Champions League ade, aber trotzdem nicht enttäuscht

Bayer hat heute 0:0 in Union Berlin gespielt. Für diejenigen, denen das nicht genug ist, sei gesagt, dass Union seit 20 Heimspielen in der Liga nicht verloren hat. Klar, nach den übrigen Ergebnissen ist die Champions League wahrscheinlich über die Liga nicht mehr erreichbar. Seien wir doch ehrlich: hätten wir noch im Herbst nach dem Trainerwechsel damit gerechnet, dass wir Anfang Mai zumindest gut im Rennen sind um die Europa League liegen. Wir müssen es positiv sehen: Die Werkself hat erneut nicht verloren und in den letzten drei Spielen auswärts in Wolfsburg, zu Hause gegen Leipzig und jetzt bei Union keinen Gegentreffer genommen. Und dabei galt doch gerade zu Saisonbeginn die Abwehr als Sorgenkind. Neben wir den Rückenwind mit in die letzten Spiele und nehmen Köln am Freitag sehr ernst und konzentrieren uns dann erst auf das Halbfinal-Hinspiel in Rom.

Die Aufholjagd geht weiter

Der 2:0-Erfolg gegen RB Leipzig bedeutete für die Werkself auch den ersten Heimsieg gegen die Sachsen in der Bundesliga überhaupt. Wenn es läuft, dann läuft es.

Den besseren Start in das Topspiel erwischten meines Erachtens die Gäste aus Leipzig, die dominant auftraten, sich vor dem Tor jedoch ungefährlich präsentierten. Nach dem Sieg am Donnerstag hatte man das Gefühl, dass heute die Ungeschlagen-Serie reißt. Auf der Tribüne hatte man auch das Gefühl, dass selbst bei einem 0:0 alle zufrieden wären. Leipzig blieb aber weiter ungefährlich und die Werkself zeigte erneut ihre Konterstärke und ging zur Halbzeit 1:0 in Führung. Eine starke Leistung unserer oft gescholtenen Defensive war der Grundstein für den Erfolg. Leipzig lief an, doch das zweite Tor des Tages gehörte ebenfalls den Hausherren: Nach einem Foulspiel im Strafraum an Jeremie Frimpong verwandelte Amiri vier Minuten vor Schluss den folgerichtigen Elfmeter.

Summa summarum: eine geschlossene Teamleistung. Nächsten Samstag geht es dann zu Union, wir müssen aber unverändert punkten, um doch noch nach Europa zu kommen. Mit den Leistungen der letzten Wochen ist aber auch der Alten Försterei alles drin.

Fantastischer Abend in Belgien

Es war ein magischer Abend mit einer fantastischen Tour mit der Werkself nach Belgien. Nach dem 1:1 im Hinspiel bin ich nie müde geworden zu betonen, dass der Bayer auswärts stärker ist als zu Hause und das Ding bei Union Saint-Gilloise rocken kann. Und so kam es dann auch.

Wir waren im Vorfeld noch ziemlich genervt, gut vier Stunden Fahrt zum Stadion nach Anderlecht für schlappe gut 200 km, aber in Brüssel ist immer Verkehrschaos, das kenne ich von vielen Geschäftsreisen. Zudem die Diskussion im Vorfeld über die Zuteilung der Auswärtskarten, alles streng limitiert. Dann die kurzfristige Umplatzierung einen Tag vor dem Spiel und 400 Mann in die Loge verfrachtet, um hinter der Scheibe aus dem Business Sessel zu schauen. Aber alle Beschränkungen für die Gästefans haben den Belgiern nicht genutzt, ein 4:1 Sieg der Werkself ist die klare Antwort auf all das.

Wie Xabi Alonso sagt, müssen wir von Spiel zu Spiel schauen, und deshalb dürfen wir uns nicht zurücklehnen. Sonntag kommt Leipzig und dann geht es zu Union. Noch ist die Werkself auf einem guten Weg nach Europa, aber der Weg ist noch sehr, sehr weit. 

Trotzdem heißt es heute: Nach über 20 Jahren steht Bayer 04 wieder in einem Halbfinale im Europapokal. Auf dem Weg nach Budapest heißt der Gegner der Werkself nun Mitte Mai AS Rom und es geht auswärts los.

 

Remis in Wolfsburg ist keine Enttäuschung

Im Gegensatz zu manchen Medien bin ich der Auffassung, dass das Remis bei den Wölfen keine Enttäuschung ist. "Bayer lässt Serie reißen" heißt es eher negativ bei ntv. Der Kicker kommentiert eher nüchtern:  "Leverkusen hält Wolfsburg auf Distanz". Klar, es war ein eher zähes Spiel am späten Sonntagabend. Und die alte Fußballregel heißt: Wenn man hinten zu null spielt, dann kann man nicht verlieren.

Angesichts des am Donnerstag anstehenden Viertelfinalrückspiels bei Union Saint-Gilloise in der Europa League schonte Xabi Alonso einige Stammkräfte. Jonathan Tah stand ebenso wenig in der Startelf, wie Florian Wirtz, Amine Adli oder der zuletzt angeschlagene Exequiel Palacios. Dafür von Anfang an dabei: Nadiem Amiri, Kerem Demirbay, Sardar Azmoun und Adam Hlozek. Eine richtige Entscheidung, wie ich meine.

Punkt mitgenommen, alles noch drin in der Bundesliga, zumal die anderen Mannschaften auch nicht gerade Bäume ausreißen und nun Fokus auf Donnerstag. Und dann sehen wir weiter, was wir gegen Leipzig zu Hause und bei Union erwarten können.

 

Trotz Unentschieden alles drin

Die Werkself hat gestern Abend im Viertelfinal-Hinspiel zu Hause gegen Union Saint-Gilloise aus Belgien "nur" 1:1 gespielt. Trotzdem bin ich nicht enttäuscht, denn es ist nächste Woche im Rückspiel in Brüssel alles drin. Ich wage sogar die steile These, dass der Bayer auswärts besser spielt als zu Hause. Jedenfalls können die Belgier nächste Woche nicht so defensiv antreten, denn sie müssen ja auch siegen, um weiterzukommen. Okay, das haben sie gestern gut gemacht und unseren schnellen Dribblern von Anfang an die Luft genommen. Wahrscheinlich hätte es mit einem Stoßstürmer funktioniert und wir wären auf die Siegerstraße gekommen. Sei es, wie es sei. Es ist noch alles drin und vorher müssen wir am Sonntag den Wölfen aber noch auswärts zeigen, dass sich unser Lauf in der Liga weiter fortsetzt.

Und es geht wieder weiter

Spiele in Leverkusen bleiben ein zweifelhaftes Vergnügen für Eintracht Frankfurt. Das 3:1 der Werkself ist wettbewerbsübergreifend der neunte Heimsieg in Serie gegen die Hessen – mit einem Torverhältnis von nun 32:5. Wichtiger als etwaiges Zahlenwerk sind aber die Auswirkungen auf die Tabelle: Bayer setzt ihre Aufholjagd fort und schiebt sich auf Platz sechs der Tabelle. Vor ein paar Wochen war das noch ein utopisches Szenario.

Die Partie war in der Anfangsphase von Intensität und Physis geprägt. Die direkten Duelle liefen nicht übermäßig unfair, aber doch teils unnötig hitzig und ungestüm ab. Aber genau in diesen ersten zehn Minuten hat sich die Werkself die notwendige Aggressivität geholt, um das Spiel erfolgreich zu bestehen. Und es waren wieder unsere schnellen Spitzen, die nach dem einen oder anderen Pass von Flo Wirtz die entscheidenden Akzente setzen und damit die gegnerische Abwehr zu Fehlern verleitete. Gut so.

Die Siegesserie geht weiter

Bayer hat gestern mit einem absolut verdienten 3:0 Auswärtssieg in Schalke seine Siegesserie weiter fortgesetzt. Die Statistik sagt, dass der Bayer damit weiter seit 2012 nicht gegen die Werkself gewonnen hat. Und: Schalke war dieses Jahr noch ohne Niederlage, aber das ist jetzt Makulatur.

Der herrliche Treffer zum 2:0 von Florian Wirtz lieferte viel Gesprächsstoff. Der Nationalspieler wurde nicht nur mit klarem Abstand von den Bayer 04-Fans zum Spieler des Spiels gewählt. Damit gab er mit einer blitzsauberen Leistung auch eine rasche Antwort auf seine frühe Auswechselung unter der Woche im Länderspiel gegen Belgien. Aber nicht nur Wirtz glänzte, Schwarz-Rot überzeugte im Kollektiv und besaß in Edmond Tapsoba im Verbund mit Jonathan Tah einen umsichtigen Abräumer in der Defensive, der darüber hinaus auch seine Stärken im Aufbau und Passspiel eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Nächsten Samstag geht es gegen Frankfurt. Die Siegesserie muss weiter gehen, damit die Lücke zu den europäischen Plätzen geschlossen werden kann.