das Gefühl, dass da noch viele weitere kommen werden – vor allem, wenn er weiter so eiskalt bleibt. Denn genau solche Stürmer braucht es in Europa. Kein Firlefanz, keine unnötigen Dribblings – Ball rein, Abgang, fertig.

Klar, gegen Ende kam dann wieder dieser Moment, den wir Bayer-Fans nur allzu gut kennen: Rückzug in die eigene Hälfte, der Gegner wird stärker, wir zittern. Warum das immer sein muss, weiß wohl nur der Fußballgott. Aber diesmal haben wir es durchgezogen. Hradecky war wieder mal da, wenn er gebraucht wurde, und die Verteidigung stand, auch wenn die Italiener am Schluss nochmal alles reingeworfen haben. Genau das ist eben der Unterschied, den man bei uns in der letzten Saison noch oft vermisst hat. Früher hätte es womöglich noch den Ausgleich gegeben, diesmal blieb es beim knappen Sieg. Wachsen wir etwa doch noch zu einer Mannschaft heran, die solche knappen Kisten über die Zeit bringt? Es sieht fast so aus. Alonso hat es offensichtlich geschafft, aus der Werkself ein Team zu formen, das auch in der Champions League vor keinem Gegner Angst haben muss. Und wenn es weiter so läuft, dann wird die BayArena in dieser Saison noch die eine oder andere magische Nacht erleben. Denn eines ist klar: Diese Mannschaft hat das Zeug dazu, uns noch einige solcher Abende zu bescheren.

Aber jetzt richten wir den Blick erstmal wieder auf die Bundesliga. Holstein Kiel steht vor der Tür, und nach der Champions-League-Euphorie heißt es: Bodenständig bleiben! Denn wir kennen das ja: In der Bundesliga sind solche Spiele gerne mal Stolpersteine. Trotzdem – mit der Form und der Mannschaft dürfte auch gegen den Aufsteiger nichts anbrennen. Mal sehen, ob Boniface seinen Lauf fortsetzt.


Sonntag, 29. September 2024

Bayer trotzt den Bayern

Ein Unentschieden in der Allianz Arena – da jubeln normalerweise nur die Münchner. Doch nach dem 1:1 gegen den Rekordmeister am vergangenen Samstag dürften die meisten Leverkusen-Fans das Ergebnis mit einem breiten Grinsen aufgenommen haben. Warum? Weil das Team von Xabi Alonso nicht nur einfach einen Punkt mitgenommen hat, sondern einmal mehr bewiesen hat, dass die Werkself unter dem Spanier gereift ist.

„Wer Bayern schlagen will, muss verteidigen können“, sagte einst ein kluger Kopf. Und genau das tat Bayer 04. Vom Anpfiff weg war klar, dass Alonso den Matchplan darauf ausgelegt hatte, die Münchner Offensive in Schach zu halten – mit viel Disziplin, Kampfgeist und einer gehörigen Portion Mut. Denn nur defensiv zu stehen, reicht gegen die Bayern bekanntlich nicht. Doch die Werkself zeigte, dass sie den Spagat zwischen einem kompakten Abwehrverhalten und gelegentlichen Nadelstichen beherrscht.

Dass Robert Andrich in der 31. Minute bei der ersten echten Leverkusener Torchance eiskalt zuschlug, war kein Zufall. Eine Ecke, ein cleveres Abspiel von Xhaka, ein präziser Abschluss – das war pure Effizienz. Dass Bayerns Aleksandar Pavlovic nur acht Minuten später mit einem Distanzschuss antwortete, zeigte, dass die Bayern auch an diesem Abend ihre individuelle Klasse ausspielen konnten. Aber was danach passierte, war das eigentlich Beeindruckende: Bayern rannte an, Leverkusen verteidigte. Und das mit einer Konsequenz, die man bei der Werkself nicht immer gewohnt war.

Mal ehrlich, das war kein Leckerbissen für Fußball-Romantiker. Aber genau solche Spiele sind es, die eine Mannschaft auf das nächste Level bringen. Die Leverkusener wussten, dass sie an diesem Tag nicht viel Ballbesitz haben würden (31 Prozent), aber sie machten das Beste daraus. Es war nicht das zauberhafte Offensivspektakel, das wir von Bayer 04 in dieser Saison schon mehrfach gesehen haben – aber es war ein Spiel, in dem die Werkself ihre defensiven Hausaufgaben machte. Ein Punkt in München ist eben auch ein Zeichen dafür, dass dieses Team gereift ist.

Xabi Alonso brachte es auf den Punkt: „Wir waren bereit zu leiden.“ Genau das zeichnet erfolgreiche Teams aus – das Wissen, dass man nicht immer glänzen muss, sondern manchmal einfach nur funktionieren. Und das tat Bayer 04. Auch wenn die Münchner zweimal den Pfosten trafen und mehr Ballbesitz hatten – am Ende zählte das Ergebnis. Und das liest sich mit 1:1 eben ziemlich gut aus Leverkusener Sicht.

Noch vor wenigen Jahren hätte man solche Spiele verloren. Gerade in München, wo man regelmäßig unter die Räder kam. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Bayer 04 hat es nun vier Mal in Folge geschafft, gegen die Bayern in der Bundesliga ungeschlagen zu bleiben. Das ist nicht nur eine Statistik, die gut aussieht, sondern vor allem ein Beleg dafür, dass in Leverkusen endlich etwas zusammenwächst. Ein Team, das auch in den großen Spielen bestehen kann. Ein Team, das auch mal die Zähne zeigt und nicht nur auf sein feines Füßchen vertraut.

Natürlich darf man sich nach einem Punkt in München nicht in den Himmel loben, aber es scheint, als ob Xabi Alonso eine klare Idee verfolgt. Stabilität und Effizienz sind zwei Tugenden, die Bayer 04 lange gefehlt haben. Klar, es gibt immer noch Luft nach oben – das sagen auch die Spieler selbst, wie Granit Xhaka es nach dem Spiel treffend formulierte. Aber wenn man gegen die Bayern bestehen kann, dann darf man auch mal zufrieden sein.

Mit dem Punkt im Gepäck kann sich die Werkself jetzt auf die kommende Aufgabe konzentrieren: Der AC Mailand kommt nach Leverkusen! In der Champions League wird ein anderes Spiel auf dem Programm stehen, aber eines bleibt sicher: Bayer 04 hat gezeigt, dass sie bereit sind, auch in den ganz großen Spielen abzuliefern. Es wird spannend zu sehen, wie die Mannschaft am Dienstag auftreten wird.

Fazit: Der Punkt in München war ein hart erkämpfter und gleichzeitig ein verdienter. Mit Stabilität und Effizienz hat sich Bayer 04 in die Riege der ernsthaften Bayern-Jäger eingereiht. Und das mit Stil.

Montag, 23. September 2024

Ein Eigentor und sieben Treffer – Wenn die Defensive Urlaub macht

Es gibt Spiele, die das Herz höherschlagen lassen. Und dann gibt es Partien wie das 4:3 von Bayer 04 gegen den VfL Wolfsburg – eine Achterbahnfahrt für die Nerven und ein wilder Ritt zwischen Freude und Frust. Als Bayer-Fan hat man ja schon einiges erlebt, aber an diesem Spieltag war die Werkself besonders kreativ, sowohl im Tore schießen als auch im Verteidigen, oder besser: im Nicht-Verteidigen.

Ein kurioses Eigentor von Neuzugang Nordi Mukiele in der fünften Minute setzte den Ton für das Spektakel, und das in seinem Startelf-Debüt. Willkommen in Leverkusen, Nordi! Doch der Ausrutscher wurde schnell weggesteckt, denn Florian Wirtz und Jonathan Tah sorgten für die zwischenzeitliche Führung, bevor es mal wieder knüppeldick kam. Denn wie es bei Bayer oft so läuft, folgte prompt der nächste Rückschlag: Zwei Gegentore noch vor der Halbzeitpause. Statt mit einer komfortablen Führung in die Kabine zu gehen, fand sich die Werkself plötzlich in einem 2:3-Rückstand wieder.

Wie man in Leverkusen jedoch weiß, gibt man niemals auf. Trainer Xabi Alonso zückte in der Pause die richtigen Karten, brachte frische Kräfte und bewies erneut ein goldenes Händchen. Piero Hincapie egalisierte nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff, und es war, als ob die Mannschaft plötzlich wieder Vertrauen in ihr Spiel fand. Doch eine Frage bleibt bestehen: Wie oft will sich Bayer in dieser Saison noch selbst in die Bredouille bringen?

Denn die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Neun Gegentore nach vier Spielen. Das ist für eine Mannschaft, die in der letzten Saison gerade einmal 24 Gegentreffer in 34 Spielen kassierte, ein deutlicher Weckruf. Nicht nur Granit Xhaka, sondern auch die Fans sehen es kritisch, wenn man zwar im Angriff glänzt, aber hinten Löcher wie ein Schweizer Käse aufweist. Der Vergleich mit der letztjährigen Meister-Abwehr ist beinahe schmerzhaft. Wo einst Stabilität und taktische Disziplin herrschten, ist nun Verunsicherung und Leichtsinn eingezogen.

Dass die Offensive trotz allem nicht müde wird, sich die drei Punkte zu erkämpfen, ist der große Lichtblick in dieser Saison. Vor allem Neuzugang Victor Boniface, der mit seinem Last-Minute-Treffer die Fans in der BayArena erneut in Ekstase versetzte, zeigt, dass er nicht nur Tore schießen kann, sondern auch Nerven aus Stahl besitzt. Es war sein mittlerweile drittes wichtiges Tor in den Schlussminuten in dieser noch jungen Saison – ein echter Joker im Ärmel von Xabi Alonso. Doch während die Fans über die späte Erlösung jubelten, machte sich bei vielen ein ungutes Gefühl breit: Mit einer solchen Abwehrleistung wird es gegen die kommenden Gegner – allen voran Bayern München – schwer werden.

Natürlich ist es schön, wenn die Offensive blendend funktioniert. Spieler wie Florian Wirtz oder Patrik Schick sorgen regelmäßig für magische Momente, die einen aus den Sitzen reißen. Aber wenn hinter ihnen die Verteidigung derart wackelt, muss man sich fragen, wie lange dieser Drahtseilakt gut geht. Schon gegen RB Leipzig gab es drei Gegentore – nun wieder gegen Wolfsburg. Man hat das Gefühl, dass in Leverkusen noch immer keine richtige Balance gefunden wurde. Die Dominanz im Ballbesitz und die Kreativität nach vorne stehen im Gegensatz zur anfälligen Defensive, die sich regelmäßig selbst ins Abseits manövriert.

Was also tun? Xabi Alonso und seine Mannschaft stehen nun vor einer entscheidenden Phase. Mit dem anstehenden Auswärtsspiel beim FC Bayern München und dem Champions-League-Duell gegen AC Mailand warten zwei echte Prüfsteine. Die Zeit für Experimente ist vorbei. Leverkusen muss sich defensiv stabilisieren, will man nicht Gefahr laufen, in diesen Partien gnadenlos ausgekontert zu werden. Der Schlüssel wird darin liegen, das richtige Gleichgewicht zwischen Angriffslust und Abwehrdisziplin zu finden. Einfach wird das sicher nicht – aber wer Bayer 04 kennt, weiß, dass diese Mannschaft zu Überraschungen fähig ist.

Bis dahin bleibt den Fans nur die Hoffnung, dass die Werkself im Spiel gegen den Rekordmeister eine Reaktion zeigt. Vielleicht bringt die Aussicht auf ein großes Spiel ja auch die nötige Schärfe in der Defensive zurück. Eines ist jedenfalls sicher: Spannend wird es. Aber vielleicht wäre ein etwas ruhigeres Spiel fürs Nervenkostüm auch mal ganz angenehm.

Freitag, 20. September 2024

Hexenkessel abgebrannt: Wie Bayer 04 in Rotterdam nicht nur die Stimmung, sondern auch Feyenoord zerstörte

Es war ein Champions-League-Abend, der aus Leverkusener Sicht kaum perfekter hätte laufen können. Schon im Vorfeld hatte das Spiel bei Feyenoord Rotterdam einiges versprochen: Ein berüchtigtes Stadion, in dem die Fans lautstark feiern und eine Mannschaft, die in der Eredivisie Jahr für Jahr zu den Topteams gehört. Doch was die Leverkusener Werkself an diesem Abend auf den Platz zauberte, ließ selbst die enthusiastischsten Feyenoord-Fans verstummen – und das schon nach fünf Minuten.

Das Aufeinandertreffen im De Kuip, jenem Kessel aus Beton und Bass, begann genau so wie erwartet: Lautstark, intensiv und mit dem Gefühl, dass Feyenoord hier den Ton angeben würde. Doch da hatten die Niederländer die Rechnung ohne Bayer 04 gemacht. Statt unter dem Druck des Hexenkessels einzubrechen, spielte die Mannschaft von Xabi Alonso so, als wäre sie völlig immun gegen den Lärm. Gleich zu Beginn übernahm ein Mann das Zepter, auf den man bei Leverkusen ohnehin stets seine Hoffnungen setzt: Florian Wirtz.

Mit seiner Spielfreude und Coolness war er es, der den niederländischen Pokalsieger frühzeitig schockte. Schon nach fünf Minuten ließ Wirtz den Ball ins Netz zappeln und dämpfte die rot-weiße Euphorie erheblich. Es sollte nicht sein einziger Auftritt bleiben – denn während Feyenoord sich noch von diesem Schock zu erholen versuchte, drehte Leverkusen erst richtig auf.

Wirtz' Geschichte an diesem Abend war eine, wie sie sich kaum besser hätte schreiben lassen. Für ihn war es das erste Spiel in der Champions League – eine Bühne, auf der er lange hatte mitmischen wollen, aber durch Verletzungen ausgebremst wurde. Umso mehr brannte er darauf, zu zeigen, dass er nicht nur ein Versprechen für die Zukunft ist, sondern bereits im Hier und Jetzt auf Top-Niveau glänzen kann. Mit seinem zweiten Treffer in der 36. Minute schrieb er sogar deutsche Fußballgeschichte. Noch nie zuvor hatte ein deutscher Spieler bei seinem Champions-League-Debüt doppelt getroffen. Es war ein Abend, an dem Wirtz nicht nur Rotterdam, sondern auch das Geschichtsbuch eroberte.

Doch es wäre zu einfach, den Erfolg allein auf Wirtz zu reduzieren. Die gesamte Mannschaft zeigte eine Effizienz, die man in der Champions League braucht, um weit zu kommen. Leverkusen nutzte nahezu jede sich bietende Chance – und das mit einer Kaltblütigkeit, die Feyenoord den Glauben an ein Comeback nahm. Alejandro Grimaldo und ein Eigentor des bedauernswerten Timon Wellenreuther sorgten dafür, dass es zur Halbzeit bereits 4:0 stand.

Interessant ist, wie diese Partie den aktuellen Kurs von Bayer Leverkusen widerspiegelt. Unter Xabi Alonso hat sich die Werkself zu einem Team entwickelt, das nicht nur attraktiv und offensiv spielt, sondern gleichzeitig enorm effizient ist. In der Bundesliga mischt man schon seit Saisonbeginn ganz vorne mit, und in der Champions League scheint man ebenfalls bereit zu sein, die großen Gegner herauszufordern. Es war nicht nur ein Sieg, sondern ein Statement.

Auch wenn die zweite Hälfte deutlich ruhiger verlief und die Leverkusener das Spiel nur noch verwalteten, hatte Feyenoord in keiner Phase die Chance, das Ruder herumzureißen. Selbst kleinere Offensivbemühungen wurden von der Leverkusener Abwehr und Keeper Lukas Hradecky souverän entschärft.

Was dieser Sieg aber auch zeigt, ist die Tiefe des Kaders. Spieler wie Aleix Garcia und Jeanuel Belocian bekamen ihre ersten Minuten auf der großen europäischen Bühne und fügten sich nahtlos ins Spiel ein. Es scheint, als hätte Bayer 04 in dieser Saison nicht nur elf starke Spieler, sondern einen Kader, der auf jeder Position doppelt besetzt ist und selbst in intensiven Phasen wie der Champions League und Bundesliga voll konkurrenzfähig bleibt.

Jetzt, nach diesem perfekten Start, richtet sich der Blick bereits auf den nächsten Gegner: AC Mailand. Ein Klassiker im europäischen Fußball. Und während die Werkself sich auf die Italiener vorbereitet, wartet in der Bundesliga noch der VfL Wolfsburg und ein brisantes Spitzenspiel gegen den FC Bayern München. Doch nach diesem Auftritt in Rotterdam dürfte klar sein: Bayer 04 Leverkusen ist in dieser Saison eine Mannschaft, die Großes erreichen kann – egal, wie heiß der Hexenkessel auch sein mag.

Sonntag, 15. September 2024

Boniface-Doppelpack und die Kunst, ein Spiel locker auszukicken

Bayer Leverkusen ist zurück auf der Erfolgsspur, und das mit einem souveränen 4:1-Auswärtssieg gegen Hoffenheim. Nach der Niederlage gegen Leipzig vor der Länderspielpause hätte man vermuten können, dass die Werkself vielleicht noch ein bisschen angeknackst auftritt, aber das Gegenteil war der Fall. Victor Boniface, mittlerweile so etwas wie der Torgarant der Mannschaft, lieferte mit zwei Treffern und einer Vorlage eine Leistung ab, die das Prädikat "meisterlich" verdient. Man könnte fast sagen, Boniface macht in dieser Saison so etwas wie einen „Doppelpack zum Lebensstil“.

Schon früh zeichnete sich ab, dass Bayer in diesem Spiel nichts anbrennen lassen würde. Martin Terrier, einer der Neuzugänge, eröffnete den Torreigen mit einem schönen Treffer nach Vorarbeit von – natürlich – Boniface. Dabei musste der VAR kurz eingreifen, um das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu überprüfen, aber am Ende zählte der Treffer und Bayer war auf Kurs. Die erste Halbzeit verlief insgesamt in einem sehr dynamischen Tempo. Leverkusen kontrollierte das Spiel und ließ Hoffenheim nur selten wirklich zur Entfaltung kommen. Zwar gelang Mergim Berisha noch der Anschlusstreffer, doch wirklich bedrohlich wurde es für die Werkself nie.

In der zweiten Hälfte schaltete Bayer zunächst einen Gang zurück, aber das reichte immer noch, um die Kontrolle zu behalten. Als Florian Wirtz dann im Strafraum zu Fall gebracht wurde und den fälligen Elfmeter selbst verwandelte, war der Widerstand der Kraichgauer endgültig gebrochen. Nur drei Minuten später legte Boniface noch einmal nach und schoss das 4:1, was die Partie endgültig entschied. Das war nicht nur der zweite Treffer des Nigerianers, sondern auch das Signal, dass Bayer den Gegner spätestens jetzt in der Tasche hatte.

Auch abseits der Torjägerliste gab es positive Nachrichten: Neuzugang Nordi Mukiele durfte sein Debüt feiern und machte seine Sache in den letzten Minuten des Spiels ordentlich. Terrier, der mit seinem ersten Bundesligator glänzte, fügt sich ebenfalls immer besser in die Mannschaft ein. Mit dieser Breite im Kader dürfte Leverkusen in dieser Saison noch für einige Überraschungen gut sein. Xabi Alonso scheint es jedenfalls gelungen zu sein, nach der Niederlage gegen Leipzig die richtigen Hebel umzulegen. Sein Team wirkte fokussiert, strukturiert und zeigte kaum Schwächen, abgesehen von einigen Wacklern kurz vor der Pause.

Statistisch ist der Sieg in Sinsheim ein weiterer Meilenstein: Die Werkself ist nun seit 19 Auswärtsspielen ungeschlagen, was beeindruckend genug ist, um sogar Bayern-Fans ein anerkennendes Nicken zu entlocken. Es war zudem das erste Mal, dass Bayer in einer Bundesligasaison mit zwei Auswärtssiegen startete. Victor Boniface ist auf dem besten Weg, in den kommenden Wochen und Monaten das Gesicht der Leverkusener Offensive zu werden – wenn er das nicht schon längst ist. Mit seinen zwei Toren und der Vorlage in Sinsheim hat er gezeigt, dass er für die Gegner brandgefährlich ist.

Die nächsten Herausforderungen lassen nicht lange auf sich warten. Schon am Donnerstag geht es in der Champions League gegen Feyenoord Rotterdam, und am Sonntag wartet der VfL Wolfsburg in der Bundesliga. Eines ist sicher: Mit einer Leistung wie gegen Hoffenheim braucht sich Bayer weder in Europa noch in der Liga verstecken. Wenn Boniface und Co. weiter in dieser Form auflaufen, könnte diese Saison ein ganz besonderes Kapitel in der Vereinsgeschichte werden. Leverkusen hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet – und das könnte erst der Anfang sein.

Sonntag, 1. September 2024

462 Tage später: Leipzig zerschlägt die Werkself-Serie

Es hätte so schön weitergehen können! Bayer 04 war seit über einem Jahr ungeschlagen in der Bundesliga, doch Leipzig kam vorbei und beendete die Serie nach 462 Tagen – natürlich mit einem dramatischen 2:3. Dieses Aufeinandertreffen mit RB Leipzig entwickelte sich, wie erwartet, wieder zu einem Spektakel. Im dritten Duell in Folge fielen fünf Tore, diesmal allerdings zum Leidwesen der Werkself-Fans, denn die Sachsen waren nach einem 0:2-Rückstand einfach abgezockter.

Der Beginn des Spiels sah vielversprechend aus. Bayer 04 legte furios los, und Jeremie Frimpong schoss in der 39. Minute zur verdienten Führung ein. Alejandro Grimaldo legte kurz darauf mit einem präzisen Abschluss nach – 2:0 zur Halbzeit! Doch bevor die Pausenlimo ausgepackt werden konnte, hatte Kevin Kampl etwas dagegen und verkürzte in der Nachspielzeit. Diese Szene sollte noch Folgen haben.

Die zweite Halbzeit? Ein Alptraum für die Leverkusener Fans. Leipzig kam mit ordentlich Dampf aus der Kabine und setzte die Werkself zunehmend unter Druck. Erst erzielte Lois Openda den Ausgleich, und dann ließ er auch noch das Siegtor folgen. Ein Doppelschlag, der Bayer den ersten Liga-Dämpfer seit Ewigkeiten beschert hat. Der erhoffte Ausgleich? Fehlanzeige, trotz aller Bemühungen.

Trainer Xabi Alonso analysierte nüchtern: „Nach dem 2:0 haben wir die Kontrolle verloren und Leipzig zu viel Raum gegeben.“ Genau hier lag der Knackpunkt – die Defensive, sonst so stabil, war gegen die Leipziger Offensive löchrig wie ein Schweizer Käse. Jonathan Tah sprach es klar an: „Wir haben in einigen Situationen geschlafen.“ In der Bundesliga kann man sich solche Blackouts einfach nicht leisten, vor allem nicht gegen einen Gegner wie Leipzig, der Fehler eiskalt bestraft.

Die Zahlen nach dem Spiel: 62 Prozent Ballbesitz, 26:8 Torschüsse und 18:2 Ecken zugunsten von Bayer 04. Das klingt nach einem klaren Sieg – wenn Fußball doch nur so einfach wäre! Doch all diese Dominanz brachte am Ende nichts, wenn man den Gegner in den entscheidenden Momenten gewähren lässt.

Jetzt heißt es erstmal Durchatmen. Die erste Länderspielpause der Saison steht an, Zeit für die Werkself, die Wunden zu lecken. Einige Spieler werden für ihre Nationalteams im Einsatz sein, während Xabi Alonso den Rest des Kaders auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Am 14. September geht es dann nach Sinsheim zu Hoffenheim – eine Chance, den Fehlstart direkt zu korrigieren und die Erfolgsserie neu zu starten.

Donnerstag, 29. August 2024

Ein Hofmann allein macht noch keinen Sommer

Bayer 04 hat es geschafft: Mit einem knappen 1:0-Sieg gegen den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena zieht die Werkself in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Doch der Titelverteidiger tat sich schwerer als erwartet und zeigte in Jena eine durchwachsene Leistung. Einzig Jonas Hofmann schien die Zielsicherheit gepachtet zu haben und erzielte per Kopf das entscheidende Tor des Abends nach einer präzisen Flanke von Alejandro Grimaldo.

Xabi Alonso rotierte fleißig und nahm im Vergleich zum Bundesliga-Auftakt in Mönchengladbach sieben Veränderungen in der Startelf vor. Im Tor ersetzte Matej Kovar den erkrankten Lukas Hradecky, und auch in der Abwehr und im Mittelfeld gab es einige Umstellungen. Ein Wiedersehen mit Victor Boniface und Martin Terrier blieb den Fans allerdings verwehrt, da beide Spieler gesperrt waren. Erfreulich war hingegen der Einsatz von drei U19-Spielern im Kader, was den Fans einen kleinen Blick in die Zukunft ermöglichte.

Zu Beginn des Spiels schien Bayer 04 die Partie fest im Griff zu haben. Mit viel Ballbesitz und sicherem Passspiel versuchten die Leverkusener, die kompakt stehende Abwehr von Jena zu knacken. Amine Adli hatte in der 16. Minute Pech, als er nur den Pfosten traf. Die Jenaer machten es der Werkself allerdings alles andere als leicht und verteidigten couragiert. Der Regionalligist versteckte sich nicht und suchte immer wieder mutig den Weg nach vorne. Leverkusen hatte Schwierigkeiten, sein Spiel durchzusetzen, und so ging es torlos in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel brachte Alonso mit Alejandro Grimaldo frischen Wind in die Partie. Der Spanier zeigte sich sofort von seiner besten Seite und lieferte in der 52. Minute die perfekte Flanke auf den Kopf von Jonas Hofmann, der die Werkself mit 1:0 in Führung brachte. In der Folgezeit verlegte sich Bayer 04 allerdings mehr auf die Spielkontrolle, anstatt nachzulegen und die Führung auszubauen. Matej Kovar verhinderte in der 65. Minute mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich durch Seidemann, doch die Werkself musste bis zum Schluss zittern. Erst in der Nachspielzeit hatten die Leverkusener das Glück des Tüchtigen, als Jenas Muqaj aus kurzer Distanz übers Tor schoss.

Am Ende war es ein Arbeitssieg für Bayer 04 Leverkusen, der sicher nicht als Glanzleistung in die Geschichte eingehen wird, aber dennoch das Weiterkommen im Pokal sicherte. Der knappe Erfolg gegen einen gut aufgelegten Regionalligisten zeigt, dass die Mannschaft noch an einigen Stellschrauben drehen muss, um die hohen Ansprüche zu erfüllen. Am Samstag wartet mit dem Topspiel gegen RB Leipzig bereits die nächste Herausforderung auf die Werkself, und Xabi Alonso wird hoffen, dass seine Spieler bis dahin die nötige Frische und Schärfe zurückgewinnen.

Doch nicht nur das sportliche Geschehen stand im Mittelpunkt: Die Werkself lief mit Trauerflor auf, um dem kürzlich verstorbenen Christoph Daum zu gedenken, der den Verein in den späten 90er Jahren prägte. Zudem trugen die Spieler das Logo der Deutschen Krebshilfe auf dem Ärmel, um deren 50-jähriges Bestehen zu feiern und auf deren wertvolle Arbeit aufmerksam zu machen.

Insgesamt hat Bayer 04 die Pflichtaufgabe im DFB-Pokal erfüllt, auch wenn noch Luft nach oben ist. Der knappe Sieg könnte ein Weckruf zur rechten Zeit sein, denn die Saison ist noch jung, und die wirklich harten Prüfungen stehen erst noch bevor. Hoffen wir, dass die Werkself beim nächsten Spiel wieder mehr Glanz auf den Platz bringen kann – dann vielleicht auch mit etwas mehr Komfort für die Nerven der Fans.

Samstag, 24. August 2024

Last-Minute-Wahnsinn: Wenn Bayer 04 erst nach der 90. Minute so richtig warm wird

Bayer Leverkusen hat die neue Bundesliga-Saison mit einem Herzschlagfinale eröffnet, das selbst die härtesten Nerven auf die Probe gestellt hat. Beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach sicherte sich die Werkself in buchstäblich letzter Sekunde einen dramatischen 3:2-Sieg – und knüpfte damit nahtlos an die verrückten Schlussphasen der vergangenen Saison an.

Bereits in der ersten Halbzeit zeigten die Leverkusener, dass sie das Toreschießen nicht verlernt haben. Granit Xhaka eröffnete den Torreigen mit einem sehenswerten Treffer aus der Distanz, der die Fans im ausverkauften Borussia-Park verstummen ließ. Nicht lange danach legte Florian Wirtz nach, der seine brillante Form aus der letzten Saison zu bestätigen scheint. Die Gastgeber aus Mönchengladbach, anfangs noch zurückhaltend, fanden erst nach und nach ins Spiel, kämpften sich aber beeindruckend zurück.

Nach der Pause änderte sich die Dynamik des Spiels. Nico Elvedi verkürzte für die Borussen auf 1:2, und plötzlich war das Spiel wieder offen. Die Spannung stieg und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Leverkusen kurzzeitig die Kontrolle zu verlieren schien. Tim Kleindienst nutzte eine der Chancen und erzielte den Ausgleich, der die Hoffnung auf ein Remis bei den Gladbachern weckte. Doch Bayer 04 wäre nicht Bayer 04, wenn sie nicht auch in der Nachspielzeit ihre beste Form zeigen würden.

In einer verrückten Schlussphase, die 101 Minuten dauerte, fiel die Entscheidung. Ein Foul von Ko Itakura an Amine Adli führte nach einer VAR-Überprüfung zum Elfmeter für Leverkusen. Florian Wirtz trat an, scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Jonas Omlin, nutzte dann aber den Nachschuss, um den Ball doch noch über die Linie zu drücken und die drei Punkte zu sichern.

Damit setzte Leverkusen seine Serie der Last-Minute-Tore fort, die in der vergangenen Saison bereits zu einer Art Markenzeichen geworden war. Xabi Alonsos Team scheint ein besonderes Talent dafür entwickelt zu haben, in den entscheidenden Momenten zuzuschlagen – wenn die Gegner schon mit einem Punkt rechnen und die Zuschauer kurz davor sind, nach Hause zu gehen.

Der Sieg in Mönchengladbach zeigt, dass die Werkself bereit ist, die Jagd auf den nächsten Titel fortzusetzen, auch wenn es manchmal ein wenig Glück und eine ordentliche Portion Nachspielzeit braucht. Die Saison verspricht jedenfalls, spannend zu werden, wenn Bayer Leverkusen diesen Trend fortsetzt. Weiter geht es für die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Carl Zeiss Jena und kurz darauf in der Bundesliga gegen RB Leipzig – und man darf gespannt sein, ob die späten Treffer auch in den kommenden Spielen eine Rolle spielen werden.

Eines ist sicher: Für Fans mit schwachen Nerven könnte diese Saison eine echte Herausforderung werden. Aber für alle anderen verspricht sie viel Spannung, Nervenkitzel und sicherlich noch mehr von diesem typischen Bayer-Wahnsinn.

Mittwoch, 21. August 2024

Die niemalsmeister-Saisonprognose 2024/25

Die neue Saison steht kurz vor der Tür, Zeit meine niemalsmeister-Saisonprognose zu veröffentlichen. Ihr könnt wie immer zum Ende der Spielzeit meine Prognosefähigkeit gerne loben oder kritisieren.

Die letzten Saisonprognosen hatten dahingehend Konstanz, dass ich drei von vier Champions League-Teilnehmern richtig vorausgesagt hatte, im vergangenen Jahr vier von fünf. Nicht besonders gut war ich in der Vergangenheit bei den Absteigertipps. Dies hatte sich zwischenzeitlich ganz, ganz leicht verbessert, denn während der Corona-Zeit hatte ich beide direkten Absteiger richtig vorausgesagt. Im vorletzten Jahr hingegen hatten meine beiden direkten Abstiegskandidaten die Klasse gehalten. Dafür habe ich in der vergangenen Saison aber wenigstens einen von beiden direkten Absteigern richtig vorausgesagt

Und hier meine Einlauferwartungen für die kommende Saison 2024/25:

1.) Dose Leipzig: Ich glaube, Leipzig hat aus den Vorjahren gelernt. Der Kader verfügt über viele Spieler mit Potenzial und scheint langsam das System des Trainers zu verinnerlichen.

2.) Bayern München: Die Bayern versuchen das Maß aller Dinge zu sein, der Kader ist jedoch trotz der dreifachen Belastung viel zu groß, das gibt schnell Unruhe und Punktverluste.

3.) Bayer Leverkusen: Mit dem aktuellen Kader sollte es uns gelingen, erneut in die Champions League einzuziehen. Wir werden ja wieder von vielen als Geheimfavorit eingestuft, müssen aber realistischerweise den Umgang mit Niederlagen in diesem Jahr lernen.

4.) Borussia Dortmund: Die letzte Saison und das Verpassen des Titels wirken noch nach. Einige Leader haben den Verein verlassen und die Neuzugänge bergen ein gewisses Risikopotenzial.

5.) VfB Stuttgart: Die Mannschaft hat sicherlich im letzten Jahr über ihren Möglichkeiten gespielt. Die Neuzugänge müssen zeigen, dass sie die Abgänge kompensieren können. Mit dem Trainer ist aber allemal der internationale Wettbewerb drin.

6.) Eintracht Frankfurt: Ich befürchte, dass die letzten Transfers die Mannschaft eher geschwächt haben. Der Trainer ist trotz Sympathie der erste Wackelkandidat in der Liga. Danach könnte es eine Stabilisierung und einen internationalen Platz geben.

7.) SC Freiburg: Konstanz wird sich auch in diesem Jahr auszeichnen. Der neue Trainer sollte einen Platz im vorderen Mittelfeld erreichen, auch wenn die Erwartungshaltung im Breisgau zuletzt gestiegen ist.

8.) Hoffenheim: Schwierig einzuschätzen, aber sicherlich stärker als letztes Jahr. Viel verändert hat sich aber gegenüber dem Vorjahr nicht. Die Unruhe im Verein bleibt. Die Illusion sich international zu qualifizieren verpufft.

9.) VfL Wolfsburg: Mit dem Trainer gibt es genügend Luft, sich in diesem Jahr weiter zu verbessern. Mehr aber auch nicht.

10.) Borussia M'Gladbach: Ich bleibe dabei, der Trainer ist Top, das Umfeld eher nicht. Trotzdem sollte Borussia es wenigstens schaffen, sich im gesicherten Mittelfeld festzusetzen, was im Vergleich zu den Vorjahren als Erfolg zu werten ist.

11.) Mainz 05: Nach der schwierigen Vorsaison wird Mainz diesmal im gesicherten Mittelfeld landen. Die Rückkehr zur alten Heimstärke dürfte genügend Punkte sichern.

12.) Union Berlin: In der vorletzten Saison hat Union sicherlich über dem eigenen Limit gespielt, im letzten Jahr darunter. Die Köpenicker sind aber zu gefestigt, um erneut einzubrechen.

13.) Werder Bremen: Die anhaltenden Personal-Diskussionen und finanziellen Notwendigkeiten bringen zumindest zu Saisonbeginn Unsicherheiten. Es sollte aber auch diesmal reichen, da die Mannschaft stärker ist als der Rest der darunter stehenden Teams.

14.) FC Augsburg: Wundertüte Augsburg. Eigentlich kann diese Nichtübermannschaft nicht mehr reißen. Die ganze Zeit sollte die Mannschaft im Abstiegskampf sein, aber irgendwie schaffen sie es wieder, die Klasse zu halten.

15.) VfL Bochum: Die Euphorie in Bochum ist nach dem Klassenerhalt in der Relegation trotz Pokalaus für die entscheidenden Punkte gut. Auch dieses Jahr wird wieder schwierig, aber die Relegation wird vermieden.

16.) FC St. Pauli: Als Aufsteiger hat man es immer schwer. Die Mannschaft ist aber personell stärker als Heidenheim und Kiel. Faszination Millerntor gibt die entscheidenden Punkte, die zur Relegation reichen.

17.) Heidenheim: Ja, das zweite Jahr nach dem Aufstieg sollte auch für Heidenheim die bittere Realität  aufzeigen. Der unbeschwerte Fußball ist vorbei, einige Leistungsträger nicht mehr da. Das führt zum direkten Abstieg.

18.) Holstein Kiel: Die Mannschaft ist klarer Underdog und von fast allen als Abstiegskandidat Nummer 1 gesetzt. Doch das birgt zwar die Chance, hier und da auch auswärts den einen oder anderen Punkt einzufahren. Reichen wird es nicht.

Sonntag, 18. August 2024

Der Trophäenschrank kennt jetzt auch den Supercup - Wir können immer noch Comeback

Die neue Saison beginnt für Bayer 04 Leverkusen genauso, wie die alte aufgehört hat – mit einem Titel! In einem nervenaufreibenden Supercup-Finale gegen den VfB Stuttgart setzte sich die Werkself nach einem intensiven Duell letztlich im Elfmeterschießen durch. Für alle, die ihre Fingernägel noch haben: Herzlichen Glückwunsch! Denn das erste Pflichtspiel der Saison 2024/25 hatte es in sich.

Bayer startete mit viel Energie in die Partie, und schon in der 11. Minute brachte Victor Boniface die Werkself in Führung. Nach einer sauber ausgeführten Ecke landete der Ball bei Edmond Tapsoba, dessen Kopfball Victor Boniface nur noch über die Linie schieben musste. Doch bevor sich die Fans über die Führung freuen konnten, schlug Stuttgart bereits vier Minuten später zurück. Enzo Millot nutzte eine Unachtsamkeit in der Leverkusener Defensive und glich per Flachschuss aus.

Das Spiel nahm danach richtig Fahrt auf. Es folgte eine folgenschwere Szene, die das Match für die Werkself komplizierter machen sollte: Martin Terrier sah nach einem harten Einsteigen gegen Demirovic die Rote Karte, und Bayer war fortan in Unterzahl. Stuttgart, das ohnehin druckvoll spielte, bekam durch die zahlenmäßige Überlegenheit die Oberhand und traf in der zweiten Halbzeit verdient durch Deniz Undav zum 2:1. Für einen Moment sah es so aus, als würde der Supercup-Titel an die Schwaben gehen.

Doch Bayer 04 wäre nicht Bayer 04, wenn sie nicht noch einen Pfeil im Köcher hätten. Trotz Unterzahl zeigte das Team von Xabi Alonso eine beeindruckende Moral. In den letzten Minuten der regulären Spielzeit sorgte Patrik Schick mit einem typischen Last-Minute-Tor für den erlösenden Ausgleich. Ein perfekter Steckpass von Grimaldo, eine kurze Drehung von Schick, und schon zappelte der Ball im Netz.

Im anschließenden Elfmeterschießen zeigten die Leverkusener ihre ganze Coolness. Während alle Werkself-Schützen sicher verwandelten, behielt Lukas Hradecky im Tor die Nerven und parierte einen Versuch der Stuttgarter. Als Silas dann den letzten Elfmeter weit über das Tor schoss, war der Supercup-Sieg perfekt. Es war der erste Supercup-Titel in der Geschichte von Bayer 04 Leverkusen – und wenn man bedenkt, dass es früher eher die Bayern waren, die solche Titel mitnahmen, fühlt sich das gleich doppelt gut an.

Nach diesem erfolgreichen Start geht der Blick nun Richtung Bundesliga-Auftakt. Am kommenden Freitag wartet Borussia Mönchengladbach, und die Werkself wird mit breiter Brust in diese Partie gehen. Denn eines ist sicher: Diese Mannschaft hat Comeback-Qualitäten, die in der Liga sicherlich noch für einige spannende Momente sorgen werden. Die Moral stimmt, die Nerven sind stark.

Sonntag, 26. Mai 2024

Doppelt hält besser: Bayer 04 auf dem Gipfel der Glückseligkeit!

Es war ein Finale, das die Herzen der Bayer 04-Fans höherschlagen ließ. Im Vergleich zum UEFA Europa League-Finale gegen Atalanta Bergamo am Mittwoch, das mit einem 0:3 verloren ging, nahm Cheftrainer Xabi Alonso sechs Änderungen in der Startaufstellung vor. Lukas Hradecky stand anstelle von Matej Kovar im Tor, und Odilon Kossounou, Robert Andrich, Alejandro Grimaldo, Jonas Hofmann und Patrik Schick waren neu dabei.

Granit Xhaka brachte die Werkself mit einem Traumtor in der 16. Minute in Führung. Kaiserslautern versuchte von Beginn an, Bayer 04 mit hohem Pressing unter Druck zu setzen, doch die Werkself blieb unbeeindruckt und dominierte mit viel Ballbesitz. Jeremie Frimpong setzte früh ein Zeichen, als er sich auf der rechten Seite gegen zwei Lauterer durchsetzte, aber an Torwart Julian Krahl scheiterte. Nur wenige Minuten später versuchte es Florian Wirtz ebenfalls, aber auch er konnte Krahl nicht überwinden. Dann kam der große Moment: Xhaka zog aus der Distanz ab und traf perfekt in den Winkel.

Nach dem Führungstreffer kontrollierte Bayer 04 das Spielgeschehen weiter, während sich Kaiserslautern tief in die eigene Hälfte zurückzog. Patrik Schick hatte eine weitere gute Möglichkeit, doch die FCK-Abwehr klärte in letzter Sekunde. Defensiv stand die Werkself sicher und ließ Kaiserslautern kaum Raum für Offensivaktionen. Kurz vor der Halbzeitpause gab es jedoch einen Schockmoment: Odilon Kossounou, der bereits früh Gelb gesehen hatte, wurde nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Trotz Unterzahl ging Bayer 04 mit einer 1:0-Führung in die Pause.

Die zweite Hälfte begann mit einer Verzögerung aufgrund von Pyrotechnik im Stadion. Doch auch mit einem Mann weniger blieb Bayer 04 die dominierende Mannschaft. Die eingewechselten Amine Adli und Josip Stanisic brachten frischen Wind und sorgten sofort für Gefahr. Adli versuchte es mit einem Fernschuss, und Stanisic verfehlte nach einer Ecke nur knapp das Tor. Bayer 04 agierte nun defensiver und ließ Kaiserslautern mehr Ballbesitz, blieb aber bei Kontern gefährlich. Ragnar Ache hatte die beste Chance für den FCK, aber Hradecky parierte souverän.

In der Schlussphase nahm Bayer 04 dem Gegner immer wieder den Ball ab und erspielte sich weitere Chancen. Jeremie Frimpong und Florian Wirtz hatten Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden, scheiterten jedoch knapp. So blieb es nach sechs Minuten Nachspielzeit beim 1:0 für Bayer 04. Damit holte die Werkself den zweiten DFB-Pokalsieg der Klubgeschichte und krönte sich zum Double-Sieger der Saison 2023/24.

Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Die Spieler rannten in die Fankurve, sangen und feierten mit den mitgereisten Anhängern. Es war ein emotionaler Moment, als Kapitän Lukas Hradecky den DFB-Pokal um 22:22 Uhr in den Berliner Nachthimmel stemmte.

Die Feierlichkeiten endeten jedoch nicht im Olympiastadion. Am Sonntag, den 26.5.2024, kehrte die Werkself nach Leverkusen zurück, um das Double gebührend zu feiern. Nach der Landung am Flughafen Köln/Bonn ging es im Mannschaftsbus zum Schloss Morsbroich, wo sich das Team in das Goldene Buch der Stadt Leverkusen eintrug. Anschließend fuhren die Spieler in einem Korso zur BayArena, wo sie von tausenden Fans begeistert empfangen wurden. Das Stadion öffnete bereits um 12:30 Uhr, und die Fans konnten das Bühnenprogramm sowie die Ankunft der Mannschaft auf großen Video-Leinwänden verfolgen.

Die Saison 2023/24 wird für immer in den Köpfen der Bayer 04-Fans bleiben. Das erste Double der Klubgeschichte, errungen in der 120. Saison nach Vereinsgründung, ist ein Triumph, der unvergessen bleibt. Von der ersten Runde des DFB-Pokals bis zum krönenden Abschluss in Berlin – diese Werkself hat sich einen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs gesichert.

Donnerstag, 23. Mai 2024

Ein Hattrick mit Herzschmerz: Bayer 04 und das Finale zum Vergessen

Manche Geschichten aus dem Fußball sind schwer zu verdauen – und das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo gehört definitiv dazu. Bayer 04 Leverkusen musste sich nach einer beeindruckenden Serie von 51 ungeschlagenen Pflichtspielen ausgerechnet im Endspiel der UEFA Europa League mit einem schmerzhaften 0:3 geschlagen geben.

Die Bühne war grandios: Dublin, eine ausverkaufte Arena, 46.500 Zuschauer, davon 12.000 aus Leverkusen angereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Die Stimmung war prächtig, die Fans waren optimistisch, doch der Abend entwickelte sich anders als erhofft. Trainer Xabi Alonso hatte im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel einige Änderungen vorgenommen: Matej Kovar ersetzte Lukas Hradecky im Tor, Josip Stanisic rückte für Odilon Kossounou in die Abwehr, und Exequiel Palacios spielte anstelle von Robert Andrich im Mittelfeld. Piero Hincapie und Florian Wirtz starteten ebenfalls, Victor Boniface und Jonas Hofmann nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Das Spiel begann aggressiv, doch bereits früh schlichen sich einfache Ballverluste ins Leverkusener Spiel ein. In der 12. Minute dann der erste Rückschlag: Davide Zappacosta fand mit einer flachen Hereingabe Ademola Lookman, der am zweiten Pfosten zum 1:0 einschob. Keine zwölf Minuten später war es wieder Lookman, der die Kugel ins rechte untere Eck schlenzte – 2:0 für Atalanta. Bayer 04 kam kaum zu nennenswerten Chancen, die Italiener verteidigten aufmerksam und ließen wenig zu.

In der zweiten Hälfte brachte Alonso mit Victor Boniface einen frischen Stürmer, doch auch das sollte keine Wende bringen. Trotz 67 Prozent Ballbesitz nach einer Stunde fehlte Leverkusen die letzte Konsequenz. Atalanta blieb stark in der Defensive und nutzte eine weitere Konterchance in der 75. Minute erneut durch Lookman, der seinen Hattrick perfekt machte und zum 3:0-Endstand traf.

Die Werkself war damit besiegt, und trotz eines letzten Aufbäumens, inklusive einer strittigen Szene im Strafraum, blieb der Ehrentreffer aus. Schiedsrichter István Kovács entschied auch nach Einschreiten des VAR auf kein Foul.

Für Leverkusen bleibt diese Niederlage schmerzlich, besonders nach einer Saison, die so vielversprechend begann und über lange Strecken dominierte wurde. Die Rekordserie von 51 ungeschlagenen Spielen ist nun beendet, und die erste Niederlage der Saison traf ausgerechnet im wichtigsten Spiel.

Doch die Saison ist noch nicht vorbei. In wenigen Tagen steht bereits das nächste Finale an: Im DFB-Pokal trifft Bayer 04 im Berliner Olympiastadion auf den 1. FC Kaiserslautern. Es bleibt die Chance, die Saison mit einem nationalen Titel zu krönen und die Enttäuschung aus Dublin hinter sich zu lassen. Die Fans, die ihre Mannschaft trotz der Niederlage in Dublin lautstark unterstützten, werden auch in Berlin wieder alles geben, um ihre Werkself nach vorne zu peitschen.

Auf geht's, Leverkusen – es ist noch nicht vorbei!

Montag, 20. Mai 2024

Der niemalsmeister (war gestern) Saisonrückblick: Prognose versus Endstand

Am 6.8.2023 hatte ich die Saisonprognose abgegeben:

https://niemalsmeister.blogspot.com/2023/08/die-niemalsmeister-saisonprognose-202324.html

Hier nun der kritische Vergleich zwischen Prognose und Endstand:

 

1. Bayer 04 Leverkusen

Prognose: 2. Platz Endstand: 1. Platz Vergleich: Leverkusen hat die Prognose übertroffen und gezeigt, dass aus Geheimfavoriten echte Meister werden können. Offenbar war der Wechsel von "geheim" zu "offensichtlich" in diesem Jahr ihre beste Taktik.

2. VfB Stuttgart

Prognose: 11. Platz Endstand: 2. Platz Vergleich: Die Schwaben haben meine Prognose gelassen in der Schwabenquelle ertränkt und sind aufgestiegen wie ein guter Sauerteig. Diese Euphorie braucht definitiv ein eigenes Kapitel im Buch der Bundesliga-Überraschungen.

3. FC Bayern München

Prognose: 1. Platz Endstand: 3. Platz Vergleich: Die Bayern haben dieses Jahr etwas zu sparsam mit der Dominanz gewürzt. Das Ergebnis? Ein überraschend mildes Gericht auf dem dritten Platz. Nicht ganz das Feuerwerk, das man erwartet hatte.

4. RB Leipzig

Prognose: 3. Platz Endstand: 4. Platz Vergleich: Leipzig, nur leicht vom Prognosen-Podest gestolpert. Vielleicht fehlten doch ein paar Schlüsselzutaten, um das Rezept für den dritten Platz perfekt zu machen.

5. Borussia Dortmund

Prognose: 4. Platz Endstand: 5. Platz Vergleich: Dortmund hat es fast geschafft, die Prognose zu erfüllen, wäre da nicht diese kleine, nervige Stufe gewesen, auf der sie gestolpert sind. So bleibt es bei Platz 5 – nahe dran, aber doch so fern.

6. Eintracht Frankfurt

Prognose: 5. Platz Endstand: 6. Platz Vergleich: Frankfurt, leicht versetzt hinter der Prognose. Offenbar war der prognostizierte Rückenwind eher eine leichte Brise.

7. TSG Hoffenheim

Prognose: 9. Platz Endstand: 7. Platz Vergleich: Hoffenheim hat meine Erwartungen übertroffen, oder vielleicht haben sie einfach die anderen unter den Tisch gespielt. Ein gutes Beispiel dafür, dass man die Hoffnung (und Hoffenheim) nie aufgeben sollte.

8. 1. FC Heidenheim 1846

Prognose: 15. Platz Endstand: 8. Platz Vergleich: Heidenheim, von fast allen unterschätzt, hat bewiesen, dass auch Underdogs beißen können. Wer hätte das gedacht? (Ich offensichtlich nicht.)

9. SV Werder Bremen

Prognose: 13. Platz Endstand: 9. Platz Vergleich: Bremen hat die turbulenten Gewässer besser navigiert als erwartet. Ein klarer Fall von "Wir haben den Kurs gehalten", trotz meiner Prognose.

10. Sport-Club Freiburg

Prognose: 7. Platz Endstand: 10. Platz Vergleich: Freiburg hat etwas an Konstanz eingebüßt. Die Dreifachbelastung hat wohl doch ihre Spuren hinterlassen, oder vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch.

11. FC Augsburg

Prognose: 17. Platz Endstand: 11. Platz Vergleich: Augsburg, entschlossen, nicht den Abstiegsprognosen zu folgen, hat sich wacker geschlagen. Sie haben das "Nichtübermannschaft"-Label abgeschüttelt und sind überraschend aufgetaucht wie ein Phönix aus der Asche.

12. VfL Wolfsburg

Prognose: 6. Platz Endstand: 12. Platz Vergleich: Wolfsburg hat den Anschluss verloren und ist vom prognostizierten Erfolgsweg abgebogen. Ein Fall von Navi-Defekt, würde ich sagen.

13. 1. FSV Mainz 05

Prognose: 12. Platz Endstand: 13. Platz Vergleich: Mainz hat sich relativ nah an der Prognose gehalten, nur minimal danebengelegen. Ein bisschen wie beim Hufeisenwerfen: Nah dran, aber kein Volltreffer.

14. Borussia Mönchengladbach

Prognose: 10. Platz Endstand: 14. Platz Vergleich: Mönchengladbach, leider weiter unten, als ich gedacht hatte. Ein Fall von "neue Mannschaft, alte Probleme".

15. 1. FC Union Berlin

Prognose: 8. Platz Endstand: 15. Platz Vergleich: Union Berlin ist stark gefallen. Vielleicht war der Fokus auf Europa doch zu ablenkend für die Liga.

16. VfL Bochum 1848

Prognose: 16. Platz Endstand: 16. Platz Vergleich: Bochum hat meine Prognose genau getroffen. Manchmal ist es gut, genau richtig zu liegen, auch wenn es nur um den Kampf gegen den Abstieg geht.

17. 1. FC Köln

Prognose: 14. Platz Endstand: 17. Platz Vergleich: Köln hat die Erwartungen leider nicht erfüllt und ist weiter nach unten gerutscht. Ein klassischer Fall von "zu wenig überraschende Heimpunkte".

18. SV Darmstadt 98

Prognose: 18. Platz Endstand: 18. Platz Vergleich: Darmstadt hat die traurige Prognose bestätigt. Manchmal tut es weh, recht zu haben – besonders wenn es um den Abstieg geht.

Eine Saison voller Überraschungen und Verwirrungen – wer braucht schon genaue Prognosen, wenn man stattdessen eine aufregende Bundesliga-Saison haben kann!

 

 

Sonntag, 19. Mai 2024

Ungeschlagen und Unfassbar: Bayer 04 schreibt Geschichte!

Es war ein Tag voller Gänsehaut-Momente, als Bayer 04 Leverkusen am 18. Mai 2024 die erste Meisterschale der Vereinsgeschichte in die Höhe streckte. In einer ausverkauften BayArena feierten Fans und Mannschaft gemeinsam diesen historischen Erfolg, der nach 120 Jahren Vereinsgeschichte und 45 Jahren in der Bundesliga endlich erreicht wurde. Doch es war nicht nur der Meistertitel, der diesen Tag unvergesslich machte, sondern auch die Tatsache, dass Bayer 04 als erstes Team der Bundesliga-Geschichte eine ganze Saison ohne Niederlage absolvierte.

Das Spiel gegen den FC Augsburg begann mit viel Kontrolle und Ballbesitz für die Werkself. Bereits in der 10. Minute nutzte Amine Adli einen Fehler des Augsburger Keepers Tomas Koubek und legte den Ball für Victor Boniface auf, der mühelos zum 1:0 einschob. Nur 15 Minuten später erhöhte Robert Andrich spektakulär per Hacke auf 2:0. Nach dem Wiederanpfiff kam Augsburg besser ins Spiel und verkürzte durch Mert Kömürs unhaltbaren Fernschuss auf 2:1. Die Werkself hatte weiterhin Chancen, das dritte Tor wollte jedoch nicht mehr fallen, und so endete die Partie mit einem knappen, aber verdienten 2:1-Sieg.

Nach dem Schlusspfiff begann der emotionale Teil des Abends. Kapitän Lukas Hradecky streckte die Meisterschale unter frenetischem Jubel in die Höhe. Es folgte eine Ehrenrunde durch das Stadion, begleitet von einem Flugzeug, das ein "Deutscher Meister"-Banner über die BayArena zog. Besonders bewegend war der Moment, als Hradecky und Trainer Xabi Alonso auf das Podest in der Nordkurve kletterten und gemeinsam mit den Fans feierten. Diese Bilder werden für immer in den Köpfen der Leverkusener Anhänger bleiben.

Dieser Erfolg ist das Resultat harter Arbeit, Teamgeist und der Unterstützung der Fans. Geschäftsführer Fernando Carro betonte die besondere Verbindung zwischen Mannschaft und Fans, die auch in schwierigen Zeiten bestand hatte. Sportdirektor Simon Rolfes lobte die Mannschaft und insbesondere Florian Wirtz für dessen beeindruckende Leistungen und seine wichtige Rolle im Team. Trainer Xabi Alonso hob die enge Bindung zu den Fans als einen der Schlüsselfaktoren für den Erfolg hervor.

Für Bayer 04 war es nicht nur ein Meistertitel, sondern auch eine Saison voller Rekorde. Mit 28 Siegen und sechs Unentschieden gelang es der Werkself, als erstes Team in 61 Jahren Bundesliga ungeschlagen zu bleiben. Zudem ist Bayer 04 erst der zweite Klub, der in einer Saison die 90-Punkte-Marke erreichte und keinen Punkt nach einer Führung verspielte.

Doch die Saison ist noch nicht vorbei. In der kommenden Woche stehen zwei weitere entscheidende Spiele an: das Finale der UEFA Europa League gegen Atalanta Bergamo und das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die Mannschaft ist bereit, diese historischen Momente zu nutzen und möglicherweise noch mehr Titel nach Leverkusen zu holen.

Zusammengefasst war der 18. Mai 2024 ein unbeschreiblicher Tag für Bayer 04 Leverkusen und seine Fans. Die Werkself hat nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch gezeigt, dass sie zu den Besten gehört. Mit diesem historischen Erfolg hat der Klub neue Maßstäbe gesetzt und wird diesen Tag niemals vergessen.

Montag, 13. Mai 2024

„Bochum, wir haben ein Problem!“ – Die Werkself macht die 50 voll und bleibt ungeschlagen

Mit einem furiosen 5:0-Erfolg beim VfL Bochum setzt Bayer 04 Leverkusen seine beeindruckende Serie fort und bleibt auch im 50. Pflichtspiel in Folge ungeschlagen. Ein Spiel, das an Dramatik und Wendungen kaum zu überbieten war, festigt die Werkself weiter als unbezwingbare Macht auf dem Platz. Der Abend im ausverkauften Vonovia Ruhrstadion begann für die Bochumer Fans vielversprechend, endete aber in einem Fußball-Debakel, das kaum einer vorausgesehen hatte. Schon in der 15. Minute sorgte Felix Passlack mit einer Notbremse für die frühe Dezimierung seiner Mannschaft – ein klarer Wendepunkt, der Bochums Pläne zunichtemachte.

Nach einem mutigen Start der Bochumer und einem frühen Lattentreffer von Granit Xhaka war es Patrik Schick, der den Torreigen eröffnete. Kurz vor der Halbzeit verwandelte Victor Boniface souverän einen Strafstoß zum 2:0-Pausenstand. In der zweiten Halbzeit ging die Show weiter: Amine Adli, Josip Stanisic und Alejandro Grimaldo sorgten für das endgültige 5:0. Ein wahrer Sturmlauf der Werkself, die mit dieser Leistung ein klares Zeichen setzte.

Mit seiner Rotation bewies Xabi Alonso erneut ein goldenes Händchen. Gleich acht Änderungen nahm er im Vergleich zum Europa-League-Finaleinzug gegen AS Rom vor. Besonders Arthur, der gleich zwei Assists beisteuerte, und die Sturmspitzen Schick und Boniface, die beide trafen, fügten sich nahtlos ein und zeigten ihre Klasse. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte sich Xabi Alonso zufrieden und unterstrich die Bedeutung des frühen Platzverweises für den Spielverlauf. „Nach der Roten Karte war das Spiel ein anderes. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis. Der heutige Sieg war wichtig.“

Auch Amine Adli hatte allen Grund zur Freude: „Ich bin sehr glücklich über den Sieg und mein Tor. Es ist ein wichtiger Sieg. Wir machen jetzt weiter und bereiten uns gut für Samstag vor.“ Jonathan Tah, der sein 350. Pflichtspiel für Bayer 04 bestritt, betonte die ungebrochene Motivation des Teams: „Wir gehen nicht auf's Feld und sagen, wir wollen bloß nicht verlieren. Sondern wir gehen auf's Feld, um jedes Spiel zu gewinnen.“

Die Medien waren sich einig: Der frühe Platzverweis war der Wendepunkt des Spiels. „Platzverweis als Wendepunkt“ titelte der kicker, und die FAZ sprach von einem „herben und vorentscheidenden Rückschlag“ für Bochum. Die Rheinische Post hob besonders die beeindruckende Serie der Werkself hervor und die Bild scherzte: „Er (Xabi Alonso, Anm. d. Red.) ist erst 42 und feiert schon seinen 50.!“ Mit dem 5:0-Erfolg in Bochum hat Bayer 04 Leverkusen eine historische Marke gesetzt: Erstmals seit dem FC Bayern München ist ein Bundesliga-Klub in einer gesamten Saison auswärts ungeschlagen geblieben. Mit 29 zu drei Torschüssen und über 60 Prozent Ballbesitz dominierte die Werkself eindrucksvoll.

Nun richtet sich der Blick auf das Saisonfinale gegen den FC Augsburg. Am Samstag, den 18. Mai, empfängt Schwarz-Rot die Augsburger in der BayArena, um die Saison mit einem weiteren Sieg zu krönen und die Meisterschale in Empfang zu nehmen. Nach dem Spiel feierten Fans und Mannschaft gemeinsam das 50. ungeschlagene Spiel in Folge – mit goldenen Ballons und ausgelassener Stimmung. Ein würdiger Abschluss eines denkwürdigen Abends für alle Bayer 04-Fans!

Freitag, 10. Mai 2024

Dramatik, Tore und ein Quäntchen Glück: Leverkusens Weg nach Dublin

In der epischen Nachspielzeit-Operette, die nur Bayer Leverkusen inszenieren kann, hat sich die Werkself mit einem nervenaufreibenden 2:2 gegen AS Rom ins Finale der Europa League gekämpft. Was für eine Vorstellung in der BayArena! Dank einer Mischung aus unerschütterlichem Willen, einem Eigentor der Römer und Josip Stanisic’ Heldentat in letzter Sekunde, lebt der Traum vom Triple weiter. Dublin, wir kommen!

Die Ausgangslage vor dem Rückspiel war vielversprechend: Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel galt Bayer als klarer Favorit. Doch Fußball wäre nicht Fußball, wenn alles nach Plan laufen würde. Die Römer, allen voran Romelu Lukaku, setzten früh Akzente und zwangen Bayer zum Handeln. Trotz einer Vielzahl an Chancen in der ersten Halbzeit, musste Leverkusen durch einen Elfmeter von Leandro Paredes mit einem 0:1 in die Pause gehen.

Der zweite Durchgang entwickelte sich zum Krimi. Paredes verwandelte einen weiteren Elfmeter, und plötzlich war die komfortable Führung aus dem Hinspiel dahin. Doch Bayer blieb unbeeindruckt und antwortete mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Eine kuriose Szene führte zum Anschlusstreffer: Eine Ecke von Grimaldo wurde vom unglücklichen Gianluca Mancini ins eigene Netz gelenkt. Der Ausgleich in der Nachspielzeit war dann das Sahnehäubchen: Josip Stanisic traf nach Vorlage von Granit Xhaka und ließ die BayArena erbeben.

Nach dem Schlusspfiff war die Freude unermesslich. Granit Xhaka dankte den Fans für ihren unermüdlichen Support, während Last-Minute-Held Stanisic den Moment als "unbeschreiblich" bezeichnete. Trainer Xabi Alonso zeigte sich stolz auf sein Team: „Ich habe in den Augen der Jungs gesehen, dass sie daran geglaubt haben, dieses Spiel noch zu drehen. Jetzt haben wir das große Ziel, die drei Titel zu gewinnen.“

Mit diesem Remis hat Bayer 04 einen neuen Europa-Rekord aufgestellt: 49 Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage! Diese beeindruckende Serie brach den bisherigen Rekord von Benfica Lissabon aus der Saison 1963/64. "Last-Minute-Kusen" bleibt also weiterhin unbesiegbar und zieht mit voller Motivation ins Finale gegen Atalanta Bergamo ein.

Bevor es nach Dublin geht, steht noch ein weiteres Highlight auf dem Programm: Das Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfL Bochum. Ein Ort, an dem Bayer in der letzten Saison die letzte Niederlage hinnehmen musste. Ein gutes Omen? Wir werden sehen! Danach wartet das Heimspiel gegen den FC Augsburg, wo die Werkself dann endlich die Meisterschale entgegennehmen wird.

Die Reise von Bayer Leverkusen in dieser Saison ist nichts weniger als außergewöhnlich. Mit einer Mischung aus Talent, Kampfgeist und ein bisschen Glück hat die Mannschaft Geschichte geschrieben. Dublin erwartet uns, und die Fans dürfen träumen – vom Triple und mehr.

Sonntag, 5. Mai 2024

Fünferpack am Main: Leverkusens Torparade lässt Frankfurt staunen

In einer Saison, die eher einem Marathon gleicht, hat Bayer 04 Leverkusen wieder einmal einen Sprint hingelegt, der selbst Usain Bolt neidisch machen würde. Unsere Jungs von der Werkself schickten Eintracht Frankfurt mit einem souveränen 5:1 nach Hause - oder besser gesagt, ließen sie zu Hause alt aussehen.

Ein sonniger Tag in Frankfurt, 58.000 Zuschauer und eine Spielstatistik, die mehr Glanz versprüht als die Frankfurter Skyline bei Nacht. Das ist der Stoff, aus dem Fußballträume sind, vor allem, wenn man am Ende als klarer Sieger vom Platz geht. Dabei begann alles so unspektakulär, wie man es von einer Stadt erwartet, die für ihre Banken und nicht für ihren Fußball bekannt ist. Doch schon nach 12 Minuten brachte Granit Xhaka das Stadion mit seinem Tor zum Schweigen - außer natürlich die 5.600 mitgereisten Bayer-Fans, deren Jubel wahrscheinlich bis nach Leverkusen zu hören war.

Der kurzzeitige Ausgleich durch Hugo Ekitiké in der 32. Minute hob die Stimmung zwar kurzzeitig, erinnerte aber nur daran, dass Frankfurt kein Ort für Sightseeing ist. Patrik Schick hatte prompt die richtige Antwort parat und köpfte den Ball noch vor der Pause zur erneuten Führung ins Tor. Die zweite Halbzeit? Ein wahres Feuerwerk unserer Werkself. Palacios verwandelte einen Elfmeter, Frimpong und Boniface schraubten das Ergebnis auf ein peinliches 5:1 für Frankfurt. Wenn man bedenkt, dass Frimpong und Boniface von der Bank kamen, ist das nicht ein Luxusproblem?

Xabi Alonso, unser Chef an der Seitenlinie, musste sich das Ganze wegen seiner Gelbsperre von der Tribüne aus ansehen. Hat ihm das gefallen? Nun, angesichts des Ergebnisses hat er seine Gelbe Karte wohl schon fast vergessen. Acht Veränderungen im Vergleich zum letzten UEFA-Europa-League-Spiel gegen AS Roma haben gezeigt, dass unser Kader nicht nur tief, sondern auch breit aufgestellt ist. Jeder will, jeder kann, und wenn er darf, zeigt er es auch.

Dieser Auswärtssieg lässt uns weiter von einer Saison ohne Niederlage träumen. Das anstehende Halbfinal-Rückspiel in der Europa League gegen den AS Rom und der nächste Bundesliga-Spieltag beim VfL Bochum sind die nächsten Stationen der Leverkusener Erfolgsgeschichte. Eintracht Frankfurt wird derweil den Schock verdauen müssen - nicht jeder Tag am Main ist sonnig, schon gar nicht, wenn die Werkself in der Stadt ist.

Bleiben wir also gespannt, wie die nächsten Kapitel unserer nicht enden wollenden Saga aussehen werden. Eines ist sicher: Es wird magisch, es wird legendär - es wird Bayer 04!

Freitag, 3. Mai 2024

Römisches Imperium erobert: Leverkusens Triumphzug im Olimpico!

Der Duft der großen Fußballnächte war allgegenwärtig im Stadio Olimpico, als Bayer 04 Leverkusen auf die AS Rom traf. Was für eine Nacht, was für ein Spiel! Bayer hat nicht nur mit einem 2:0-Triumph seine Ambitionen auf das Finale in Dublin untermauert, sondern auch ein Stück Fußballgeschichte geschrieben.

Die Werkself zeigte von Beginn an eine reife, kontrollierte Leistung. Schon früh im Spiel übernahmen sie die Kontrolle, trotz des hohen Pressings der Römer. Während Rom seine erste große Chance durch Romelu Lukaku an die Latte setzte, machten es die Leverkusener besser: Florian Wirtz, der an diesem Abend nicht nur ein Tor erzielte, sondern auch einen neuen persönlichen Rekord in der UEFA Europa League aufstellte, brachte die Werkself in Führung.

Der wahre Höhepunkt des Spiels war jedoch der magische Moment von Robert Andrich. Fast ein Jahr nach seinem Mittelfußbruch im selben Stadion, erzielte er mit einem fulminanten Distanzschuss das 2:0. Ein Tor, so süß wie die Rache selbst, die Andrich an jenem Ort servierte, wo er einst so bittere Momente erlebte.

Xabi Alonso lobte nach dem Spiel die disziplinierte und erwachsene Leistung seines Teams. Der Spanier betonte die Wichtigkeit der Defensive, die es Leverkusen ermöglichte, viele eigene Chancen zu kreieren. Auch Granit Xhaka, der bereits auf das Rückspiel in Leverkusen blickte, unterstrich die Bedeutung der beiden erzielten Tore für die kommende Begegnung.

Die Presse war voll des Lobes: Wirtz und Andrich wurden als die Protagonisten auf Leverkusens Weg ins Finale gefeiert. Die "Rheinische Post" und "Bild" sprachen sogar davon, dass Leverkusen das Tor zum Finale weit aufgestoßen habe.

Ein Ausblick in die nahe Zukunft zeigt, dass die Werkself keine Zeit hat, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Bereits am kommenden Sonntag wartet Eintracht Frankfurt in der Bundesliga, bevor das entscheidende Rückspiel gegen Rom ansteht. Aber mit der gezeigten Leistung und der Rückkehr nach Leverkusen für das Rückspiel dürften die Fans zuversichtlich sein, dass ihre Mannschaft den Traum von Dublin weiterleben lässt.

In der kommenden Woche wird sich zeigen, ob Leverkusen den Schwung nutzen und die Hoffnungen von ganz schwarz-rot erfüllen kann. Doch eins ist sicher: Der Geist von Rom wird in den Köpfen der Spieler und Fans weiterleben – als süße Erinnerung an eine Nacht, in der Bayer 04 nicht nur ein Fußballspiel gewonnen, sondern auch ein Stück weit wieder Geschichte geschrieben hat.

Sonntag, 28. April 2024

"Nicht jetzt, Schatz, es ist Nachspielzeit!" – Bayer Leverkusen und die Kunst der Last-Minute-Tore

 Am 31. Spieltag der Bundesliga zeigte Bayer 04 Leverkusen einmal mehr, dass das Spiel erst vorbei ist, wenn der Schiedsrichter pfeift – und nicht eine Sekunde früher. In einem nervenaufreibenden Match gegen den VfB Stuttgart, das viele Herzen in der BayArena höherschlagen ließ, sicherte sich die Werkself dank Robert Andrichs Tor in der allerletzten Spielsekunde ein 2:2-Unentschieden.

Die Partie begann mit einer mutigen Umstellung der Startelf durch Cheftrainer Xabi Alonso, der vier neue Spieler brachte, darunter Odilon Kossounou für Piero Hincapie und Exequiel Palacios für den gelbgesperrten Granit Xhaka. Diese frischen Kräfte sollten helfen, das hohe Anlaufen und den Offensivdruck zu intensivieren – eine Strategie, die Leverkusen in den Anfangsminuten klar dominierte. Trotz einiger glänzender Chancen durch Alejandro Grimaldo und Patrik Schick wollte der Ball jedoch nicht ins Netz.

Nach der Halbzeitpause schienen die Gäste aus Stuttgart besser ins Spiel zu kommen und erzielten durch Chris Führich und Deniz Undav schnell ein 2:0. Doch die Werkself ließ sich nicht unterkriegen. Angeführt von einem unermüdlichen Amine Adli und der kreativen Unterstützung von Grimaldo startete Leverkusen eine beeindruckende Aufholjagd. Adli's Anschlusstreffer brachte nicht nur das Team, sondern auch die Fans zurück ins Spiel.

Die letzten Minuten in der BayArena waren nichts für schwache Nerven. Leverkusen drückte, Stuttgart verteidigte mit allem, was sie hatten, und dann kam der Moment des Robert Andrich: Ein Freistoß in der siebten Minute der Nachspielzeit landete vor seinen Füßen, und mit einem präzisen Schuss rettete er nicht nur einen Punkt, sondern auch die unglaubliche Serie von 46 wettbewerbsübergreifend ungeschlagenen Spielen.

Dieser dramatische Abend unterstreicht einmal mehr, warum man nie vor dem Abpfiff gehen sollte, wenn Bayer 04 spielt. Die Fähigkeit, Spiele in den letzten Minuten zu entscheiden, hat nicht nur spektakuläre Momente geliefert, sondern auch eine neue Bundesliga-Bestmarke gesetzt: neun Punkte in dieser Saison durch Tore nach der 90. Minute.

Blick voraus: Das Team reist nun nach Rom, um im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Europa League anzutreten, bevor es in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt weitergeht. Trainer Xabi Alonso wird dort wegen einer Sperre fehlen, aber wenn eines sicher ist, dann das: seine Spieler wissen, wie man bis zum letzten Moment kämpft.

Die Werkself hat wieder einmal bewiesen, dass im Fußball alles möglich ist – besonders in der Nachspielzeit. Oder wie der Volksmund sagt: "Nicht jetzt, Schatz, es ist Nachspielzeit!" – zumindest, wenn Bayer Leverkusen spielt.

Sonntag, 21. April 2024

Und immer noch ungeschlagen

Es war ein Match, das beinahe in die Fußballgeschichtsbücher als die erste Saisonniederlage von Bayer 04 eingegangen wäre, hätte Josip Stanisic nicht in der 98. Minute entschieden, dass er etwas dagegen hat. Am 30. Spieltag der Bundesliga trennten sich Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen 1:1, und die Werkself zeigt einmal mehr, dass sie das Dramatische offenbar abonniert hat.

Die Partie im Signal Iduna Park war lange Zeit ein Schachspiel ohne Königsangriff, bei dem beide Teams vorsichtig ihre Figuren verschoben. Die erste Halbzeit war ein Geduldsspiel, das vorrangig zwischen den Strafräumen stattfand. Die Zuschauer sahen viele Pässe, einige Unterbrechungen und wenig zwingende Torchancen. Für Bayer stand viel auf dem Spiel: Die beeindruckende Serie von 45 ungeschlagenen Spielen drohte zu reißen.

Dortmund, frisch gestärkt vom 4:2-Triumph gegen Atletico Madrid, schien Kraftreserven für die entscheidenden Momente zu sparen. Und dann kam die 82. Minute: Niclas Füllkrug, Dortmunds zuverlässige Lebensversicherung vor dem Tor, traf zum 1:0. Ein Schockmoment für die Leverkusener, die bis dahin das Spielgeschehen dominiert hatten, ohne jedoch Kapital daraus schlagen zu können.

Aber wenn es eine Konstante in dieser Saison bei Bayer 04 gibt, dann ist es die Kunst der späten Tore. Als die meisten schon mit einer Niederlage der Gäste rechneten, bewies Leverkusen Resilienz. In der achten Minute der Nachspielzeit schlug Florian Wirtz eine Ecke genau auf den Kopf von Stanisic, der den Ausgleich erzielte und die ungeschlagen Serie rettete. Der Moment, in dem der Ball das Netz traf, könnte man fast als filmreif beschreiben – wenn es nicht schon so viele ähnliche Szenen in dieser Saison gegeben hätte!

Der Ausblick bleibt spannend: Das nächste Spiel führt Bayer 04 zu einem Topspiel in die heimische BayArena, wo am kommenden Samstag der VfB Stuttgart wartet. Es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft von Xabi Alonso ihren Fans etwas weniger Nervenkitzel bietet – oder vielleicht auch nicht, denn genau diese Dramatik macht die Spiele von Bayer 04 in dieser Saison so unwiderstehlich.

Eins ist sicher: Die Fans der Werkself müssen auch weiterhin mit allem rechnen – nur nicht mit Langeweile.

Freitag, 19. April 2024

Der Wahnsinn geht weiter

Der gestrige Abend im London Stadium war nichts für schwache Nerven – eine Achterbahnfahrt, die sich gewaschen hat! Bayer 04 Leverkusen zeigte einmal mehr, warum man sie nie abschreiben sollte, selbst wenn es mal nicht rund läuft. Trotz eines frühen Schocks durch Michail Antonios Kopfballtor in der 13. Minute, hielt die Werkself das Steuer fest in der Hand, oder zumindest fest genug, um nicht von Bord zu gehen.

Im Hinspiel hatte Leverkusen bereits mit einem soliden 2:0 vorgelegt, sodass selbst ein 1:1 in der Fremde ausreichte, um das Halbfinalticket in der Europa League zu buchen. Aber einfach machen sie es einem ja nie. Das erste Tor für West Ham brachte kurzzeitig Sorgenfalten auf die Stirnen der Leverkusener Fans. Werden die Hammers das Spiel drehen? Wird das der Beginn eines bitteren Abends? Nicht mit Bayer 04!

Die erste Halbzeit schien ein Spiegelbild vieler Saisonszenarien zu sein: Leverkusen ließ sich zunächst vom Druck und der Dynamik der Hammers einschüchtern, doch wie so oft, zeigte die Mannschaft Charakter. Mit jeder vergehenden Minute im zweiten Durchgang wuchs die Sicherheit, und die Einwechslungen von Victor Boniface und Jeremie Frimpong erwiesen sich als goldrichtig. Frimpong, die flinke Flügelzange, brachte frischen Wind und eine Portion Unberechenbarkeit mit auf den Platz.

Es war ein nervenaufreibendes Hin und Her ohne Tore bis zur 89. Minute – dann der große Auftritt von Frimpong. Mit einem Distanzschuss, der durch einen Gegenspieler abgefälscht wurde, fand er endlich den Weg ins Netz. Das 1:1! Ein Tor, das nicht nur die West Ham-Fans verstummen ließ, sondern auch die Leverkusener in ekstatische Jubelstürme versetzte.

Das Ergebnis? Ein weiterer glorreicher Eintrag in die Geschichtsbücher von Bayer 04 Leverkusen: 44 Spiele in Folge ungeschlagen, ein neuer Rekord in den Top-5-Ligen Europas. Und während die Werkself ihren Marsch durch Europa fortsetzt, können wir uns zurücklehnen und sagen: "Das war mal wieder typisch Bayer – nie langweilig, immer dramatisch."

Und nun? Die Werkself blickt nach vorne, denn das nächste große Duell wartet schon in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund. Aber eines ist sicher: Nach einem solchen Abend in London ist klar, dass diese Mannschaft bereit ist, jedes noch so hohe Hindernis zu überwinden.

Montag, 15. April 2024

Niemalsmeister war gestern - Bayer 04 erklimmt den Bundesliga-Olymp!

Was für ein historischer Abend in Leverkusen! Am 29. Bundesliga-Spieltag schrieb Bayer 04 Geschichte, indem der Verein mit einem beeindruckenden 5:0-Sieg gegen Werder Bremen den ersten Deutschen Meistertitel sicherte. Ein Ergebnis, das nicht nur die Fans in Ekstase versetzte, sondern auch bewies, dass Träume im Fußball tatsächlich wahr werden können.

Von Anfang an zeigte die Werkself eine Leistung, die der eines wahren Meisters würdig ist. Victor Boniface brachte das Team in der 25. Minute per Elfmeter in Führung, gefolgt von einem Fernschusstreffer von Granit Xhaka in der 61. Minute. Doch der wahre Star des Abends war Florian Wirtz, der mit seinem Hattrick in der zweiten Halbzeit das Schicksal des Spiels besiegelte und die BayArena in ein Meer aus roten und schwarzen Fahnen verwandelte.

Die Entscheidung fiel an einem Abend, an dem Cheftrainer Xabi Alonso mit sieben Änderungen in der Startaufstellung überraschte, was die taktische Tiefe und das Vertrauen in seinen Kader unterstreicht. Die Fans und Spieler vereinten sich in einer noch nie dagewesenen Feierstimmung, die bald von der Bismarckstraße bis in jede Ecke von Leverkusen zu spüren war.

Dieser Titel ist nicht nur ein Triumph auf dem Papier; er ist eine Befreiung von dem langjährigen Spitznamen "Vizekusen", der den Verein seit Jahrzehnten begleitet hat. Es ist ein Sieg, der die harte Arbeit, das Engagement und die Leidenschaft widerspiegelt, die jeder einzelne im Klub in diese Saison gesteckt hat. Bayer 04 hat sich mit diesem Meistertitel endgültig in die Annalen der Bundesliga-Geschichte eingraviert.

Zudem hat die Mannschaft eine beeindruckende Serie von 43 ungeschlagenen Spielen fortgesetzt, was ihre Dominanz in dieser Saison unterstreicht. Dieser Erfolg geht weit über das übliche Kalkül hinaus; er spricht für eine außergewöhnliche Vereinigung von Talent, Strategie und Herzensangelegenheit.

Die Reaktionen zum Sieg waren erwartungsgemäß emotional und überschwänglich. Von der Vereinsführung bis zu den Fans auf den Straßen spürte man eine tiefe Dankbarkeit und Freude über diesen historischen Moment. Der Gewinn der Deutschen Meisterschaft ist nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein symbolischer Moment, der die Gemeinschaft stärkt und das gemeinsame Streben nach Exzellenz demonstriert.

Während die Stadt noch in den Feierlichkeiten des Titelgewinns schwelgt, bleibt der Blick des Teams fokussiert. Bayer 04 steht nicht nur vor weiteren Herausforderungen in der UEFA Europa League, sondern auch vor der Aufgabe, diesen Erfolg in der nächsten Saison zu wiederholen und möglicherweise sogar auf der europäischen Bühne zu triumphieren.

Dieser Titelgewinn mag für viele wie ein Märchen klingen, doch für Bayer 04 Leverkusen und seine Anhänger ist es eine hart erarbeitete Realität geworden. Ein Traum, der durch Beharrlichkeit, Glaube und unerschütterliche Unterstützung verwirklicht wurde. Auf diese Weise hat Leverkusen nicht nur eine Trophäe gewonnen, sondern auch ein unvergessliches Kapitel in seiner Klubgeschichte geschrieben.

Freitag, 12. April 2024

Hofmanns Magie und Bonifaces Kopfnuss

Es war wieder einer dieser Abende, an denen das Herz der Bayer-Fans bis zur letzten Minute höherschlug. Im packenden Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League zeigte Bayer 04 Leverkusen eine beeindruckende Leistung gegen West Ham United und sicherte sich durch späte Tore einen 2:0-Sieg.

Die BayArena war an diesem Abend nicht nur ausverkauft, sondern auch erfüllt von einer spannungsgeladenen Atmosphäre, die jedem Thriller würdig wäre. Die erste Halbzeit dominierte Bayer, doch trotz überwältigender Chancen und einem Ballbesitz von mehr als 80% wollte der Ball einfach nicht ins Netz. West Ham, das stark defensiv ausgerichtet war, konnte sich glücklich schätzen, ohne Gegentreffer in die Halbzeitpause zu gehen.

Xabi Alonso, Leverkusens Taktikfuchs, bewies jedoch einmal mehr sein goldenes Händchen bei Spielerwechseln. Als viele Fans schon mit einem unentschiedenen Ausgang rechneten, brachte er frisches Blut auf den Platz. Jonas Hofmann und Victor Boniface, die beide erst in der 76. Minute eingewechselt wurden, sollten das Spiel innerhalb der letzten zehn Minuten entscheiden.

Hofmanns Tor in der 83. Minute war ein wahres Kunststück. Nach einer Ecke und einem zunächst geblockten Schuss, zog er volley ab und traf das Netz mit einer Präzision, die jeden Torwart ins Schwitzen bringen würde. Das Stadion explodierte in Jubel, als wäre das entscheidende Tor in einem Weltmeisterschaftsfinale gefallen.

Doch damit nicht genug, denn die Geschichte hatte ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. In der ersten Minute der Nachspielzeit köpfte Boniface nach einer Flanke von Hofmann den Ball ins Tor und besiegelte damit den 2:0-Endstand. Dieser Kopfball, der mehr einer entschlossenen Kopfnuss glich, zeigte nicht nur Bonifaces physische Präsenz, sondern auch seinen unbändigen Willen, das Spiel zu gewinnen.

Dieser Sieg ist nicht nur ein Triumph in Zahlen, sondern auch ein psychologischer Vorteil für das Rückspiel in London. Leverkusen hat gezeigt, dass es in der Lage ist, Geduld und Ausdauer mit einem explosiven Finale zu krönen. Die Fans können nun hoffen, dass dieser Schwung mit in die nächste Runde genommen wird und dass das Team von Xabi Alonso seinen europäischen Traum weiterlebt.

Sonntag, 7. April 2024

Aus 3 mach 1

Aus drei notwendigen Siegen machen wir einen notwendigen Sieg. Nach unseren drei Punkten bei Union und der Bayern Niederlage in Heidenheim brauchen wir noch einen Sieg zur Meisterschaft. Aber der Reihe nach.

Die Fußballwelt blickt staunend auf Leverkusen, wo die Werkself offenbar beschlossen hat, die Bundesliga in eine One-Man-Show umzuschreiben – oder sollte man sagen, in eine One-Team-Show? Nach einem triumphalen 1:0-Sieg bei Union Berlin und einer schadenfreudigen Niederlage der Bayern in Heidenheim, hat Bayer 04 die Tabellenspitze nicht nur erklommen, sondern thront nun 16 Punkte über dem Rest. Ja, richtig gelesen: 16 Punkte!

Während die Bayern irgendwo in Heidenheim ihre Wunden lecken, könnte Leverkusen am kommenden Sonntag gegen Werder Bremen Geschichte schreiben. Ein Sieg und die schwarz-roten könnten sich den Meistertitel unter den Nagel reißen.

Xabi Alonso, der spanische Strategiemeister, hat gegen Union Berlin ordentlich durchgemischt und sechs frische Kräfte ins Rennen geschickt. Das Ergebnis? Ein Spiel, das Leverkusen dominierte, auch wenn das Tor erst in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter fiel. Ein klassischer Fall von „spät kommt, aber nicht zu spät“. Union Berlin, die sonst so robuste Festung, konnte der geduldigen Spielweise der Leverkusener nur wenig entgegensetzen.

Nach der Pause behielt Bayer die Oberhand, auch wenn der zweite Treffer ausblieb. Aber warum unnötig Kräfte vergeuden, wenn die Führung sicher in der Tasche ist und der Gegner einen Mann weniger hat? Ein bisschen wie Katz und Maus, nur dass die Maus in diesem Fall recht groß und in rot-weiß gekleidet ist.

Die nächste Herausforderung wartet bereits mit dem Europa-League-Duell gegen West Ham United.  Alonso und seine Mannschaft wissen, dass es keinen Raum für Überheblichkeit gibt.

Mittwoch, 3. April 2024

Vier Tore zum Glück: Leverkusens Pokalparty lässt Düsseldorf verstummen!

In einer Nacht, die wohl in die Annalen der BayArena eingehen wird, hat Bayer 04 Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals ein Feuerwerk abgebrannt und Fortuna Düsseldorf mit 4:0 vom Platz gefegt. Ein Ergebnis, das nicht nur die Fans in Ekstase versetzte, sondern auch ein klares Statement im deutschen Fußball setzte: Die Werkself ist hungrig auf Silberware!

Vom Anpfiff weg dominierte Leverkusen das Geschehen und ließ keinen Zweifel daran, wer das Spielfeld als Sieger verlassen würde. Jeremie Frimpong, der blitzschnelle Außenverteidiger, zündete den Turbo und brachte die Werkself in der 8. Minute in Führung. Sein Tor war der Startschuss für eine bemerkenswerte erste Halbzeit, in der Amine Adli und Florian Wirtz das Ergebnis auf 3:0 hochschraubten. Adlis Tor in der 20. Minute und Wirtz' Kunstschuss in der 36. Minute zeigten eine Mannschaft in Bestform, deren Spielfreude und Effizienz beeindruckten.

Das Highlight des Spiels lieferte jedoch Wirtz mit einem Elfmeter in der 60. Minute, der den 4:0 Endstand besiegelte und die Fans in der BayArena zum Träumen brachte. Die Leverkusener, unter der Ägide von Cheftrainer Xabi Alonso, präsentierten sich als eine Einheit, die mit jeder Faser ihres Spiels nach Erfolg strebte.

In diesem Spiel gab es nicht nur Tore zu feiern, sondern auch bemerkenswerte personelle Entscheidungen. Josip Stanisic in der Abwehr und Amine Adli in der Offensive zeigten, dass Alonsos taktische Anpassungen Früchte trugen. Dazu kam das Comeback von Victor Boniface, der nach langer Verletzungspause wieder auf dem Platz stand und fast ein Tor erzielte.

Dieser triumphale Sieg gegen Düsseldorf ist mehr als nur ein Schritt ins Pokalfinale. Er ist ein Zeichen der Stärke, ein Beweis für die taktische Reife und die Tiefe des Kaders, die Bayer 04 Leverkusen in dieser Saison auszeichnet. Mit einer solchen Leistung im Rücken und dem Traum vom Pokalsieg vor Augen steuert die Werkself mit Vollgas auf das Finale in Berlin zu. Dort wartet am 25. Mai der 1. FC Kaiserslautern, gegen den Leverkusen beweisen will, dass dieser Pokaltraum Wirklichkeit werden kann.

Jetzt heißt es, den Fokus zu behalten und die Form zu konservieren, denn der Terminkalender ist eng gestrickt. Als nächstes steht das Ligaspiel gegen Union Berlin an, gefolgt vom Europa-League-Viertelfinale gegen West Ham United. In diesen entscheidenden Wochen zeigt sich, ob die Werkself die Kraft und Entschlossenheit besitzt, um ihre Ziele zu erreichen. Doch nach einer Nacht wie dieser scheint alles möglich zu sein. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Sonntag, 31. März 2024

Späte Tore, großer Jubel: Bayer 04 hält die Serie am Leben!

In einem nervenaufreibenden Spiel hat Bayer 04 Leverkusen einmal mehr seine Unbesiegbarkeit unter Beweis gestellt. Im 39. Pflichtspiel der Saison blieb die Werkself gegen die TSG Hoffenheim standhaft und drehte einen Rückstand in einen 2:1-Sieg um. Ein Spiel, das die Fans in Atem hielt und erst in den letzten Minuten entschieden wurde.

Die Partie begann mit einem Paukenschlag, als Beier die Gäste in Führung brachte. Doch Leverkusen, das unter Xabi Alonso eine beeindruckende Form zeigt, bewahrte Ruhe und Fokus. Alonso, der kürzlich seine Zukunft bei der Werkself klargestellt hatte, sorgte für frischen Wind in der Startelf, indem er Tapsoba, Andrich und Hofmann brachte.

Trotz dominanter Phasen und beherrschtem Ballbesitz fand Leverkusen lange Zeit keine Antwort auf Hoffenheims dichtes Defensivnetz. Erst in der Schlussphase zeigte sich die wahre Stärke der Mannschaft. Mit einem Volley von Andrich und einem Last-Minute-Tor von Schick verwandelte sich die BayArena in ein Tollhaus der Freude und Erleichterung.

Dieser Sieg ist mehr als nur drei Punkte für Bayer 04; er ist ein Testament des Willens und der Hartnäckigkeit, die die Mannschaft diese Saison an den Tag legt. Der Triumph gegen Hoffenheim symbolisiert den Geist von Leverkusen: Niemals aufgeben, immer kämpfen und an den Erfolg glauben bis zum letzten Pfiff.

Die bevorstehenden Spiele gegen Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal und Union Berlin in der Bundesliga werden weitere Tests für die ungeschlagene Mannschaft sein. Doch nach diesem dramatischen Sieg scheint es, als ob Bayer 04 für jede Herausforderung gewappnet ist.

Bayer 04 beweist, dass es nicht nur um die Siege geht, sondern auch um die Art und Weise, wie sie errungen werden. Der spektakuläre Abschluss gegen Hoffenheim wird in Erinnerung bleiben und ist ein Beweis dafür, dass bei Leverkusen die Hoffnung erst mit dem Schlusspfiff stirbt. In dieser Saison hat die Werkself gezeigt, dass sie ein Team ist, das bis zum Ende kämpft – und oft als Sieger vom Platz geht.

Sonntag, 17. März 2024

Big Points vor der Länderspielpause

In einem tollen Fußballspiel hat Bayer beim SC Freiburg mal wieder gezeigt, wie man es macht! Mit einem schweißtreibenden 3:2-Erfolg rauschte die Werkself vor der Länderspielpause durch den 26. Spieltag der Bundesliga und ließ die Herzen der Anhänger höherschlagen.

Stellen Sie sich vor: Das Spiel war gerade mal angepfiffen, da zappelte der Ball auch schon im Netz. Florian Wirtz, unser Fußball-Zauberer, schnappte sich den Ball und drosch ihn mit einem Schlenzer ins lange Eck – zack, 1:0! Doch die Freiburger, sichtlich unbeeindruckt von unserem Blitzstart, schlugen prompt zurück und es stand 1:1. Ach, diese Achterbahnfahrt der Gefühle!

Aber wir sind ja nicht umsonst der Tabellenführer! Adam Hlozek, der Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, brachte uns wieder in Führung. Und nach der Halbzeitpause legte Patrik Schick nach, mit einem Schuss, der so präzise war, dass er wohl beide Innenpfosten zum Klingen brachte, bevor der Ball den Weg ins Tor fand. 3:1.

Natürlich, es wäre kein echtes Bayer-Spiel ohne ein wenig Drama zum Schluss. Freiburgs Keitel machte es nochmal spannend, aber unsere Jungs haben die Nerven behalten. Und so blieben wir auch im 38. Pflichtspiel dieser Saison ungeschlagen – wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Jetzt geht es in die Länderspielpause, aber danach warten wir schon gespannt auf das nächste Match gegen die TSG Hoffenheim. Eines ist sicher: Unsere Werkself zeigt Herz, Kampfgeist und diesen unwiderstehlichen Willen zum Sieg. Also, lasst uns die Tabellenführung feiern. Niemalsmeister? Von wegen, wir sind auf dem besten Weg, Geschichte zu schreiben!

Freitag, 15. März 2024

Wahnsinn

In einer Nacht, die in die Annalen von Bayer 04 eingehen wird, bewies die Werkself einmal mehr, dass Fußball die Kunst des Unmöglichen ist und Dramen schreibt, die selbst der beste Drehbuchautor nicht besser hätte inszenieren können. Am Rande des Ausscheidens gegen Qarabag Agdam zeigte die Mannschaft eine Resilienz, die Fans und Kritiker gleichermaßen sprachlos machte.

Die BayArena war am Donnerstagabend nicht einfach nur ein Fußballstadion; sie verwandelte sich in eine brodelnde Arena des Willens und der Hoffnung, wo die Werkself nach einem 0:2-Rückstand ein episches 3:2-Comeback feierte. Die Energie im Stadion war greifbar, als Jeremie Frimpong und der magische Patrik Schick die schwarz-roten Herzen wieder zum Schlagen brachten.

Alonso's Entscheidung, die Startelf radikal zu ändern, schien zunächst ein riskantes Manöver. Doch trotz des personellen Umbruchs dominierte Bayer das Spielgeschehen – ein Beweis für die taktische Finesse und den tiefen Kader des Teams. Als jedoch Qarabag überraschend in Führung ging und später sogar das 2:0 erzielte, breitete sich eine stille Resignation aus. Doch in Leverkusen glaubt man niemals an ein Ende, bevor der Schlusspfiff ertönt.

Die Rote Karte gegen Qarabags Cafarquliyev und Frimpongs Anschlusstreffer waren der Funke, der das Feuer entfachte. Die BayArena wurde zur Bühne eines Glaubensaktes, angeführt von den frenetischen Fans, die jede Sekunde auskosteten. Als Schick in der Nachspielzeit gleich zweimal traf, entlud sich die gesammelte Anspannung in ekstatischen Jubelstürmen.

Patrik Schick, der Held des Abends, hat sich mit seinem Doppelpack unsterblich gemacht. Seine Tore waren mehr als nur statistische Notizen; sie waren ein Statement der Hoffnung und des unbeugsamen Willens. Mit nun fünf Toren in den letzten vier Europa League-Partien unterstreicht er seine Bedeutung für das Team.

Die Werkself schreibt weiterhin an ihrer eigenen Legende, getrieben von einem unbändigen Geist, der sich durch solche magischen Nächte wie gegen Qarabag manifestiert. Der Einzug ins Viertelfinale ist mehr als nur ein sportlicher Erfolg; er ist ein Symbol für die Philosophie von Bayer 04: Niemals aufgeben, immer an sich glauben.

In den kommenden Wochen, mit dem Spiel gegen Freiburg und dem Heimduell gegen Hoffenheim, hat die Werkself die Chance, ihre beeindruckende Serie fortzusetzen. Aber diese Nacht gegen Qarabag wird als Moment purer Fußballmagie in Erinnerung bleiben, ein Beweis dafür, dass in der Welt des Fußballs Wunder nie aufhören.

Montag, 11. März 2024

Bayer zeigt Größe im Geduldsspiel gegen Wolfsburg

In einer Saison, die sich liest wie das Drehbuch eines Blockbusters, setzt Bayer weiterhin Maßstäbe. Vom Anpfiff weg übernahm die Werkself das Kommando, ließ den Ball mit der Eleganz eines Tanzensembles über den Rasen gleiten, während die Wolfsburger sich in ihre defensive Schale zurückzogen.

Das Spiel war ein Spiegelbild der Saison: Leverkusen dominierte, spielte mit Geduld und Präzision. Selbst als Wolfsburg nach einer Gelb-Roten Karte dezimiert war, behielt Bayer die Ruhe und kontrollierte das Spiel. Die Führung für die Werkself kam schließlich durch Nathan Tella, der sich in der 37. Minute in die Torschützenliste eintrug und damit bewies, dass man ihn in der Luft nicht unterschätzen sollte. Tella, normalerweise nicht als Kopfballungeheuer bekannt, zeigte, dass Größe im Fußball nicht alles ist – zumindest, wenn man so hoch springen kann wie er. Die Krönung kam in der 86. Minute, als Florian Wirtz nach einer Vorlage von Exequiel Palacios das 2:0 erzielte und den Sack zumachte.

Xabi Alonso lobte nach dem Spiel die "erwachsene Performance" seines Teams. Der Trainer unterstrich die Bedeutung von Geduld und strategischem Spiel, insbesondere nach der Roten Karte für Wolfsburg. Granit Xhaka und Torschütze Tella hoben ebenfalls die Bedeutung von Teamarbeit und Geduld hervor, Eigenschaften, die an diesem Tag den Unterschied ausmachten.

In der Presseschau wurde die Dominanz der Werkself betont. Mit einer beeindruckenden Statistik von 19 Torschüssen gegenüber nur zwei der Wölfe und einem Ballbesitzanteil von 76 Prozent zeigte Bayer Leverkusen, dass sie nicht nur auf dem Papier führend sind. Xhaka, die "Pass-Maschine", und Grimaldo, der "Assist-König", unterstreichen die individuelle Klasse, die in diesem Team steckt.

Die statistischen Highlights sprechen Bände: Mit 67 Punkten aus 25 Spielen erlebt Bayer 04 seine zweitbeste Bundesliga-Saison überhaupt. Nur Bayern München hatte unter Pep Guardiola eine noch bessere Bilanz nach 25 Spielen.

Mit Blick auf die Zukunft wartet das Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League gegen Qarabag Agdam und das Bundesliga-Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg. Bevor es in die Länderspielpause geht, wird die Werkself sicherlich alles daransetzen, ihre Erfolgsserie fortzusetzen und vielleicht sogar neue Rekorde aufzustellen.

In Leverkusen wächst die Zuversicht, dass diese Saison eine für die Geschichtsbücher sein könnte. Die Werkself beweist, dass mit Geduld, Strategie und Teamgeist große Ziele erreicht werden können. Bleibt nur zu sagen: "Weiter so, Bayer! Der Rekord wartet."

Freitag, 8. März 2024

Aufgeben kennen wir nicht mehr

In einem Spiel, das sich anfühlte, wie eine Achterbahnfahrt, hat Bayer einmal mehr bewiesen, dass Aufgeben für sie ein Fremdwort ist. Im fernen Baku gegen Qarabag Agdam schien das Schicksal der Werkself zunächst besiegelt – mit einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit drohte die erste Pflichtspiel-Niederlage nach 34 ungeschlagenen Spielen. Doch in einem spannenden Wendepunkt zeigte die Mannschaft von Xabi Alonso eine bemerkenswerte Comeback-Qualität und erkämpfte sich ein 2:2-Unentschieden.

Die erste Halbzeit verlief nicht nach Plan für die Werkself. Mit acht frischen Kräften im Vergleich zum 2:0-Derbysieg in Köln, hatte Bayer sichtlich Mühe, ins Spiel zu finden. Die Gastgeber aus Aserbaidschan nutzten ihre Chancen konsequent: Benzia brachte Qarabag in der 26. Minute in Führung, gefolgt von Juninho, der kurz vor der Halbzeitpause den Vorsprung auf 2:0 ausbaute.

Aber wie wir alle wissen, ist eine Halbzeit in Fußball manchmal eine Ewigkeit. Mit dem Einwechseln von Jeremie Frimpong, Granit Xhaka, Florian Wirtz und Patrik Schick gelang es der Werkself, das Blatt zu wenden. Florian Wirtz, bekannt für seine technische Raffinesse, fand in der 70. Minute mit einem lupenreinen Lupfer das Tor, und Patrik Schick sorgte in der Nachspielzeit mit einem gekonnten Kopfball für den Ausgleich. Ein Beweis dafür, dass die Leverkusener auch unter Druck einen kühlen Kopf bewahren können.

Besonders erwähnenswert war die Geste der Werkself-Spieler nach dem Spiel, die ihre Trikots den mitgereisten Fans schenkten. Dies war eine Anerkennung für die Unterstützung und die Strapazen, die die Fans auf sich genommen hatten, um beim weitesten Auswärtsspiel der Klubgeschichte dabei zu sein.

Statistisch gesehen bleibt Bayer 04 Leverkusen in der Europa League weiterhin ungeschlagen und zeigt eine beeindruckende Bilanz. Mit diesem Unentschieden setzt die Werkself ihre Serie fort und blickt optimistisch auf die kommenden Spiele, darunter das Rückspiel gegen Qarabag in Leverkusen.

In der Zwischenzeit richtet sich der Fokus auf die Bundesliga, wo am Sonntag ein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg ansteht. Es folgt das entscheidende Rückspiel in der Europa League, das Bayer 04 die Gelegenheit bietet, ihren Kampfgeist und ihre Ambitionen erneut unter Beweis zu stellen.

Leverkusen hat einmal mehr gezeigt, dass sie nicht nur ein Team mit Talent, sondern auch mit großer Moral sind. Die Werkself hat sich in Aserbaidschan nicht nur einen Punkt, sondern auch weiteren Respekt und Anerkennung im europäischen Fußball verdient.

Sonntag, 3. März 2024

Derbysiege tuen immer gut

In einem Derby, das mehr Brisanz bot als eine durchschnittliche Episode von "Game of Thrones", hat Bayer 04 am 24. Spieltag der Bundesliga eindrucksvoll bewiesen, dass sie auf dem besten Weg sind, aus dem Schatten des ewigen Zweiten zu treten. Mit einem souveränen 2:0-Auswärtssieg gegen den 1. FC Köln hält die Werkself die Meisterschaftsträume am Leben und setzt ihre beeindruckende Serie von nunmehr 34 ungeschlagenen Pflichtspielen fort. Die Tore von Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo waren die Kirschen auf dem Leverkusener Erfolgskuchen, während die Kölner Jan Thielmann wohl eher als sauren Apfel verbuchen müssen, nachdem er bereits in der 13. Minute die Rote Karte sah.

Schon vor dem Anpfiff war klar, dass Cheftrainer Xabi Alonso das Derby ernst nahm. Mit drei frischen Kräften in der Startelf – Josip Stanisic, Piero Hincapie und Patrik Schick – setzte er ein klares Signal: Hier kommt eine Mannschaft, die gewinnen will. Und so startete Bayer 04 auch ins Spiel. Angefeuert von 5.000 mitgereisten Fans, dominierten sie von Beginn an das Geschehen, auch wenn der finale Pass zunächst auf sich warten ließ.

Der Platzverweis gegen Thielmann schien Kölns Schicksal bereits früh zu besiegeln, doch die Domstädter gaben sich nicht geschlagen und verteidigten mit Mann und Maus. Trotzdem fand Leverkusen Wege, die Kölner Abwehr zu durchbrechen, und belohnte sich mit zwei wunderschön herausgespielten Toren.

Während Köln nun schweren Herzens den Blick auf den Abstiegskampf richten muss, kann Bayer 04 den Champagner schon kaltstellen. Zehn Punkte Vorsprung auf den FC Bayern München bei noch zehn ausstehenden Spielen – das riecht stark nach einer Meisterschaftsparty, die in Leverkusen wohl schon seit Jahrzehnten überfällig ist.

Aber bevor die Korken knallen, steht erst einmal das Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Europa League gegen Qarabag Agdam an. Eine Reise nach Baku, die Bayer 04 als nächsten Schritt auf dem Weg zu nationalen und internationalen Ehren sieht. Und wer weiß, vielleicht ist dieser Sieg in Köln der Funke, der eine historische Saison entfacht.

In Leverkusen träumt man groß, und nach diesem Derby-Sieg scheinen selbst die kühnsten Träume plötzlich greifbar. Doch wie es im Fußball so schön heißt: Am Ende wird abgerechnet. Bis dahin genießt man an der BayArena die Aussicht von ganz oben – mit einem breiten Grinsen und dem festen Glauben, dass dieser Traum Wirklichkeit werden könnte.