Manchmal sind Fußballspiele einfach nur Fußballspiele. Und dann gibt es Spiele wie dieses Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Köln. Spiele, die einen durch sämtliche emotionale Extreme jagen, einen altern lassen wie ein schlecht gelagerter Camembert und am Ende doch in pure Ekstase ausbrechen lassen.
Bayer 04 steht nach einem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen den „lieben“ Nachbarn aus der Domstadt im Halbfinale des DFB-Pokals. Und das, obwohl die Werkself 0:2 zurücklag und sich das Derby-Skript zunächst las wie ein schlechter Horrorfilm für Leverkusener Fans. Doch Xabi Alonso hat diesen Kader nicht nur fußballerisch, sondern auch mental auf allerhöchstes Niveau gehievt. Dieses Team gibt nicht auf – es ist gnadenlos, wenn es drauf ankommt. Und wenn man denkt, es sei vorbei, dann kommt Patrik Schick.
Dabei fing der Abend mit einer Pyro-Show an, die für eine zehnminütige Unterbrechung sorgte – in Köln nennt man das „Stimmung“, in Leverkusen nennt man es „nervig“. Nach dem Rauch übernahm Bayer das Kommando, spielte geduldig, aber mit wenig Durchschlagskraft. Und wie das so ist im Pokal, wenn du deine Chancen nicht nutzt, schlägt der Außenseiter zu. Damion Downs erzielte quasi mit dem Pausenpfiff das 1:0 für den Effzeh – natürlich in der gefühlt 100. Minute der Nachspielzeit. Und als dann auch noch Linton Maina auf 2:0 erhöhte, konnte man als Bayer-Fan schon mal beginnen, die eigenen Existenzentscheidungen zu hinterfragen.
Aber hey, wir sind nicht Borussia Dortmund! Resignation? Nicht mit diesem Team! Florian Wirtz packte einen seiner Magie-Momente aus, Patrik Schick sagte artig „Danke!“ und schon stand es nur noch 1:2. Die BayArena war wieder da, die Fans peitschten die Mannschaft nach vorne – und in der letzten Aktion der regulären Spielzeit kam tatsächlich noch der Ausgleich. Wer sonst als Schick? Ein typisches Bayer-04-Tor: Tempo über Frimpong, perfekte Flanke, eiskalter Abschluss. Verlängerung!
Und dann kam Victor Boniface. Eben noch verletzt, jetzt wieder da – und wie! Ein Abschluss wie eine Abrissbirne, das 3:2 in der 98. Minute. Köln versuchte noch mal alles, traf sogar ins Netz, doch der VAR zeigte keine Gnade. Abseits! Danach war nur noch Zittern angesagt. Aber Bayer hielt durch. Sieg! Halbfinale! Was für eine Nacht!
Dass Schick und Boniface gemeinsam trafen, gibt Xabi Alonso vielleicht zu denken, ob ein Doppelsturm nicht doch eine Option für die kommenden Wochen sein könnte. Aber das ist Zukunftsmusik. Jetzt erstmal genießen. Bayer 04 bleibt auf Kurs, die Titelverteidigung lebt! Und das Wichtigste: Wir haben Köln mal wieder in die Schranken gewiesen. Pokal? Bayer kann das!
Donnerstag, 6. Februar 2025
Werkself-Wahnsinn: Pokalkrimi mit Happy End gegen den Effzeh!
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