Die Bayer-Fans reiben sich dieser Tage kollektiv die Augen – und zwar nicht vor Müdigkeit, sondern vor purem Staunen. Elf Pflichtspielsiege in Folge, ein furioses 3:1 gegen Mönchengladbach und eine Mannschaft, die sich anfühlt, als wäre sie aus purem Gold geschmiedet. Ganz ehrlich, es ist schwer, nicht in Euphorie auszubrechen. Aber, liebe Bayer-Anhänger, wer könnte uns das bei diesem Lauf verdenken? Schließlich erlebt man solche Phasen nicht jedes Jahr. Oder sagen wir: fast nie.
Das Spiel gegen Gladbach war wieder eines dieser Matches, bei denen man sich fragt, ob Florian Wirtz irgendwann mal zum Training kam und beschlossen hat, die Bundesliga als sein persönliches Spielbrett zu nutzen. Der Junge spielt Fußball, als hätte er ein Cheatcode aktiviert – zwei Tore, eine Vorlage und obendrein noch so viel Spielfreude, dass man fast vergisst, dass er erst 21 ist. Diese Verbindung mit Patrik Schick ist wie ein perfekt abgestimmter Motor: Wirtz liefert die Pässe wie ein Spitzenkoch seine Gerichte, und Schick räumt vorne ab, als gäbe es keinen Morgen. Zwölf Saisontore hat der Tscheche schon – und das, obwohl die Saison noch lange nicht vorbei ist.
Doch halt, bevor wir uns zu sehr in der Wirtz-Show verlieren: Es war keineswegs ein Spaziergang gegen die Gladbacher. Xabi Alonso, unser gelassener Maestro an der Seitenlinie, hatte es treffend formuliert – es war ein „hartes Spiel“. Gladbach verteidigte gut, hielt die Werkself lange auf Trab und ließ den Ballbesitz nicht zu einem Freifahrtschein werden. Aber am Ende knackt eben Qualität jede Mauer, und Leverkusen zeigte, warum es zurzeit mit dem Rückenwind eines ICE durch die Saison rauscht. Auch der späte Gegentreffer konnte die Stimmung in der BayArena nicht trüben. Das war eines dieser Spiele, nach denen man noch auf dem Heimweg „Einmal Bayer, immer Bayer“ summt.
Man muss auch mal kurz innehalten und anerkennen, was Xabi Alonso aus dieser Mannschaft geformt hat. Sechs Startelfwechsel? Kein Problem. Verletzungspech? Geschenkt. Egal, wer spielt, die Mannschaft bleibt fokussiert, flexibel und gnadenlos effizient. Es war eine Freude zu sehen, wie selbst ein Rückschlag wie die frühe Verletzung von Martin Terrier – gute Besserung an dieser Stelle! – keinen Bruch ins Spiel brachte. Stattdessen kommt Hincapié rein, spielt einen genialen Ball auf Wirtz, und der Rest ist Geschichte.
Und jetzt? Jetzt wartet Atletico Madrid in der Champions League. Ein heißer Tanz in Spanien steht an, bevor es am Wochenende nach Leipzig geht. Aber wenn wir ehrlich sind: Wer soll diese Werkself gerade stoppen? Natürlich bleibt die Fan-Seele ein bisschen nervös – es gibt wohl kaum einen Leverkusen-Fan, der nicht in der Nacht von Albträumen über verpasste Titel heimgesucht wird. Doch genau diese Tage, diese Siege, diese Dominanz erinnern daran, warum wir jedes Jahr aufs Neue hoffen, bangen und träumen.
Also, liebe Bayer-Familie: Genießt diese Serie, freut euch über die Spielfreude von Wirtz, Schick und Co., und lasst uns weiter träumen. Denn wenn diese Mannschaft eines zeigt, dann, dass dieses Jahr vielleicht wirklich das Jahr ist. Und falls nicht, können wir zumindest sagen, dass der Weg dahin verdammt viel Spaß gemacht hat. Ein Hoch auf die Werkself – und jetzt ab nach Madrid!
Sonntag, 19. Januar 2025
Elf Siege am Stück: Leverkusens Lauf – mit Wirtz durch die Wand!
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